Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1856


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Fr 04.01.1856: In der Zeit vom 1. bis zum 4. Januar wird dem Tagelöhner Christoph Berkemeyer aus Wolbeck aus seiner Schlafstube ein dunkelgrüner, gut erhaltener Tuchrock mit schwarzen Hornknöpfen sowie einem Futter aus aschgrauem Nessel gestohlen. In den Taschen befand sich ein Gebetbuch "Der kleine Baumgarten", schwarz mit gepresstem Ledereinband und gelbem Schnitt.
Sa 12.01.1856: Die Reparaturarbeiten an der Hängemühlenbrücke über die Werse bei Wolbeck werden erneut öffentlich ausgeschrieben. Die Gesamtkosten einschließlich Anlieferung der Materialien werden mit 372 Talern veranschlagt.
Do 17.01.1856: Im Wolbecker Tiergarten, Distrikt Mittelster Zuschlag, stehen 115 Eichen, 50 Buchen und 15 Erlen zum Verkauf. Es handelt sich jeweils um sehr alte Bäume.
Do 24.01.1856: Ab 9 Uhr werden im großen Busch, der zum Gut Holthausen im Kirchspiel Wolbeck gehört, die folgenden Hölzer verkauft: 46 Eichen, 50 Buchen, 50 Klafter Buchenbrennholz, 6 Klafter Birkenbrennholz sowie 3000 Buschen.
Mo 31.03.1856: Abends gegen 19 Uhr werden den Fabrikarbeitern Wilhelm Glashörster und Heinrich Volmer bei den Gebrüdern von Amelunxen im Kirchspiel Wolbeck ein dunkelbrauner Tuchüberrock, eine grau karierte Hose, ein fast neues Hemd, ein hellgrüne Hose, ein schwarzseidenes Halstuch und eine schwarzblau karierte Wollweste gestohlen.
So 13.04.1856: Das von der verstorbenen Rentnerin Antoinette Pröbsting vor einigen Jahren neu erbaute massive Wohnhaus in Wolbeck steht ab dem 15. Mai als Sommerwohnung oder auch länger zu vermieten. Das Haus umfasst einen Salon und acht Stuben sowie Küche und Mädchenkammer. Dazu gehört ein Gemüsegarten mit guten Obstbäumen und einem hübschen Blumengarten. Das Haus steht frei, ist von einer Mauer umgeben und grenzt auf der Rückseite an die Angel.
Fr 09.05.1856: Heute ab 9 Uhr soll der Mobiliarnachlass der Witwe Pröbsting vor Ort meistbietend verkauft werden. Er besteht aus einem Mahagonisekretär, einem Mahagonitisch, einem Sofa, sechs gepolsterten Stühlen, drei Diwans, mehreren Öfen, einer Kochmaschine, einem Küchenschrank, mehreren Kleiderschränken, Koffern und Kommoden, einem großen Spiegel, Bettstellen mit Bettwerk, einem viersitzigen Reisewagen, Tischen, Stühlen, einigen Uhren sowie diversen Küchen- und Haushaltsgeräten.
Mo 12.05.1856: Am heutigen Pfingstmontag findet beim Gastwirt Caspar Thier ein Fest mit Musik statt.
Do 26.06.1856: In der Nacht auf den 26. Juni werden dem Schuhmacher Beumker von seiner Bleiche hinter dem Hause drei Männerhemden gestohlen.
So 13.07.1856: In der Stadt Wolbeck wird das Margarethenfest gefeiert.
Mo 14.07.1856: Heute ist Markttag in Wolbeck.
Sa 26.07.1856: In der Nacht auf dem 26. Juli wird dem Kötter Hohelüchter im Kirchspiel Wolbeck aus dem Garten ein Korb mit nasser Wäsche gestohlen, darunter zwei fast neue Betttücher aus Leinen, sechs Herrenhemden, vier Damenhemden, fünf Kinderhemden, drei Handtücher, zwei Trockentücher, ein Sacktuch sowie ein paar weiße Strümpfe mit Bändern.
So 03.08.1856: Heute beginnt beim Gastwirt Thier das zweitägige Schützenfest der Nikolai-Bruderschaft.
Do 07.08.1856: In der Nacht auf dem 7. August werden der Dienstmagd Mina Sagemöller beim Colon Middendorf im Kirchspiel Wolbeck von der Bleiche im Garten vier Hemden und zwei Schürzen gestohlen.
Fr 08.08.1856: Angesichts des Dauerregens in Mai, Juni und Juli des Jahres gibt die Königliche Regierung eine Warnung vor dem Verzehr des Roggens heraus. In Stichproben des Getreides waren bis zu 1,5 Prozent Mutterkorn gefunden worden.
Do 14.08.1856: In der Nacht auf dem 14. August werden dem Pächter Brockhausen im Kirchspiel Wolbeck aus dem Garten ein Kupferkessel gestohlen, aus dem Bleichgraben ein Herrenhemd sowie der Wäschekorb im Garten mit sechs Kinderhemden, acht Herrenhemden, drei Handtücher, ein Tischtuch und ein Betttuch.
Fr 15.08.1856: Zur Einrichtung einer wöchentlich sechsmaligen Postverbindung zwischen den Städten Wolbeck und Münster wird ab heute die folgende Botenpost eingerichtet:
Abgang Wolbeck um 12:00 Uhr, Ankunft Münster um 14:00 Uhr
Abgang Münster um 17:30 Uhr bzw. nach Ankunft der Züge aus Rheine und aus Hamm, Ankunft Wolbeck um 19:30 Uhr.
Mi 10.09.1856: Bei der Witwe Wessels im Kirchspiel Wolbeck stehen zwanzig fette Kühe zum Verkauf.
Fr 26.09.1856: Um 15 Uhr werden auf dem Platz vor dem Haus Wolbeck vierzig Schafe gegen Barzahlung verkauft.
Di 30.09.1856: Auf dem Kolonat Hohenkirch stehen 55 Eichen auf dem Stamme zum Verkauf.
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