Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1834


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Info: Die Chronik des Jahres 1834 basiert auf dem "Münsterischen Intelligenzblatt" und dem "Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster" sowie der "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck".
Mi 01.01.1834: Die Stadt Wolbeck besitzt 923 Einwohner, 48 Pferde, 185 Kühe und 103 Stück Jungvieh. Das Kirchspiel Wolbeck besitzt 293 Einwohner, 112 Pferde, 157 Kühe und 241 Stück Jungvieh.
Die Schule in Wolbeck wurde von 93 Jungen und 94 Mädchen besucht.
Mo 17.02.1834: Auf dem Haus Holthausen genannt Brummers im Kirchspiel Wolbeck in der Nähe von Nientied werden 36 Klafter Buchenbrennholz und mehrere Buchen meistbietend verkauft.
Do 20.03.1834: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten bei Wolbeck werden heute und am Folgetag 290 Eichen, 6 Buchen und 62 Espen und Erlen verkauft. Am 24. und 25. kommen 550 Klafter Eichen-, Buchen und Birkenbrennholz sowie 300 Haufen Wellenholz zum Verkauf, der durch den Oberförster Hubert Bisping erfolgt.
Di 15.04.1834: Im Hause des Domainenrates A. Geisberg werden die folgenden Wildfischereien in Wolbeck öffentlich meistbietend verpachtet:
- Auf der Angel im Kirchspiel Wolbeck von der Hollinger Brücke bis zum Tiergarten
- Auf der Angel innerhalb des Tiergartens
- Auf der Angel vom Tiergarten bis zur Wiese von Dr. Meyer
- Auf der Angel entlang der Wiese von Dr. Meyer bis zur Münsterpfortenbrücke
- Auf der Angel von der Münsterpfortenbrücke bis zum kleinen Mersch
- Auf dem Piepenbach bis zum Hüdepohl
- Auf der Werse vom Kuhkamp des Zellers Overmann bis zum Hasenpförtchenkamp
 xx.04.1834: Bei eisigem Nordostwind friert die Angel am Ende des Monats April wieder zu.
Mi 07.05.1834: In der Wohnung des Notars C. A. Hülseberg wird der in der Nähe der Stadt Wolbeck gelegene Lippenkotten erfolglos zum Kauf angeboten.
Fr 23.05.1834: Das Warenlager des zu Wolbeck verstorbenen Kaufmanns Simon Hoffmann, bestehend aus Wolle, Baumwolle, Bettlaken, bedrucktem Nessel, Seide, Tüchern, Westen, Strümpfen und Möbeln wird an Ort und Stelle meistbietend verkauft.
Mo 09.06.1834: Nachdem es seit März nicht mehr nennenswert geregnet hat, setzt bis zum 17. Juni ausdauernder Regen ein.
So 22.06.1834: Nach fünf heißen Tagen setzt abends ein heftiges Gewitter ein.
Mo 23.06.1834: In der vergangenen Woche sind aus einem Haus in der Stadt Wolbeck ein goldenes Halskreuz im Wert von 7 Reichstalern und 1 Reichstaler an Bargeld gestohlen worden.
So 13.07.1834: Am Tag des Margarethenfestes findet bei Hollweg eine Feier mit Musik statt.
Mo 14.07.1834: Um 16 Uhr wird auf der Herrenstraße das Haus des Schmieds Arning, Hausnummer 172 zwischen Pastorat und Hollweg gelegen, an Ort und Stelle meistbietend verkauft.
Di 12.08.1834: In der Nacht auf den 12. August sind im Kirchspiel Wolbeck die folgenden Diebstähle zu beklagen:
- Beim Zeller Hoenkerk sind von einem Pflug Kette, Langeisen und Stock gestohlen worden
- Beim Pächter Schamel sind von einem Pflug die Kette mit dem Zeichen I.H.S.M., Langeisen, Läufer, Stock und zwei Schwengel mit Strängen entwendet worden
- Dem Pächter Diekmann ist vom Kamp ein Türchen mit eisernen Hengseln gestohlen worden
Mo 01.09.1834: Lehrer Theodor Thier erhält als Vertretung Theodor Geismann aus Olfen zugeteilt.
Di 09.09.1834: Im Hause des Gastwirts Hollweg zu Wolbeck werden die folgenden Grundstücke meistbietend verkauft oder alternativ zur Pacht angeboten:
- Der Tönieskamp, bestehend aus Acker- und Gartenland, gegenwärtig in 54 Abteilungen verpachtet, mit einer Größe von 29 Morgen 25 Ruthen 75 Fuß. Das Gelände grenzt an die Borgstraße, an Grundstücke des Grafen von Merveldt sowie an Gärten Wolbecker Bürger.
- Der Teigelkamp, bestehend aus Acker und etwas Wiese, gegenwärtig in 21 Abteilungen verpachtet, mit einer Größe von 21 Morgen 143 Ruthen 22 Fuß. Das Gelände grenzt an die Berdelheide, an Grundstücke der Erben Mersmann zu Dülmen und des Grafen von Merveldt.
Der Tönieskamp wird zuerst in 12 Abteilungen und der Teigelkamp in 2 Abteilungen und danach jeder Kamp im ganzen zum Verkauf angeboten. Bei einer Vergabe in Zeitpacht werden die bestehenden Abteilungen beibehalten.
Di 30.09.1834: Beim Notar C A. Hülseberg wird ein zweiter Versuch unternommen, den Lippenkotten samt zugehörigem Kamp meistbietend zu verkaufen.
Fr 31.10.1834: Bei Hollweg sollen zwei Pferde, zwei Kühe, zwei Schweine, ein Kupferkessel und ein Pyramidenofen meistbietend verkauft werden. Der anberaumte Termin wird jedoch zwei Tage vorher durch einen Beschluss des Königlich Preußischen Land- und Stadtgerichts Münster wieder aufgehoben.
Do 06.11.1834: In der Nacht auf den 6. November werden aus dem Backhaus des Zellers Homann ein Sack nebst einem Berliner Scheffel Weizen und einem 1/4 Scheffel Buchweizenmehl gestohlen.
Mi 12.11.1834: Die aus dem Gefängnis Benninghausen entlassene Dienstmagd Catharina Kruse hat den angewiesenen Aufenthaltsort ohne polizeiliche Erlaubnis verlassen und treibt sich in der Nähe von Albersloh umher, weshalb sie der Bürgermeister Kerkhoff zur Verhaftung ausschreibt. Sie wird am 1. Dezember in Wolbeck verhaftet.
Mi 03.12.1834: In der Nacht auf den 3. Dezember wird dem Ackerbürger Everhard Haves in Wolbeck aus dem Bienenhaus im Garten ein Bienenstock, circa 40 Pfund schwer und im Wert von 2 Reichstalern gestohlen.
Mi 24.12.1834: Angesichts der Schneefälle weist die Polizei der Stadt Münster erneut auf einen Wolf hin, der sich seit geraumer Zeit in der Gegend aufhält. Sollten sich im Schnee entsprechende Spuren zeigen, ist dies dem nächsten Königlichen Forst- oder Polizeibeamten sofort anzuzeigen. Gemäß einer Verordnung vom 15.01.1814 können alle ackerbautreibende und viehhaltende Bürger im Umkreis von 1 1/2 Meilen der letzten Sichtung zur Wolfsjagd herangezogen werden.
 xx.xx.1834: Auf der Münsterstraße ist nahe beim Steintor ein Gefängnislokal zusammen mit einer Wohnung für den Gefängniswärter und einem Spritzenhaus für 527 Taler errichtet worden.
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