Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1881


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Info: Die Chronik des Jahres 1881 basiert momentan auf der Zeitung "Münsterischer Anzeiger", der Chronik des Kirchspiels Wolbeck von Franz Elberfeld sowie dem Tagebuch des Heinrich Poggemann.
Sa 15.01.1881: Es werden -25 Grad Celsius gemessen, nachdem bereits am Vortag -12 Grad geherrscht hatten.
Do 20.01.1881: Es liegt eine geschlossene Schneedecke
So 23.01.1881: Auf Grund weiterhin starker Schneefälle sind die Wege ins Kirchspiel teilweise unterbrochen.
Mo 07.03.1881: Alle Wohnhäuser der Witwe Füchtenbusch, Königstraße 31 zu Münster, in der Stadt Wolbeck werden heute öffentlich verkauft. Darunter befinden sich unter anderem eine Stellmacherei sowie eine Gastwirtschaft.
Di 08.03.1881: Am Wallfahrtskotten werden 64 Reiserhaufen, 2000 Stück Bohnenstangen sowie 350 Kiefern aus den von Merveldtschen Forsten bei Wolbeck verkauft.
Di 22.03.1881: Gegen 20:30 Uhr bricht im Hause des Ackerbürgers Kleykamp ein Brand aus, welcher rasch auf die angrenzenden Häuser und das Schulgebäude übergreift. Trotz aller Löschbemühungen brennen die Häuser Kleykamp und Schmedding vollständig nieder, eine Zeitlang war auch die Pfarrkirche in Gefahr.
Mo 16.05.1881: Der gesamte Grundbesitz des Tischlers Bernard Morbeck in der Stadt Wolbeck soll heute durch das Königliche Amtsgericht Münster versteigert werden.
Mi 01.06.1881: Ab 18 Uhr werden im Gasthaus Thier die folgenden Grundstücke im Kirchspiel Wolbeck auf zwölf Jahre ab Michaelis 1881 meistbietend verpachtet:
- Der vorderste Langenstraßenkamp (6 Morgen 59), bisher verpachtet an J. Lasthaus
- Der hinterste Langenstraßenkamp (6 Morgen 28), bisher verpachtet an J. Lasthaus
- Der Königskamp (4 Morgen 161), bisher verpachtet an A. Gerdes
- Ein auf dem Wolbecker Esch gelegener Acker (4 Morgen 38), bisher verpachtet an M. Sandfort
Mi 06.07.1881: Der Landwirtschaftliche Lokalverein des Amtes Wolbeck hält sein diesjähriges Tierschaufest in Rinkerode bei herrlichem Sommerwetter in den Anlagen des Pröbstingschen Hofes (Gassel) ab, die Bewirtung erfolgt durch Bahnhofsrestaurateur Heimann.
Die Festfolge: 10 Uhr Versammlung der Mitglieder, 12 Uhr Verteilung der Prämien, 13 Uhr Festessen, 15 Uhr Konzert und Volksbelustigung, Abends Ball und Feuerwerk.
Es werden viele Pferde und Rinder aufgetrieben, jedoch nur wenige Schweine. Die Prämien aus Wolbecker Sicht:
- Stuten: Vossding, Hohenkirch
- Fohlen: Vosding, Bleß, Stratmann
So 17.07.1881: Am heutigen Sonntag beginnt in der Stadt Wolbeck das zweitägige Margarethenfest. In der am Markt gelegenen Scheune des Zimmermeisters Breul tritt das Hamburger Zauber- und Märchentheater jeden Tag mit drei Vorstellungen auf. Gezeigt werden Schneewittchen, romantische Reisen, ein Farbenspiel sowie die spanische Prozession. Die Eintrittspreise bewegen sich zwischen 30 und 60 Pfennig, Kinder zahlen die Hälfte.
Di 19.07.1881: Es werden 35 Grad Celsius gemessen.
Di 19.07.1881: Auf der Wienburg wird das Tierschaufest des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Münster abgehalten. Die Ergebnisse aus Wolbecker Sicht:
- 3jährige Fohlen: 1. Middendorf (30 Mark), 2. Hohenkirch (25 Mark)
- 2jährige Fohlen: 5. Thiemann (6 Mark)
So 28.08.1881: Das Gericht zu Münster spricht den Privatförster Joh. Lütteken aus Albersloh von dem Vorwurf des Hausfriedensbruchs frei. Der Angeklagte hatte angeblich im Gasthaus Elberfeld zu Wolbeck einer Aufforderung des Steuerempfängers Grunenberg nicht Folge geleistet.
Di 11.10.1881: Das an der Chaussee nach Münster gelegene Barrierehaus wird durch Amtmann Middeler meistbietend zum Abbruch verkauft.
Sa 15.10.1881: Schulanfang
Di 18.10.1881: Während der Predigt stürzen wegen des starken Sturmes rund fünfzig Dachziegel von der Pfarrkirche St. Nikolaus.
Sa 19.11.1881: Der gesamte Grundbesitz der unverheirateten Agnes Hausen in der Stadt Wolbeck soll heute durch das Königliche Amtsgericht Münster versteigert werden.
Mi 07.12.1881: Der gesamte Grundbesitz des Stellmachers Franz Wennemann in der Stadt Wolbeck soll heute durch das Königliche Amtsgericht Münster versteigert werden.
So 18.12.1881: Die Bockwindmühle des Müllers Rottwinkel wird durch einen Sturm niedergeworfen und total zerstört. Sie war im Jahre 1870 in Ottmarsbocholt gekauft und nach Wolbeck transportiert worden. Es wird ein Komitee gebildet, um durch eine Sammlung das Geld für den Neubau der Mühle aufzubringen. (Anmerkung: Die Quelle Elberfeld nennt als abweichendes Datum den 21. Dezember)
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