Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1810


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Info: Die Chronik des Jahres 1810 basiert auf dem Werk "Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813" von J. v. Münsterman, erschienen in der Aschendorffschen Buchhandlung, sowie den vollständig erhaltenen Ausgaben des Münsterischen Intelligenzblattes, das einmal in der Woche freitags mit einem Umfang von durchschnittlich zehn Seiten in einem Format etwas größer als DIN A5 erscheint.
Di 20.02.1810: Im Tiergarten bei Wolbeck wird durch den Rentmeister Geisberg heute Bau- und Nutzholz verkauft. Am Folgetag stehen Klafterholz und Buschen zum Verkauf.
Sa 24.02.1810: Beim Rendant Kersten auf der Neubrückenstraße 198 in Münster wird heute ein in der Stadt Wolbeck gelegenes Stück Gartenland meistbietend für zwölf Jahre verpachtet. Die 36 Quadratruten große Parzelle liegt vor dem Steintor zwischen dem Kirchenland und dem zur Vikarie gehörigen Kamp, gehörte früher zum Rektorat St. Michael und wird momentan von Frau Bucker bewirtschaftet.
Mo 05.03.1810: Im Kirchspiel Wolbeck kann ein eingerichtetes Haus mit Garten und einem kleinen Stück Ackerland zu Ostern gemietet werden. Interessenten werden aufgefordert, sich bei J.H. Neuhaus im Kirchspiel Überwasser zu melden.
So 15.04.1810: Oberförsterin Hollweg eröffnet im Tiergarten eine Kaffee- und Weinschenke. Größere Gesellschaften mit Essen müssen einige Tage im voraus bestellt werden.
Di 17.04.1810: Im Tiergarten bei Wolbeck wird ab 9 Uhr eine größere Menge Bauholz, Klafterholz und Buschen verkauft.
Di 24.04.1810: Auf Beschluss des Familienrates vom 17. April werden heute vom Nachlass der Eheleute Wirtschafter Weerland die folgenden Sachen verkauft: Zwei Pferde, zwei milchgebende Kühe, zwei Rinder, ein Kalb, zwei Beschlagwagen und Pferdegeschirr, vier Betten, zwei Bettgestelle, eine Kommode, ein Kleiderschrank, ein gläserner Schrank, eine Anrichte, einige Koffer, ein Ofen, eine Hausuhr, verschiedenes Zinn- und Kupfergeschirr, Krüge und Gläser, sowie der gesamte Vorrat an Schinken und Speck.
Der Verkauf findet im Haus der Verstorbenen statt, Nummer 48 der Feuersozietät der Stadt Wolbeck.
Mi 02.05.1810: Auf Antrag eines Gläubigers hat das Großherzoglich-Bergische Gericht der Stadt Wolbeck entschieden, das Haus des Franz Wilhelm Zumbusch an der Hofstraße 91 zwangsweise zu versteigern. Zu dem Gebäude gehört ein geräumiger Garten, ein Nebenplatz sowie ein eigener Brunnen. Der Wert ist auf 450 Reichstaler geschätzt worden.
Am 13. Juni zieht der Gläubiger seinen Antrag zurück, der Verkauf wird aufgehoben.
Mo 28.05.1810: Die Fischteiche zu Wolbeck und Umgebung, namentlich genannt der Kleine und Große Wörtteich, der Laerteich und der Berlteich, sowie die Wildfischereien auf Angel, Werse und Piepenbach werden im Büro der Rentei Münster auf Lebenszeit des Pächters verpachtet.
Mo 02.07.1810: Der Forstinspektor für das Ems-Departement, Kaeufer, ernennt bzw. bestätigt die Forstbeamten seines Verwaltungsbezirks.
Zur Oberförsterei Wolbeck gehören die Kantone Münster, Mauritz, Telgte, Greven und Lengerich. Sie selbst gehört zur Unterinspektion Münster und ist mit dem Oberförster Hollweg und Förster Hollweg jun. besetzt.
So 15.07.1810: In Wolbeck wird das Margarethenfest gefeiert. Die Witwe Hoyer (oder "Heuer" wie sie alternativ angibt) veranstaltet im neu eingerichteten Tanzsaal eine Feier mit Mittag- und Abendessen. Im Tiergarten findet bei Hollwegs ebenfalls eine entsprechende Veranstaltung statt.
Mo 16.07.1810: Markttag in Wolbeck.
Mi 12.09.1810: Bei Rentmeister Crüseman in Münster werden ab 15 Uhr die von Kettelerschen Jagdgerechtigkeiten des Hauses Möllenbeck verpachtet. Sie umfassen die Kirchspiele Wolbeck, St. Mauritz, Handorf, Telgte, Everswinkel und Alverskirchen.
Fr 14.09.1810: In der Stadt Wolbeck verkauft die Witwe Niesmann die Ölmühle samt geräumigem Wohnhaus und Stallung für 10 bis 12 Pferde, einem dahinter gelegenen Garten und drei kleinen Wohnungen.
Mo 17.09.1810: Mit Erlaubnis des Bürgermeisters zu Wolbeck veranstaltet der Holzförster Guthmann von Haus Möllenbeck eine Verlosung seines Reitpferdes samt Sattel und einer silbernen Taschenuhr. Insgesamt werden 240 Lose zu einem Stückpreis von 12 Groschen angeboten.
Am Verlosungstag, dem 28. Oktober, sind noch nicht alle Lose verkauft. Auf Haus Möllenbeck findet die Ziehung bei Bier, Wein, Tee und Kaffee unter notarieller Aufsicht statt.
Mo 24.12.1810: Auf dem Büro der Rentei Münster werden heute unter anderem die Herrnwiese und die Wilde Wiese, beide im Tiergarten bei Wolbeck gelegen, auf zwölf Jahre meistbietend verpachtet.
Mi 26.12.1810: Durch ein kaiserliches Dekret werden Teil des holländischen Departements und des Großherzogtums Berg als eigenständiges Departement Lippe abgetrennt. Darin enthalten sind auch Stadt und Kirchspiel Wolbeck.
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