Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1926


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Sa 01.01.1926: Die Münsterländische Verkehrsgesellschaft nimmt auf der Strecke Münster-Wolbeck-Alverskirchen-Everswinkel-Freckenhorst den Verkehr auf und benötigt für die Strecke rund 70 Minuten (Anmerkung: Fahrplan liegt vor).
So 02.01.1926: Ein schweres Gewitter zerstört die Hochspannungsleitung zwischen Telgte und Wolbeck.
Mi 06.01.1926: Ein französisches Lastauto trifft ein, um die Leiche eines im Jahre 1918 in Wolbeck beerdigten französischen Kriegsgefangenen zu bergen und setzt danach seine Reise nach Westbevern fort. Die Wolbecker sind irritiert über das feindselige Verhalten der Franzosen und führen dies auf ausländische Gräuelpropaganda zurück.
Mi 13.01.1926: Der MGV "Eintracht" hält unter Leitung seines Vorsitzenden Theodor Schulz seine diesjährige Generalversammlung ab. Rudolf Berghoff, August Reisener und Theodor Bäumer werden als Ehrenmitglieder aufgenommen. Für die anstehenden Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen wird von einem Gesangswettstreit abgesehen, um stattdessen eine gemütliche und festliche Stimmung zu erreichen.
Nachdem die Veröffentlichung der Ortsgeschichte von Ferdinand Zumbusch wegen kritischer Stimmen zur Qualität der Arbeit trotz laufender Subskription nicht mehr erfolgt war, unternimmt der Gesangsverein den Versuch, in seiner Festschrift der Wolbecker Chronik einen breiten Raum vorzusehen. Dabei sollen die bestehenden Unterlagen um die letzten Wolbecker Hexenprozesse, den Abriss der Stadttore und den Bauplänen der fürstbischöflichen Burg erweitert werden, von denen die beiden erstgenannten Unterlagen zum Zeitpunkt der Generalversammlung bereits vorliegen.
Fr 22.01.1926: Nachdem die Verhandlungen mit der Westfälischen Landeseisenbahn wegen des gestrichenen "Theaterzuges" endgültig gescheitert sind, gelingt es in Zusammenarbeit mit der Münsterländischen Verkehrsgesellschaft, einen Ersatz zu schaffen. An Sonn- und Feiertagen wird auf der Strecke von Münster nach Freckenhorst ein zusätzlicher Bus eingesetzt. Der Fahrplan für diese Verbindung lautet: Münster Landesbahnhof 23:10, Servatiiplatz 23:16, Stapelskotten 23:29, Wolbeck 23:43, Alverskirchen 23:56, Everswinkel 00:03, Freckenhorst (Ort) 00:21 Uhr.
Im Moment verhandelt man noch über einen weiteren Halt am "Schwarzen Weg", damit die Einwohner von Angelmodde ebenfalls diesen Spätbus benutzen können.
Do 28.01.1926: Wegen Baufälligkeit der beiden Brücken wird der Weg von der Alverskirchener Straße zum Forsthaus Wolbeck bis auf weiteres gesperrt. (I,A,7,26)
Sa 06.02.1926: Unter dem Viehbestand des Bernhard Gerbert ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Fr 12.02.1926: In der Nacht auf Freitag bricht gegen 1 Uhr in der Molkerei Thier an der Telgter Straße ein Brand aus. Trotz des Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck brennen beide Stallgebäude vollständig nieder. Die darin untergebrachten dreißig Kühe können gerettet und in den Ort getrieben werden. Erst vor wenigen Tagen waren große Mengen an Heu und Stroh eingelagert werden. Der Feuerwehr gelingt es in stundenlanger Arbeit, die Molkerei und alle angrenzenden Gebäude zu halten. Das Feuer erreicht erst gegen 5 Uhr morgens seinen Höhepunkt.
Da das Feuer in Abwesenheit des Besitzers zur gleichen Zeit in beiden Stallungen ausgebrochen ist, geht man von Brandstiftung aus.
Fr 26.02.1926: Die Gemeindevertretung von Kirchspiel Wolbeck nimmt auf ihrer Sitzung die Jahresrechnung für das Jahr 1924 ab. Dem Antrag Schlautmanns auf Ausbesserung des Weges von Lohmann bis zum schwarzen Weg wird stattgegeben. Mit der Ausführung der Arbeiten sollen die Arbeitslosen beauftragt werden. Für die Instandsetzung des Grenkuhlenweges werden von der Gemeinde sechs Waggon Hochofenschlacke beschafft. Für die neue Strecke werden zwei Waggon Basalt-Grobsplitt bestellt.
Der Vertrag zwischen Gemeinde und VEW soll ratifiziert werden, wenn ein Zusatz zur Übernahme der vorhandenen Gruppen aufgenommen wird.
Do 04.03.1926: In der stürmischen Nacht bricht eine Diebesbande in die beiden Lebensmittelgeschäfte auf der Bahnhofstraße ein. Nach Einschlagen der Schaufenster nimmt man jeweils einiges Kleingeld sowie den gesamten Zigarettenvorrat mit.
Mi 10.03.1926: Der Nachlass des verstorbenen Schuhmachermeisters Jos. Dammann wird verkauft.
Sa 13.03.1926: Auf einer Versammlung der SPD bei Lasthaus spricht Aloys Pohlmeyer (Münster).
So 21.03.1926: In der Gaststätte Sültemeyer findet die Abschlussfeier der Berufsschule statt, die von der Handwerker-Innung Wolbeck und Angelmodde veranstaltet wird. Auf Grund äußerer Umstände (die nicht ausgeführt werden) muss auf die Ausstellung der Schülerarbeiten und von unterhaltenden Aufführungen abgesehen werden. Es sprechen der Vorsitzende der Handwerkerinnung, Mentrup, sowie der Syndikus, Rechtsanwalt Petermann aus Münster.
Die von Handwerkerverein sowie den beiden Wolbecker Gemeinden ausgesetzten Preise werden den folgenden Gesellen überreicht:
1. Abteilung: Leo Wulfers, Clemens Schwaer, Johann Dirkskötter, Heinrich Stratmann, Anton Humpe
2. Abteilung: Bernhard Hakenes
3. Abteilung: Bernhard Bomert, Franz Mangels, August Schulte, Paul Lowitsch, Alex Waldermann.
Mo 29.03.1926: Professor Wackernagel spricht im Gesellenhaus über "Das Kreuz der Erlösung in der christlichen Kunst".
Sa 10.04.1926: Der zweite Wahlgang zur Wahl des Reichspräsidenten ergibt das folgende Endergebnis: Wigbold Wolbeck: Wahlberechtigte 868, abgegebene Stimmen 753; Hindenburg 566, Hitler 181, Thälmann 6
Kirchspiel Wolbeck: Wahlberechtigte 234, abgegebene Stimmen 178; Hindenburg 128, Hitler 46, Thälmann 1, Forsthove (Wolbeck) 1, Brand (Wolbeck) 1, Reithaus 1
(Quelle A1 26)
So 18.04.1926: Anlässlich der Einweihung der Halle Münsterland nehmen die folgenden Wolbecker Reiter am Festzug durch die Stadt Münster teil: Averkamp auf Nixe, Homann auf Hanny.
So 02.05.1926: Die Gemeindevertretung des Kirchspiel Wolbeck legt den Haushaltsplan für das Jahr 1926 mit einem Volumen von 83.600 Mark fest. Zur Deckung werden Zuschläge in Höhe von 250 Prozent zur Grundvermögenssteuer und von 200 Prozent zur Gewerbesteuer erhoben. Die Sitzungstage der Gemeindevertretung werden in Zukunft öffentlich bekannt gemacht.
Wegen der schlechten Telefonverhältnisse wird man bei der Oberpostdirektion einen Antrag auf Einrichtung eines automatischen Fernsprechverkehrs einreichen. Die Verbindungen sind in den Mittagsstunden für einige Stunden unterbrochen und schließen abends bereits wieder gegen 19 Uhr.
Noch katastrophaler sind die Verhältnisse bei der Postzustellung: Da der Postzug gegen 12:43 und 21:47 Uhr in Wolbeck hält, kann er wegen der Mittagspause bzw. des Geschäftsschlusses nicht von der Post bedient werden. Vom Nachmittagszug holen die Postbediensteten aus bisher nicht geklärten Gründen die Post nicht ab. Daher müssen die Einwohner Wolbecks ihre Briefe im Moment persönlich am Zug abgeben und abholen.
In Zukunft werden Brandwachen nur noch vergütet, wenn sie vom Gemeindevorsteher oder Polizeibeamten bestellt worden sind.
Fr 07.05.1926: Im Rahmen der Reichsgesundheitswoche spricht Dr. med. Kemper über das Thema "Was ein Kind von der Tuberkulose wissen muss".
So 09.05.1926: Der MGV "Eintracht" feiert sein 50jähriges Bestehen in der Stadt Wolbeck mit 39 weiteren Gesangsvereinen. Um 14:30 Uhr findet auf dem Kirchplatz die Begrüßung statt, danach wird in den beiden durch Zeltbauten erweiterten Festlokalen mit Konzerten gefeiert, an die sich Tanzunterhaltung anschließt.
Neben den drei zusätzlichen Busfahrten nach Münster, von denen die letzte gegen Mitternacht die Stadt verlässt, bietet die Busgesellschaft "Münsterland" weitere Fahrten nach Bedarf an. Die Westfälische Landeseisenbahn pendelt mit zusätzlichen Zugpaaren zwischen Münster und Neubeckum.
Das Wetter ist katastrophal, heftige Hagelschauer wechseln sich mit Wolkenbrüchen ab, weshalb die Gäste sich in den beiden Sälen drängen.
Die Festschrift des MGV "Eintracht" umfasst 145 Seiten und enthält eine umfassende Darstellung der Ortsgeschichte Wolbecks, die mit zahlreichen Fotos angereichert ist. Das Buch von Paul Casser wird zum Preis von 1 Mark abgegeben.
So 16.05.1926: In der Nacht zum Samstag setzen Regenfälle ein, die fünfzig Stunden anhalten. Die Temperaturen fallen im Laufe des Samstags auf 5 Grad.
So 16.05.1926: In der Gaststätte Sültemeyer findet eine vom Kirchenvorstand einberufene Versammlung der Kirchengemeinde statt. Die vom Kirchenbauverein eingesetzte Kommission unterbreitet eine Reihe von Vorschlägen zur Renovierung der Pfarrkirche. Als erster Punkt wird die Neulegung des Flures auf den Weg gebracht. Bei der Frage, ob die vorhandenen Sandsteine, die alte Grabplatten darstellen, durch Mettlacher Platten ersetzt werden sollen, entscheidet man sich für die weitere Nutzung der alten Steine. Es soll mit der Neulegung des Mittelganges bis zum Querflur begonnen werden.
Die Kirchenbänke werden überarbeitet und dabei bequemer hergerichtet, die Betbänke werden niedriger gearbeitet. Die Bänke werden mit einem Holzfußboden unterlegt und im Abstand von 0,75 Metern aufgestellt. Allerdings fällt bei dieser Aufstellung auf jeder Seite eine Bank fort.
Zuletzt wird vor dem Südausgang der Kirche ein Windfang aufgestellt.
Im Verlaufe der Versammlung gelingt es der Kommission zudem, bis auf sechs Ausnahmen alle Plätze in der Kirche der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
Do 20.05.1926: Die Gemeindevertretung des Wigbold Wolbeck beschließt die Festsetzung des Haushaltes für das Rechnungsjahr 1926 mit 27.500 Mark. Zur Deckung werden Zuschläge in Höhe von 250 Prozent zur Grundvermögenssteuer und von 200 Prozent zur Gewerbesteuer erhoben.
Die Gemeinde wird Einspruch gegen die Erteilung des Staurechts an der Angel an Dr. Wilhelm Lackmann erheben. Die Angel soll am Kurhaus aufgestaut werden, weshalb man Schäden am Oberlauf befürchtet.
Dem Antrag des MGV "Eintracht" auf einmalige Gewährung einer Beihilfe in Höhe von 350 Mark für die Druckkosten der Festschrift wird stattgegeben.
Den Erben Keller in Münster werden die Gemeindesteuern bis zur Entscheidung im Prozess über den Verkauf der Kellerschen Grundstücke gestundet.
Sa 22.05.1926: Die neue Badeanstalt des Schwimmvereins "Freie Schwimmer" an der Werse bei Stapelskotten kann ab heite benutzt werden. Die offizielle Eröffnung findet eine Woche später statt.
Do 24.06.1926: Das diesjährige Tierschaufest des Landwirtschaftlichen Lokalvereins findet in den Anlagen der Gastwirtschaft der Witwe Thier statt. Auf Grund der Maul- und Klauenseuche dürfen nur Pferde vorgeführt werden, weshalb des Fest erst gegen 15&nbsüp;Uhr beginnt.
Mo 05.07.1926: Die Straße zwischen Wolbeck und Münster wird wegen Bauarbeiten bis zum 20. Juli voll gesperrt.
Mi 07.07.1926(?): Aus Anlass der 25jährigen Tätigkeit des Gutsbesitzes Möllenbeck als Vorsteher der Gemeinde Kirchspiel Wolbeck und als Amtsverordneter lädt die Gemeindevertretung des Kirchspiels zu einer Feier in den Gasthof Thier ein.
Landrat Graf von Westphalen würdigt die Verdienste des Jubilars um den Chausseebau, Amtmann Böckers überbringt als Geschenk des Amtsbezirkes eine Bowle, Vorsteher Gerbert übergibt als Dank der Gemeinde eine Rauchertischchen.
Fr 16.07.1926: Gerhard Hoebink und Frederike Cortain feiern Silberne Hochzeit.
So 18.07.1926: In Wolbeck ist Margarethenkirmes.
Mo 19.07.1926: Am heutigen Montag feiert die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck in den Sälen und Gartenanlagen des Gasthofes Thier das diesjährige Feuerwehrfest.
Di 27.07.1926: Von Paul Casser erscheint im Verlag A. Markfort, Wolbeck, die 44 Seiten umfassende Geschichte Wolbecks. Als Quellenmaterial bedient er sich dabei hauptsächlich der von Ferdinand und Joseph Zumbusch zusammengetragenen Unterlagen.
Mo 16.08.1926: Am heutigen Montag beginnt das zweitägige Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft. Nach zwei Stunden holt Josef Tribus den aus Weidenholz gefertigten Vogel herunter, zur Schützenkönigin wählt er Käthe Burges. (Anmerkung: In den damaligen Berichten wird der "Scheffer" noch als "Schäfer" bezeichnet)
Fr 20.08.1926: Nachdem man sich bereits über den Anbau an der Ostseite des im Staatsbesitz befindlichen Forsthauses aufgeregt hat, beunruhigt jetzt der neue Anstrich auf der Westseite die Gemüter im Ort: Das ursprünglich weiß gestrichene Holz wurde mit dunkelgrauer Farbe übermalt.
Di 24.08.1926: Bei den Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche St. Nikolaus sind die Kirchenbänke überarbeitet und mit wenigen Ausnahmen zur allgemeinen Benutzung freigegeben worden. Der Boden ist durch Umwenden der alten Platten erneuert worden, über die ursprünglichen Pläne hinaus hat auch der Boden der Turmkapelle einen neuen Belag erhalten. Bei der Aufnahme der Grabplatten wurde vom Heimatverein Wolbeck die Gelegenheit genutzt, den darunter liegenden Boden bis in große Tiefe zu untersuchen.
Im nächsten Schritt wird an der Südseite der Kirche ein Portal angebaut. Das benötigte Steinmaterial stammt von Denkmälern, die man für diesen Zweck auf dem Friedhof abgebrochen hat.
Sa 28.08.1926: Sanitätsrat Dr. Wilhelm Lackmann und Ehefrau Elisabeth geb. Laarmann feiern ihre Goldene Hochzeit. Neben den Glückwunschtelegrammen bzw. -briefen der Bischöfe von Münster und Paderborn und Fürst Löwenstein wird in der Festmesse ein Schreiben von Papst Pius XI. verlesen, demzufolge Wilhelm Lackmann auf Grund seines mannhaften Auftretens für die Rechte der Kirche in den Orden des Heiligen Gregor aufgenommen worden ist.
So 29.08.1926: Am heutigen Sonntag hält der Spar- und Darlehnskassenverein im Saal der Gaststätte Thier seine Generalversammlung ab, die vom Vorsitzenden Josef Hohenkirch geleitet wird. Pfarrer Alfers erstattet Bericht über das Geschäftsjahr 1925, dessen Volumen sich auf 115.558 Mark beläuft. Der Verein verfügt momentan über 106 Mitglieder, die Geschäftsanteile mit einer Stückelung von 5 Mark gezeichnet haben. Die Verzinsung für das Stammkapital beträgt 6 Prozent, Kredite werden zu 14 Prozent vergeben. Das Geschäft leidet weiterhin unter den Auswirkungen der letzten Inflationsphase, weshalb Kredite nicht freiwillig zurückgezahlt werden und niemand bereit ist Geld zu investieren.
Abschließend erfolgt die Neuwahl für Vorstand und Aufsichtsrat. Durch Zuruf werden Apotheker Hoebink und Gutsbesitzer Lütke-Twenhöven wiedergewählt. Für den aus Altersgründen ausscheidenden Schulze-Twenhöven sen. wird sein Sohn in den Aufsichtsrat gewählt. Für den verstorbenen Wilhelm Forsthove rückt dessen Sohn nach. Für den zurückgetretenen Rendanten wird Herr Mentrup gewählt.
Mo 06.09.1926: Nach dem Anstrich des alten Forsthauses berichtet der "Münsterische Anzeiger" in farbigen Worten über den Neuanstrich des Weißbergschen Hauses am Krummen Timpen: "Ein zartes Grün als Grundton wechselt mit dem leichten Hellgelb der Fenster- und Türfassungen und des Gesimses, während der Sockel der Frontseite in mattem Kastanienbraun gehalten ist. Die Vermeidung kräftiger Farben war geboten durch die Nachbarschaft der alten stillen Fachwerkbauten, denen sich jetzt das etwas in die Straße vorspringende Gebäude - ein Neubau aus der Zeit um etwa 1900 - recht freundlich einreiht."
Mi 15.09.1926: Von heute an verkehrt der Spätbus aus Münster an Sonn- und Feiertagen nicht mehr. Während auf der Strecke bis Wolbeck noch einige Fahrgäste zu zählen waren, bestand die Strecke von Wolbeck nach Freckenhorst de facto als Leerfahrt.
Di 05.10.1926: Am Morgen bricht in einem Haus an der Gartenstraße ein Feuer aus, als Kinder im Schlafzimmer mit Streichhölzern spielen. Der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck gelingt es schnell, den Brand zu löschen, die Kinder müssen jedoch mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Mi 13.10.1926: Das Wolbecker Postamt feiert sein 50jähriges Bestehen. (Anmerkung: Die Wolbecker Postagentur wurde 1534 eingerichtet, aber das ist eine andere, interessante Geschichte)
Mo 25.10.1926: Die in diesem Jahr gegründete Entwässerungsgenossenschaft Berdelniederung kommt mit ihren Arbeiten am Kreuzbach voran. Unter Aufsicht des Genossenschaftsvorstehers Schulze Schwienhorst führt das Tiefbauunternehmen Räuber aus Telgte die Arbeiten aus. Angesichts der Erfolge mit dem Ausbau des Kreuzbaches soll nun auch eine Angelgenossenschaft gebildet werden.
Di 02.11.1926: An der Gastwirtschaft Thier werden zehn rotbunte Rinder verkauft.
Sa 06.11.1926: Die 47jährige Buchhalterin Johanna Schneidersmann aus Münster wird in Höhe der Schwegmannschen Mühle in der Angel tot aufgefunden.
Di 16.11.1926: Vor der Prüfungskommission beim Oberlandesgericht Hamm hat Josef Kösters aus Wolbeck die erste juristische Referendarprüfung bestanden.
So 21.11.1926: Bei Adolf Markfort stehen vier schwere Rinder zum Verkauf.
Di 23.11.1926: Das Ehepaar Bernhard Spitthöver und Anna geb. Deipenbrock feiert Goldene Hochzeit. Bernhard Spitthöver kann gleichzeitig auf eine 50jährige Tätigkeit als Waldarbeiter im Wolbecker Tiergarten zurückblicken.
Do 25.11.1926: Maria Brockhausen und August Everding geben ihre Verlobung bekannt.
Mi 01.12.1926: Amtsrentmeister Ludwig Potthoff ist zum zweiten Stellvertreter des Standesbeamten für Wolbeck ernannt worden.
Di 21.12.1926: Bei Anton Thier stehen 100 :Kühe und Rinder zum Verkauf.
Sa 25.12.1926: Die unter der Leitung der Clemensschwestern stehende Spielschule und die Handarbeitsschule stellen sich zu Weihnachten öffentlich vor.
So 26.12.1926: Der MGV "Eintracht" führt am zweiten Weihnachtstag das Stück "Moders Krüß" auf.
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