Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1970


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Info: Diese Chronik des Jahres 1970 berücksichtigt beide Tageszeitungen "Westfälische Nachrichten" und "Münstersche Zeitung".
Do 01.01.1970: Wolbeck zählt 4481 Einwohner, davon 73 Ausländer.
So 04.01.1970: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft Zibomo trifft sich in der Gastwirtschaft Möllers-Siebeneck zu einer ersten Vorbesprechung. Bisher liegen Anmeldungen für fünf Wagen und einige Fußgruppen vor.
Mo 05.01.1970: Auf einer Sitzung des Schulverbandes Wolbeck-Angelmodde wird Heino Stücker im zweiten Versuch zum Vorsitzenden gewählt, nachdem bis dato ein Patt zwischen zwei Kandidaten geherrscht hatte. Einstimmig wird Dr. Löwenberg die Vollmacht erteilt, bauliche und planerische Entscheidung für die Hauptschule innerhalb des Schulzentrums zu fällen, sofern jeweils ein Beschluss der Planungskommission vorliegt.
 : Für den Bau des Schulzentrums wird weiterhin die seit November überfällige schulfachliche Genehmigung erwartet. Anfang Februar sollen die Ausschreibungen herausgehen, Ende Februar erfolgt die Vergabe der Arbeiten, Anfang März wird die Baustelle eingerichtet, Mitte März erfolgt der Baubeginn und Ende September sollen die ersten zehn Klassen bezugsfertig sein. Dabei handelt es sich um Klassen im Hauptschultrakt, die jedoch vorübergehend vom Gymnasium benutzt werden.
Noch nicht entschieden ist die Art der Heizungsanlage (Öl, Koks oder Elektrizität) sowie die Art der Außenverkleidung. Ungelöst ist auch noch das Sportplatzproblem, da ein Teil des jetzigen Sportplatzes für den Bau des Schulzentrums aufgegeben werden muss, die Gemeindevertretung jedoch eine sportplatzlose Zeit ausgeschlossen hat.
Mi 07.01.1970: Bei Thier-Hülsmann wird der langjährige Amtsdirektor Siegfried Färber in den Ruhestand verabschiedet. Als Nachfolger wird Dr. Bernhard Löwenberg vereidigt.
Sa 10.01.1970: Das Allgemeine Bürgerschützen-Corps ABC feiert bei Sültemeyer sein Karnevalsfest. Durch das bunte Programm führt Heinrich Wennemann, der seinen neuesten Schlager "Astronauten fliegen durch den Weltenraum, wo kein Haus steht und kein Baum" vorstellt. In der Bütt steht Willi Kötters als "Hilfs-Löti-Mann".
So 11.01.1970: Die Landjugend feiert bei Kinnebrock Karneval.
So 11.01.1970: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft Zibomo trifft sich in der Gastwirtschaft Schmitz zu einer weiteren Vorbesprechung des kommenden Umzuges. Inzwischen hat sich die Zahl der gemeldeten Wagen auf elf erhöht, ferner sind sieben Fußgruppen gemeldet. Der Kinderumzug soll in diesem Jahr erneut veranstaltet werden und eigene Wagen führen.
Di 13.01.1970: Die Wolbecker Landjugend veranstaltet in der Gaststätte Schmitz einen Vortragsabend mit Oberlandwirtschaftsrat Blumenberger zum Thema "Brauchen wir in der Landwirtschaft Kooperation, oder können wir allein?". Der Referent kommt zu dem Ergebnis, Kooperation in der Landwirtschaft müsse nicht notwendig bedeuten, Betriebe zu verschmelzen. Anzustreben sei vielmehr eine engere Zusammenarbeit in der Vermarktung der Erzeugnisse sowie beim Einkauf der Betriebsmittel.
Di 13.01.1970: In der Nacht zum 13. Januar brechen unbekannte Täter auf der Münsterstraße in Wolbeck durch ein Kippfenster in eine Autowerkstatt ein. Dort entwenden sie drei Autoradios "Dortmund" und "Mannheim" der Marke Blaupunkt, zwei Halogenscheinwerfer Hella, einen Autofeuerlöscher Gloria und fünf DM Wechselgeld. Weiterhin stehlen sie einen vor dem Werkstatttor abgestellten Pkw Ford 15 M, weiß mit dunkelgrünem Metallicdach, Baujahr 1967.
Di 13.01.1970: In der Gastwirtschaft Kortmann findet die Jahreshauptversammlung des Kaninchenzüchtervereins W 467 Wolbeck-Alverskirchen statt. Da der bisherige erste Vorsitzende Willi Jäger eine Wiederwahl ablehnt, wird der bisherige Schriftführer Paul Westhues zu seinem Nachfolger bestimmt.
Mi 14.01.1970: Ab sofort sind im Bedarfsfall am Müllfahrzeug der Firma Lütke-Harmann (Albersloh) Müllsäcke für 1,50 DM pro Stück erhältlich. Die gefüllten Müllsäcke werden bei der wöchentlichen Müllabfuhr sowie bei der Sperrgutabfuhr zusätzlich mitgenommen.
Do 15.01.1970: In der Nacht auf den 15. Januar schlagen unbekannte Täter die Scheibe eines Wochenendhauses im Wersewinkel ein und entwenden dort unter anderem ein Kleinkalibergewehr.
Do 15.01.1970: Die evangelische Kirchengemeinde lädt im Jugendheim zum Vortrag "Die Geschichte des Fürstbistums Münster unter besonderer Berücksichtigung von Wolbeck" von Prof. Dr. Wilhelm Kohl ein.
Fr 16.01.1970: Unbekannte Täter versuchen in der Nacht vergeblich, aus einer überdachten Hofeinfahrt an der Münsterstraße einen Opel Admiral zu stehlen. Am Fahrzeug wird das rechte Ausstellfenster eingeschlagen, es gelingt jedoch nicht, das Fahrzeug zu öffnen.
Sa 17.01.1970: Der MGV "Eintracht" feiert bei Sültemeyer sein Karnevalsfest unter der Leitung von Heinrich Wennemann, dem auch der Hippenmajor einen Besuch abstattet.
So 18.01.1970: Am frühen Morgen wird das Seitenteil einer Schaufensterscheibe am Steintor eingeschlagen und aus der Auslage zwei Kleinkalibergewehre "Anschütz" und "Diana" entwendet.
So 18.01.1970: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft Zibomo trifft sich in der Gastwirtschaft "Zum Tiergarten" zu einer weiteren Besprechung des kommenden Zibomo-Umzuges, an der rund 100 Personen teilnehmen. Inzwischen sind 14 Wagen und 12 Fußgruppen gemeldet.
Die "Wolbecker Zibomo-Zeitung" wird gegenüber dem Vorjahr im Umfang verdreifacht, die Auflage ebenfalls deutlich erhöht. Man erhofft sich aus dem Verkaufserlös eine erhebliche Finanzhilfe zur Deckung der jährlich steigenden Unkosten.
Mo 19.01.1970: In der Gastwirtschaft Bockholt findet eine öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung Wolbeck statt. Angesichts der Arbeiten am neuen Schulzentrum muss der bestehende Sportplatz in Kürze aufgegeben werden, der von der Gemeindevertretung zugesicherte Ersatz ist jedoch nicht in Sicht. Das ursprünglich bei der Bundesvermögensstelle ins Auge gefasste 44 Morgen große Grundstück kann wegen Unzuständigkeiten und Urlaubszeiten der beteiligten Personen nicht mehr rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden und erweist sich beim zweiten Hinsehen ohnehin als ungeeignet. Die Schaffung eines Provisoriums würde rund 30.000 DM kosten, sofern überhaupt ein geeignetes Gelände gefunden werden könnte. Der Gemeinderat beschließt daher die Aufhebung der früher abgegebenen Garantie.
 : Mit beiden Kirchengemeinden werden in Zukunft Verhandlungen aufgenommen, um weitere Kindergärten in freier Trägerschaft zu errichten, da der bestehende kommunale Kindergarten zu klein und zu kostspielig geworden ist. Von Seiten der katholischen Kirchengemeinde war bereits grundsätzliche Bereitschaft signalisiert worden.
 : Die Gemeindevertretung fasst den einstimmigen Beschluss, mit der Gemeinde Angelmodde einen gemeinsamen Flächennutzungsplan aufzustellen, der von der Kreisverwaltung ausgearbeitet werden soll. Zwar liegen von beiden Gemeinden die jeweiligen Einzelpläne vor, sie wurden jedoch in verschiedenen Maßstäben angefertigt.
 : Die Aufstellung eines beheizten, 500 Quadratmeter großen Festzeltes auf dem Marktplatz vom 31. Januar bis zum 2. Februar im Rahmen der Ziegenbocksmontagsfeierlichkeiten wird genehmigt.
Mi 21.01.1970: Auf der Straße von Wolbeck nach Münster sind an der Kreuzung mit dem Alten Postweg alle Bäume gefällt worden, um den Unfallschwerpunkt zu entschärfen.
So 25.01.1970: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft trifft sich bei Sültemeyer zur letzten Zusammenkunft vor dem Umzug. Bisher ist die Teilnahme von 14 Wagen, 10 Fußgruppen und 4 Kapellen bestätigt. Anmeldungen sind aber bis fünf Minuten vor Umzugsbeginn möglich.
Fr 30.01.1970: In der Gastwirtschaft Kortmann spricht Dr. Dirk Hagemann (Wolbeck) zum Thema "Sozialdemokratie und Kirche".
Fr 30.01.1970: Beim zweiten Versteigerungstermin vor dem Amtsgericht Münster findet "Haus Wolbeck" einen neuen Besitzer. Den Zuschlag erhält der Kaufmann und Finanzmakler Altfeld aus Gevelsberg für 2.314.500 DM, der damit die mitbietende Vereinsbank aus Nürnberg aus dem Rennen schlägt. Nach einigen Umbauten soll "Haus Wolbeck" als Hotel und Gaststätte fortgeführt werden.
Fr 30.01.1970: Zu einem Ortstermin treffen sich Verwaltung und Hauptausschuss auf dem Sportplatz, um eine Lösung in der Sportplatzfrage zu finden. Dabei zeigt sich die Möglichkeit, den Sportplatz um sechzehn Meter zu verlegen, was aber in den Verhandlungen am Widerstand des betroffenen Eigentümers scheitert. Als Alternative ergibt sich noch die Möglichkeit, den Sportplatz um 90 Grad zu schwenken und das bestehende Kleingartengelände zu opfern.
Sa 31.01.1970: Die Landjugend Wolbeck nimmt in der Gastwirtschaft "Hugerlandshof" in St. Mauritz an einem Kostümfest der dortigen Landjugend teil.
Sa 31.01.1970: Um 19 Uhr beginnt im beheizten Festzelt auf dem Marktplatz der große Hippenball.
So 01.02.1970: Vor hunderten von Zuschauern übergibt Amtsdirektor Dr. Löwenberg die Schlüsselgewalt an den Hippenmajor Karl-Egon I. Droste zu Senden. Der Vorsitzende der Zibomo, Alfons Karrengarn, begrüßt unter den zahlreichen Ehrengästen den früheren Amtsdirektor Siegfried Färber, Major Ansell vom britischen Husarenregiment 13/18 aus Gremmendorf sowie den Bruder des Amtsbürgermeisters Lammerding, der vor zwanzig Jahren nach Kanada ausgewandert war und zusammen mit seiner Familie am Ziegenbocksmontag teilnimmt.
An den Feierlichkeiten nehmen der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck, der Musikzug der Feuerwehr Telgte sowie der münsterische Fanfarenzug teil. Als Parole für 1970 gibt der Hippenmajor die Parolen "Freude und Frohsinn" sowie "Mit Zibomo sicher in die 70er Jahre" aus.
Mo 02.02.1970: Bei nur geringer Zuschauerbeteiligung findet der diesjährige Ziegenbocksmontagsumzug (Zibomo) statt. Am Morgen war nach Eisregen sogar eine Absage erwogen worden, bis mittags jedoch hatte eine Streukolonne zumindest die Umzugsstrecke wieder eisfrei bekommen, während die Zuschauer auf den Bürgersteigen auch weiterhin Probleme mit der Standfestigkeit haben. Angesichts der schwierigen Verkehrsverhältnisse hatten auswärtige Zuschauer nicht anreisen können.
Der Zug führt unter anderem die folgenden Wagen mit sich:
- "Gastarbeiter der 70er Jahre"
- "Kommune Sex+60"; Club 66
- "...und mag Münster noch so schrein, bald wird es eingemeindet sein"
- "Wir sparen weiter, koste es was es wolle"
- "Die Mondsiedler"; VfL Wolbeck
- "Planungskommission des Großraums Wolbeck"
- "Zirkus Roer"
Der Zug setzt sich um 14:30 Uhr am Bahnhof in Bewegung, dauert vier Stunden und führt fünf Musikkapellen mit sich.
Sa 14.02.1970: Am Drostenhof sorgt das Hinweisschild "Unbefugten ist das Betreten des Schloßgartens verboten" für Verwirrung.
Mi 18.02.1970: Am heutigen Tag wird der Diebstahl einer Baubude samt Inventar an der Großbaustelle Teigelkamp bemerkt.
Sa 21.02.1970: Nachdem die Post seit dem Jahre 1900 im Gebäude Bahnhofstraße 8 untergebracht gewesen ist, erfolgt heute der Umzug in den Neubau Hinkelmann an der Hofstraße 2. In dem Gebäude hat die Post 185 Quadratmeter für den Schalterbetrieb und 300 Quadratmeter im ersten Stock für Fernmeldeeinrichtungen angemietet. Aus dem alten Postgebäude hat man die bestehenden 850 Anschlüsse übernommen und verfügt damit noch über 600 freie Anschlüsse.
Nach der Eröffnung trifft man sich bei Sültemeyer zu einem Imbiss, wo Oberpostrat Dr. Ziegler auf Ereignisse und Daten der Wolbecker Postgeschichte eingeht. Unter anderem erinnert er an die Zeit, in der Wolbeck die einzige Posteinrichtung Nordwestdeutschlands besessen haben soll. Hierbei handelte es sich um eine Stafettenpost, die während der Wiedertäuferunruhen von Wolbeck über Niedermarsberg und Butzbach zum Reichstag in Worms geführt hatte. (Anmerkung: Für diese Behauptung existieren bisher keine Belege)
Sa 21.02.1970: Infolge der plötzlichen Schneeschmelze und der starken Regenfälle kommt es im gesamten Münsterland zu Überschwemmungen. Am Alten Postweg muss die Angelbrücke gesperrt werden.
So 22.02.1970: Der ehemalige Wolbecker Vikar Köning ist von Bischof Heinrich Tenhumberg zum neuen Pfarrer von Hauenhorst bei Rheine ernannt worden.
Mo 23.02.1970: Die Gemeindevertretung Wolbeck kommt in der Gaststätte Bockholt zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Mit 15 zu 3 Stimmen wird der Entwurf einer Satzung für den Planungsverband Angelmodde-Wolbeck beschlossen. Dieser Verband übernimmt die sich aus der Planungshoheit der Mitgliedergemeinden ergebenen Rechte und Pflichten. Ihm obliegt die gesamte Bauleitplanung für das Gebiet und er kann bestehende rechtskräftige Bebauungspläne ändern, ergänzen oder sogar aufheben, wozu jedoch jeweils eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist. Als Fernziel ist der Beitritt weiterer Gemeinden aus dem Amtsbezirk Wolbeck sowie von Hiltrup und Amelsbüren angedacht.
 : Das Sportplatzproblem ist nach weiteren Verhandlungen gelöst: Die Tore werden um zehn Meter nach Osten versetzt, der Platz selbst auf die Mindestmaße von 90 mal 45 Meter verkleinert. Die Umbaukosten werden von Schulverband und Amt getragen.
 : An der Gastwirtschaft Sültemeyer soll ein Parkplatz für zwölf Fahrzeuge angelegt werden.
 : Der Rat stimmt einer neuen Beerdigungsordnung zu. Demnach dürfen auf dem Wolbecker Kommunalfriedhof in Zukunft nur noch Bürger der Gemeinde bestattet werden. Um Härtefälle zu vermeiden, sind von dieser Regelung Neubürger und Familienangehörige ausgenommen, die bereits einen Bauplatz erworben haben, sowie Familien aus den Randgebieten der Gemeinde, die von jeher nach Wolbeck orientiert sind.
 : Eine halbe Stunde vor der nächsten Ratssitzung werden sich die Gemeindevertreter den Fragen der Bevölkerung stellen.
 : Ludwig Reitemeyer als Schiedsmann und Josef Schwegmann als sein Stellvertreter werden einstimmig für die nächste Wahlperiode in ihrem Amt bestätigt.
Di 24.02.1970: Auf der Mitgliederversammlung des Tennisclub "Club 66" wird Münster als zusätzlicher Clubsitz gewählt, da fast 90 Prozent der Mitglieder im Stadtgebiet Münster wohnen. Der seit Gründung amtierende Vorsitzende, Norbert Behrendt, stellt sich nicht zur Wiederwahl. Zum neuen Vorsitzenden wird Hermann Luckey gewählt.
Fr 27.02.1970: Nach den Erfahrungen mit der kommunalen Neuordnung im Raum Aachen verschiebt die Landesregierung den Zeitplan für den Großraum Münster um drei Jahre auf den 01.01.1974. In diesem Zusammenhang gibt Innenminister Weyer freiwillige Zusammenschlüsse von Gemeinden wieder frei.
Di 03.03.1970: In vertraulicher Sitzung beschließt die Amtsvertretung Wolbeck, den 32jährigen Heinrich Wiegard als Amtsassessor ein halbes Jahr auf Probe einzustellen, um dann über eine Beschäftigung als stellvertretender Amtsdirektor zu entscheiden.
 : In Chur haben sich Dr. Löwenberg und Dr. Neumann von der Amtsvertretung Wolbeck über das neuartige Fassadenverkleidungsmaterial "Corten" informiert, das bisher vorwiegend in den USA für die Verkleidung von Hochhäusern verwendet worden war. Das Material ist zwar in der Anschaffung kostspieliger, man erwartet jedoch eine Amortisation der Ausgaben, da das Material wartungsfrei sein soll. In Münster ist Corten ebenfalls für die Fassade der Landesbank am Zoogelände vorgesehen.
Mo 09.03.1970: In dieser Woche beginnen die Neuanmeldungen für das Schuljahr 1970/71 am Gymnasium in Angelmodde. Mitzubringen sind Zeugnisheft, Familienstammbuch und ein Nachweis der Pockenschutzimpfung.
Do 12.03.1970: Das Verbotsschild am Schlossgarten ist entfernt worden.
Do 12.03.1970: Das Pfarrkomitee St. Nikolaus tritt in der Gaststätte Stutter zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Der auf der letzten Sitzung bereits beschlossene Fragebogen soll an tausend erwachsene Pfarrmitglieder verteilt werden. Die Aktion umfasst Fragen zum gottesdienstlichen Leben, Bildung und Apostolat sowie Einheit der Christen.
In einer Anfrage hatte das Diözesankomitee des Bistums Münster um Stellungnahme zu verschiedenen mit der Kirchensteuer zusammenhängenden Fragen gebeten. Grundsätzlich ist das Pfarrkomitee der Ansicht, die gesetzliche Kirchensteuer noch für eine gewisse Zeit beizubehalten, angesichts der steigenden Gesamtvolumens jedoch um 8 bis 9 Prozent zu senken.
Die Brandprozession wird in Zukunft wieder mit einer Eucharistiefeier auf dem Schulhof beginnen.
Do 12.03.1970: Die Landjugend Wolbeck veranstaltet in der Gaststätte Schmitz einen Diskussionsabend zum Thema "Neue Entwicklung in der Kirche und Theologie" mit den beiden Referenten Pastor Scheiberg und Kaplan Derstappen, an dem etwa 40 Personen teilnehmen.
So 22.03.1970: Auf der Straße zwischen Wolbeck und Alverskirchen kommt es zu einem Unfall, als ein Auto gegen ein quer zur Fahrbahn gespanntes Abschleppseil eines Lkw fährt.
Mo 23.03.1970: Die Satzung der Planungsgemeinschaft zwischen den Gemeinden Angelmodde und Wolbeck wird von der Angelmodder Gemeindevertretung abgelehnt, nachdem über die notwendige Mehrheit zur Aufnahme neuer Mitglieder keine Einigung erzielt werden konnte. Wolbeck hatte eine einfache Mehrheit der Mitglieder vorgeschlagen, während von Angelmodder Seite eine Zweidrittelmehrheit gefordert wurde. Zudem sollten große Teile des Angelmodder Gemeindegebietes aus der Zuständigkeit des Planungsverbandes ausgeschlossen werden.
Fr 27.03.1970: In der Wolbecker Bauerschaft Laer wird ein 6jähriges Mädchen beim Überqueren der Straße von Wolbeck nach Münster unweit ihres Elternhauses von einem Pkw erfasst und so schwer verletzt, dass es noch am Abend im St.-Franziskus-Hospital stirbt.
Sa 28.03.1970: In den Tageszeitungen erscheinen erste Skizzen über den geplanten Großflughafen "Westfalen" im Dreieck der Orte Albersloh, Sendenhorst und Drensteinfurt, die auf einem vom Ministerium herausgegebenen Entwurf basieren. Demnach ist Wolbeck weder vom Bau des Flughafens selbst, noch von der Ausrichtung der Einflugschneisen betroffen. Vollständig aufgegeben werden müssen die Albersloher Bauernschaften Alst, Ahrenhorst und Storp.
So 29.03.1970: An der Borgstraße veranstalten die Wolbecker Pfadfinder ab 20 Uhr das Osterfeuer. Das Feuer wird an der Osterkerze in der Pfarrkirche entzündet. Da die Pfadfinder in diesem Jahr das 20jährige Bestehen des Stammes feiern, bittet man für jedes Fuder Holz, das zum Feuerplatz gebracht wird, um ein geringes Entgelt. Anmeldungen nimmt Bernhard Karrengarn entgegen.
Mo 30.03.1970: Bei Sültemeyer findet um 17 Uhr die Generalversammlung der St.-Achatii-Bruderschaft statt. Die Versammlung beschließt, das Ehrenamt der Aldermänner in Zukunft jährlich durch Wahlen neu zu besetzen.
Mi 01.04.1970: Die Grundgebühr für den Telefonanschluss in Wolbeck erhöht sich von 15 auf 18 DM. Die Bundespost begründet den Preisanstieg mit einer überproportional hohen Zunahme an Telefonanschlüssen im Vergleich zu Münster.
Sa 04.04.1970: Die Wolbecker Landjugend hält in der Gastwirtschaft Schmitz ihre Generalversammlung ab und wählt Heinz Guderian zu ihrem neuen Vorsitzenden.
Sa 04.04.1970: Die Mitglieder der St.-Nikolai-Bruderschaft treffen sich in der Gastwirtschaft Sültemeyer zu einer außerordentlichen Generalversammlung, in deren Mittelpunkt die Vergabe des Festlokals für das kommende Vogelschießen steht. Durch den Abbruch und Umbau bei Thier-Hülsmann war die Notwendigkeit eines Umzugs entstanden. Um das Schützenfest hatten sich drei Festwirte beworben, mit großer Mehrheit entscheidet sich die Generalversammlung für Sültemeyer, zumal dort die Möglichkeit besteht, die Räumlichkeiten durch den Anbau eines rund 200 Quadratmeter großen Festzeltes zu vergrößern.
Um die Statuten den heutigen Verhältnissen anzupassen, wird eine Kommission aus den Mitgliedern Egon Becklas, Fritz Roer, Willi Franke, Heinz Rohlmann, Heinz Hinkelmann, Klaus Siebeneck und Reinhard Hinkelmann gebildet, die der Generalversammlung 1971 entsprechende Vorschläge unterbreiten soll. Von einer Änderung der Statuten erhofft man sich einen erheblichen Neuzugang an Mitgliedern.
So 05.04.1970: Schachtmeister und Mitarbeitern gelingt es bis 11 Uhr am Sonntag, die Baustelle am Schulzentrum in ein bespielbares Fußballfeld zu verwandeln, weshalb der Schiedsrichter das Meisterschaftsspiel der ersten Kreisklasse zwischen dem VfL Wolbeck und dem SC Nienberge anpfeifen kann.
Mi 08.04.1970: In geistiger und körperlicher Frische feiert Katharina Bäumer im Kreise ihrer sechs Kinder und sechzehn Enkelkinder ihren 80. Geburtstag.
Do 09.04.1970: Nach der Winterpause sind am katholischen Jugendheim die Innenarbeiten wieder aufgenommen worden.
Di 14.04.1970: Die neuen Werkshallen und Verwaltungsgebäude der Firma Lancier zwischen Albersloher Straße und Zumbuschstraße gehen ihrer Fertigstellung entgegen.
Fr 17.04.1970: Bei einem Einbruch in der Gaststätte Sültemeyer werden dort zwei Sparschränke mit rund 400 DM Bargeld entwendet.
Sa 18.04.1970: Der Reiterverein St. Hubertus Wolbeck veranstaltet seine Generalversammlung. Der Verein führt zwar bekannte Namen in seinen Reihen (Snoek, Averkamp, Petersen, Voßkamp), leidet jedoch an stagnierenden Mitgliederzahlen. Von den bestehenden 150 Mitgliedern sind zudem nur die Hälfte aktive Reiter.
So 19.04.1970: Die Wolbecker Landjugend nimmt an einer Autoorientierungsfahrt der Landjugend Ahlen teil.
So 19.04.1970: Im Rahmen einer Einsatzübung nimmt die Freiweillige Feuerwehr Wolbeck an einer neuartigen Orientierungsfahrt teil, die sie zusammen mit sieben anderen Wehren von Handorf über Kasewinkel und Wolbeck nach Hiltrup führt.
Mo 20.04.1970: Die Westfälischen Nachrichten geben neue Details des geplanten Großflughafens "Westfalen" heraus, nachdem die Landesregierung die für heute Nachmittag in Albersloh angesetzte Informationsveranstaltung abgesagt hat. Demnach sind Teile von Wolbeck vom Luftverkehr betroffen, so fällt beispielsweise die Bauerschaft Tiergarten in den Bereich der sogenannten Lärmzone 2 durch die nur drei Kilometer entfernte Startbahn. Die Wirtschaft Strohbücker liegt genau am Ende der Hauptstartbahn. Die Ortschaft Albersloh soll dem Flughafenbau komplett geopfert werden.
Fr 24.04.1970: Nach vollständiger Auswertung der "5. Westdeutschen Geflügelschau" in Hamm vergibt der Landesverband Westfalen und Lippe e.V." an den Wolbecker Züchter Heinz Ruppel nachträglich einen Leistungspreis für seine schwarz-weiß getupften Chabo-Zwerghühner. Er setzt sich dabei mit großem Abstand gegen 2500 Konkurrenten durch.
Fr 24.04.1970: Der neue Teich im Schlossgarten sorgt für Probleme. Weil der Wasserspiegel zu niedrig ist, können weder Fische noch Wasservögel eingesetzt werden. Der Rat beschäftigt sich mit der Frage, wie eine unerwünschte Eingrünung unter diesen Umständen verhindert werden soll.
Sa 25.04.1970: Der neu gegründete Verein "Lernhilfe Wolbeck/Angelmodde" unter dem Vorsitz von Simonsmeyer hat bereits 110 Anmeldungen aus Angelmodde und 70 aus Wolbeck entgegen genommen. Da die 180 Kinder in 18 Gruppen, davon sechs in Wolbeck, betreut werden sollen, stellt der Hauptausschuss des Amtes dem Verein die erforderlichen Räume in der Fürstin-von-Gallitzin-Schule kostenlos zur Verfügung. Die Kosten für Reinigung, Heizung und Beleuchtung müssen jedoch von den betroffenen Gemeinden anteilmäßig aufgebracht werden.
So 26.04.1970: In der evangelischen Kirche werden elf Kinder konfirmiert.
Di 28.04.1970: Hoher Sachschaden entsteht bei einem Unfall auf der Straße zwischen Wolbeck und Telgte, als in Höhe des Flughafens ein mit Bausand beladener Lastzug einer Wolbecker Baustofffirma auf den unbefestigten Seitenstreifen gerät und umkippt.
Do 30.04.1970: Die Landjugend trifft sich auf dem Parkplatz an der Gastwirtschaft Klostermann mit Arbeitsanzügen, Äxten und Sägen zum Birkengrünholen für die Feier zum 1. Mai in der Gastwirtschaft Kinnebrock.
Mi 06.05.1970: Die Arbeitsgemeinschaft der ländlichen Reiter im Bereich der Ämter Wolbeck und St. Mauritz, die seit mehr als zwanzig Jahren vereinigt sind, wird nach dem münsterländischen Reitsportpionier umbenannt in "Arbeitsgemeinschaft Graf Brockdorf".
Do 07.05.1970: Um den bestehenden zehn Fußballmannschaften des VfL Wolbeck die Austragung ihrer Spiele zu ermöglichen, wird eine Selbsthilfegruppe "Schönere Wigbold-Kampfbahn" gegründet, die jeden Abend nach 17 Uhr mit Schaufeln und anderen Werkzeugen auf dem Spielfeld erscheint. Auslöser für die Aktion war die Umsetzung der Fußballtore im Rahmen der Bauarbeiten am Schulzentrum. Die von der Gemeinde beauftragte Baufirma hatte die Fußballtore zwar um die vorgesehenen acht Meter nach Osten versetzt, sie jedoch auch dreißig Zentimeter tiefer eingegraben. Zudem war das Spielfeld mehrfach von Lkws der Baufirmen befahren und dabei beschädigt worden.
Eine Wolbecker Transportfirma fährt abends mehrere Lastzüge mit feiner Asche von der Zeche Pelkum an, mit denen die tiefen Löcher auf dem Spielfeld wieder aufgefüllt werden sollen.
Fr 08.05.1970: Am Wolbecker Schulzentrum findet die Grundsteinlegung durch Amtsbürgermeister Lammerding statt. Ein Hauptschüler aus Angelmodde und ein Gymnasiast aus Wolbeck verlesen abwechselnd die Sätze der Urkunde, die in einer Kupferhülse in einem Kasten aus Stahl vom Vorsitzenden der Hauptschulverbandsversammlung, Heiner Stücker, eingemauert wird.
Fr 08.05.1970: Im Baugebiet "Hiltruper Straße" sind die neuen Straßenschilder wie "Delpstraße" und "Bonhoefferstraße" angebracht und mit einer kurzen Erläuterung zu den Personen versehen worden.
Sa 09.05.1970: Der Wolbecker Turnverein feiert seinen Maitanz in der Gastwirtschaft Strohbücker.
Mi 13.05.1970: Im Landkreis Münster ist nach der letzten Zählung der Pferdebestand weiter deutlich gesunken. Gab es im Jahre 1950 noch 8697 Pferde, wurden im vergangenen Jahr nur noch 1871 Tiere gezählt, die sich wie folgt verteilen: 251 Fohlen, 272 ein- bis dreijährige Tiere, 284 drei- bis fünfjährige Tiere, 661 fünf- bis vierzehnjährige Tiere und 403 alte Pferde. Angesichts der jetzigen Entwicklung geht man davon aus, dass es spätestens Ende der 1970er Jahre im Münsterland keine Pferde mehr geben wird. (Anmerkung: Im Jahre 2015 werden im Münsterland 110.000 Pferde gezählt)
Sa 16.05.1970: Das Pfarrkomitee St. Nikolaus tagt in der Gaststätte Stutter unter Leitung des Vorsitzenden, Dr. Stolz. Auf vielfachen Wunsch wird das Angelusleuten von sechs Uhr auf sieben Uhr verlegt, um eine längere Nachtruhe zu gewährleisten.
Durch Mehrheitsbeschluss wird der Weg der Fronleichnamsprozession weiter verkürzt und führt in diesem Jahr von der Kirche durch Neustraße, Münsterstraße, Antoniuskapelle, Borgstraße, Telgter Straße, Alverskirchener Straße, Hofstraße und Neustraße zur Kirche zurück. Vor dem Allerheiligsten gehen Frauen, Frauenjugend und Kinder gemeinsam, dahinter folgen die Männer und Jungmänner. Das große alte Kreuz wird nicht mehr mitgeführt, um Beschädigungen auszuschließen.
Die Brand- oder Pestprozession wird eine Woche nach Fronleichnam als Eucharistiefeier auf dem Schulhof der Nikolaischule mit anschließender Prozession zur Kirche begangen.
Mo 18.05.1970: Die St.-Nikolai-Bruderschaft trifft sich in der Gaststätte Sültemeyer zur Jahreshauptversammlung. Nach lebhafter Diskussion wird die Regel 25 geändert. Sie lautet in Zukunft: "Jeder Statut kann mit Zweidrittelmehrheit der Generalversammlung geändert werden. Dabei kann die St.-Achatii-Bruderschaft Wolbeck zwar beraten, jedoch aber nicht bestimmen". Damit ist der Weg frei zur Vorlage einer neuen Satzung auf der Jahreshauptversammlung 1971, die von einer Kommission erarbeitet werden soll.
Mi 20.05.1970: In der Gemeinde Wolbeck hat die Volkszählung begonnen, deren Stichtag von der Landesregierung für den 27. Mai festgelegt wurde.
Fr 22.05.1970: Die Neugestaltung des Schlossgartens am Drostenhof ist abgeschlossen. Auf 50.000 Quadratmetern ist ein Kurgarten entstanden, dessen Wege mit einer Kiesschicht belegt und mit Steinplatten eingefasst sind. Insgesamt wurden sechzehn leuchtend rote Bänke mit Papierkörben aufgestellt. Der neue Schlossteich bildet den Mittelpunkt des Gartens und wird noch mit Seerosen bepflanzt. Im hinteren Teil findet sich ein Kneippsches Fußtretbecken.
So 24.05.1970: In der evangelischen Christuskirche in Wolbeck wird die neue Orgel eingeweiht, die fast ausschließlich durch Spenden der Gemeindeglieder finanziert worden ist.
Mo 25.05.1970: Etwa achtzig ältere Mitbürger aus Wolbeck nehmen an einer Busfahrt durch das Gemeindegebiet teil, die das Pfarrkomitee unter der Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Schwegmann veranstaltet. Besichtigt werden die Großbaustelle des Schulzentrums, das Gestüt Snoek sowie die neuen Wohngebiete.
Mo 25.05.1970: In der Gaststätte Bockholt findet eine Sitzung des Gemeinderates Wolbeck statt. Im Rahmen des geplanten Zusammenschlusses mit der Nachbargemeinde Angelmodde wird die Schulträgerschaft für die Grundschulen in Wolbeck und Angelmodde auf den bereits bestehenden Schulverband für die Hauptschule übertragen. Von der Gemeinde Angelmodde erwartet man auf der Sitzung am 29. Mai einen gleich lautenden Beschluss.
 : In Zukunft wird die Turnhalle der Nikolaischule den Turn- und Sportvereinen nicht mehr kostenlos überlassen. Für die Benutzung von Turnhalle und Sportgeräten werden für zwei Zeitstunden 2 DM, für Heizung, Beleuchtung und Duschraum 2,50 DM und für die Hausmeisterin ein Betrag von 0,50 DM erhoben. Hintergrund dieser Maßnahme sind die finanzielle Belastung für die tägliche Doppelreinigung, zudem erhebt auch die Stadt Münster bereits derartige Gebühren.
Sa 30.05.1970: Umfassende Abholzungsmaßnahmen durch das staatliche Forstamt auf dem westlichen Teil des Rundweges um den Tiergarten sorgen für Verärgerung bei der Wolbecker Bevölkerung. Zudem wurde ein Zugang von der Alverskirchener Straße durch einen hohen Drahtzaun versperrt.
So 07.06.1970: Kirchenmusikdirektor Kantor Klare gibt in der Christuskirche ein Orgelkonzert.
So 07.06.1970: Die Wolbecker St.-Achatii-Bruderschaft feiert bei tropischer Hitze und in Konkurrenz zur Fußballweltmeisterschaft in Mexico ihr diesjähriges Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Otto Brasselmann.
Di 09.06.1970: In Wolbeck wird die neue Fernsprechvermittlungsstelle in den Räumlichkeiten Ecke Hofstraße/Am Steintor in Betrieb genommen. Der Ausbau für 800.000 DM erlaubt es, bis zu 1450 Rufnummern vergeben zu können. Damit können die 150 bestehenden Anträge Wolbecker Bürger erfüllt werden. Allerdings müssen 370 Rufnummern bestehender Anschlüsse geändert werden.
Do 11.06.1970: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck hält in der Gastwirtschaft Kortmann-Lasthaus ihre Jahresversammlung ab.
So 14.06.1970: Bei Landtagswahl ergibt sich für Wolbeck bei einer Wahlbeteiligung von 79,8 % das folgende Ergebnis: CDU 59,1 %, SPD 30,5 %, FDP 6,4 %, Zentrum 3,0 %, NPD 1,0 %, DKP 0,1 %.
So 14.06.1970: Die Schützengesellschaft der Vereinigten Landwirte feiert in der Gastwirtschaft Kinnebrock-Laer ihr diesjähriges Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Bernhard Lohmann mit dem 352. Schuss.
Do 18.06.1970: Während des Deutschen Feuerwehrtages in Münster wird unter anderem die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck zum Großbrand auf dem Hof Bußmann-Lembrock in der Bauerschaft Berdel zwischen Telgte und Alverskirchen gerufen.
Sa 20.06.1970: Der Heimatverein Wolbeck unternimmt eine Busfahrt in die Baumberge. Besichtigt werden das alte Stiftsdorf Nottuln und eine Blaudruckerei.
Di 30.06.1970: Wegen Bauarbeiten am Neubau Reitmeier muss die Einmündung des Krummen Timpen in die Münsterstraße vorübergehend gesperrt werden.
Fr 03.07.1970: Im Baugebiet "Bilskamp" ist mit der Plattierung der Bürgersteige begonnen worden. Die Straßenbeleuchtung ist bereits installiert.
Fr 03.07.1970: Der Streit um die Verlegung des Standortes des Ziegenbockdenkmals ist beigelegt. Nachdem das Denkmal in der Vergangenheit wiederholt beim Aufbau von Festzelten und Kirmesständen im Weg gestanden hatte, war die neue tiefblaue(!) Teerdecke des Marktplatzes von der Amtsverwaltung zum Anlass genommen worden, die Verlegung in den neu gestalteten Schlossgarten auf den Weg zu bringen. Inzwischen wurden zwei Blumenkübel aus Waschbeton aufgestellt sowie einige Blumenstauden gepflanzt.
Do 09.07.1970: Die Spar- und Darlehnskasse Wolbeck hält ihre Generalversammlung ab. Nach Angaben von Geschäftsführer Jürling stieg das Bilanzvolumen um 13,5 Prozent auf insgesamt 5.586.700 DM, man schüttet eine Dividende von acht Prozent aus. Nach dem Geschäftsbericht beschließt die Versammlung einstimmig die Erhöhung der Aktivkreditgrenze um 50.000 DM auf 200.000 DM. Als besonderer Kundendienst wurde für sämtliche Sparer von der Kasse eine Unfallversicherung bis zu einer Höhe von 150.000 DM abgeschlossen.
Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen und besseren Geldausgleiches strebt man einen Zusammenschluss mit Albersloh, Alverskirchen und Rinkerode an.
Do 09.07.1970: Die Mitglieder der Planungskommission nehmen eine umfangreiche Besichtigung der Großbaustelle am Schulzentrum vor. Nach Angaben von Architekt Stukenbrock bestehen nur geringe Verzögerungen gegenüber dem bestehenden Zeitplan. Das Erdgeschoss des Gymnasiums ist bereits im Rohbau fertig gestellt, ebenso die erste Hälfte des pädagogischen Zentrums.
Di 14.07.1970: Für die geplante Herausgabe eines neuen Kurprospektes werden alle Gastwirte und Haushalte in Wolbeck und Angelmodde aufgefordert, für Kurgäste geeignete Schlaf- und Aufenthaltsräume zu melden. Dabei soll angegeben werden, wieviel Zimmer überlassen werden können, ob die Schlafräume mit fließendem Wasser, eventuell sogar Warmwasser, versehen sind, ob die Bereitstellung mit oder ohne Frühstück oder mit Vollpension erfolgt, ob Mitbenutzung von Bad, Balkon oder Liegewiese möglich und Parkmöglichkeiten vorhanden sind.
Di 14.07.1970: Ein schwerer Verkehrsunfall auf der Straße zwischen Albersloh und Wolbeck in Höhe der Alsterbachbrücke fordert drei Schwerverletzte und einen Sachschaden von fast 100.000 DM. Zu dem Unfall kommt es, als bei strömendem Regen ein mit Straßenschotter beladener 40-Tonner aus Selm von hinten auf einen Arbeitswagen des Landschaftsverbandes auffährt, der mit zwei Straßenwärtern aus Wolbeck besetzt ist. Dabei wird das Arbeitsfahrzeug zunächst gegen das Brückengeländer und anschließend die Uferböschung hinunter geworfen. Der Lastzug gerät ebenfalls ins Schleudern, prallt gegen einen Bildstock und danach gegen einen Lindenbaum, kippt die Straßenböschung hinunter und begräbt die Laube eines Kleingartens unter sich.
Di 14.07.1970: Im Rahmen der Veranstaltungen des "Club 66" referiert Kriminaldirektor i. R. Tom Reimer über "Erlebnisse aus 35jähriger Tätigkeit bei der Kriminalpolizei".
Di 14.07.1970: Auf einer Sitzung des Wolbecker Gemeinderates wird beschlossen, die Straßenkreuzung Hiltruper Straße/Zumbuschstraße/Industriestraße schnellstens auszubauen, um den Gefahrenbereich zu entschärfen. Ebenfalls ausgebaut wird die Einmündung des Wallfahrtskottenweges in die Zumbuschstraße, da nicht gleichzeitig fünf Straßen an einem Punkt zusammenlaufen sollen.
 : Für die Ferien sollen zwei weitere Spielplätze zur Verfügung stehen. Dazu soll der Spielplatz an der Kirche hergerichtet werden. Die Bodensenke unter dem Karussell wird aufgefüllt und mit Eichenbrettern hergerichtet, die von Gemeindevertreter Averhoff gestiftet werden. Der neue Sandkasten wird von Schreinermeister Sudmann zur Verfügung gestellt. Der Spielplatz am Kindergarten wird während der Ferienzeit für die Kinder freigegeben. Wegen der Gefahr für die Fensterscheiben bleiben Ballspiele verboten.
Mi 15.07.1970: Auf einer Sitzung der Amtsverwaltung in Rinkerode wird beschlossen, in allernächster Zukunft die gleitende Arbeitszeit einzuführen. Die Arbeitszeit wird nach einer noch aufzustellenden Betriebsvereinbarung zwischen 7:30 Uhr und 17:30 Uhr von Montag bis Mittwoch und zwischen 7:30 Uhr und 16:30 Uhr von Donnerstag bis Freitag liegen. Sie kann innerhalb der gleitenden Arbeitszeitregelung bis 19 Uhr ausgedehnt werden, soll jedoch zehn Stunden pro Tag nicht übersteigen. Als Kernarbeitszeit werden die Abschnitte 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 14:15 Uhr bis 16:15 Uhr festgelegt. Die Regelung soll nur für die rund fünfzig Mitarbeiter in der Hauptverwaltung Wolbeck gelten, während die Außenstellen in Albersloh und Rinkerode ihre bisherige Arbeitszeit beibehalten.
Do 16.07.1970: Der Kneipp-Verein führt im Gasthof Klostermann eine Mitgliederversammlung zur Lage des Vereins durch. Die Anwesenden stimmen darin überein, die Arbeit des Kneipp-Vereins fortzuführen und nach baldiger Fertigstellung der ausstehenden Arbeiten im Kurpark, wo noch das Geländer für das Tretbecken und die Armbadanlage fehlen, zu intensivieren.
Eingehend besprochen werden die Erweiterung des Kneippianums um eine Sauna sowie die anstehenden Verhandlungen mit den Gläubigern des weiterhin nicht schuldenfreien Vereins.
Do 16.07.1970: Im Sitzungssaal der Gaststätte Thier-Hülsmann findet eine Verbandsversammlung des Planungsverbandes Angelmodde-Wolbeck unter der Leitung von Dr. Neumann statt. Der seit 1965 im Gemeinderat Angelmodde diskutierte Bebauungsplan "Haus Angelmodde" wird als Satzung beschlossen. Die Auslegung des Wolbecker Bebauungsplanes "Molkenbuer - Teil I" soll in Kürze erfolgen.
Fr 17.07.1970: In getrennten Räumen der Gaststätte Sültemeyer tagen die Gemeindevertretungen von Wolbeck und Angelmodde für einige Minuten und beschließen die sofortige Zusammenführung der beiden Gemeinden. Um 15:35 Uhr unterschreiben Bürgermeister Krause, Bürgermeister Gallenkämper, Amtsdirektor Dr. Löwenberg und Stellvertreter Wiegard den Vertrag in zehnfacher Ausfertigung in Anwesenheit von Landrat Dr. Pottebaum, Oberkreisdirektor Dr. Fechtrup und der Spitze der Amtsverwaltung Wolbeck.
Die beiden Gemeinden werden unter der Bezeichnung "Stadt Wolbeck-Angelmodde" zusammengeführt, nachdem das lange Zeit favorisierte "Wersetal" sowie die weiteren Vorschläge "Angelbeck", "Löwental"(!) und "Wolmodde" verworfen worden waren. Bei einem Zugang weiterer Gemeinden soll der Name noch einmal zur Diskussion gestellt werden.
Der beschlossene Gebietsänderungsvertrag muss noch von Landesregierung und Parlament genehmigt werden.
Sa 18.07.1970: In einem Zeitungsinterview erklärt Amtsdirektor Dr. Löwenberg die Verzögerungen beim Bau der Wolbecker Umgehungsstraße. Demnach ist die Trägerschaft des Projektes inzwischen vom Kreis Münster auf den Landschaftsverband Westfalen-Lippe übergegangen. Auf Grund des Großprojektes Flughafen in Drensteinfurt ist ungeklärt, ob und in welcher Größe die vorgesehene Trasse gebaut werden soll. Im Falle einer vierspurigen Autobahn befürwortet die Amtsverwaltung eine Führung der Trasse östlich des Tiergartens bei Markfort, um das geplante Zusammenwachsen von Angelmodde und Wolbeck nicht zu behindern.
Sa 18.07.1970: In Wolbeck beginnt heute die dreitägige Margarethenkirmes auf dem Marktplatz.
Sa 18.07.1970: In der Amtsverwaltung findet ein Empfang für die zweiundzwanzigköpfige französische Pfadfindergruppe aus Petite Synthe bei Dünkirchen statt, die unter der Leitung von Bernhard Marck angereist ist. Am Montag reist man mit den Pfadfindern des Wolbecker Stammes Don Bosco unter der Leitung von Willi Vogler in das Zeltlager Viechtach im Bayerischen Wald, wo man bis zum 6. August bleiben wird.
Sa 18.07.1970: Das Allgemeine Bürgerschützen-Corps (ABC) Wolbeck feiert bei Regen und Wind sein diesjähriges Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Willi Tewes mit dem 310. Schuss, neuer Scheibenschützenkönig wird Josef Wohlhorn.
Mo 20.07.1970: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck feiert am Margarethenmontag den "Tag der Feuerwehr". Nach einem Gemeinschaftsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus und anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal steht eine Einsatzübung auf dem Grundstück Ringbeck am Krummen Timpen an, die jedoch den heftigen Regenfällen zum Opfer fällt und in der benachbarten Gastwirtschaft Stutter durchgeführt wird.
Di 21.07.1970: In der Gastwirtschaft Mentrup findet eine Sitzung des Schulverbandes Wolbeck-Angelmodde statt. Dr. Löwenberg gibt der Versammlung einen Überblick über den Fortgang und den momentanen Stand der Bauarbeiten am neuen Schulzentrum. Demnach wird nach Auskunft der Architekten mit einer termingerechten Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gerechnet. Die Ausschreibungen für den zweiten Teil sind angelaufen, mit einer Vergabe der Arbeiten wird Anfang August gerechnet.
Der Schulverband übernimmt am 1. Januar 1971 den Schuldendienst für das vom Amt Wolbeck aufgenommene Darlehen für den Schulpavillon an der Gallitzinschule, der zur Zeit noch von der Hauptschule belegt wird. Die Verpflichtung erlischt mit dem Auszug aus dem Gebäude.
Der Vorschlag für die Aufnahme eines Darlehens mit einer 97prozentigen Auszahlung, einem 7,5prozentigen Zinssatz und einer fünfprozentigen Tilgung wurde vom Regierungspräsidenten abgelehnt. Der Gegenvorschlag eines Darlehens mit einer 96prozentigen Auszahlung, einem sechsprozentigen Zinssatz und einer einprozentigen Tilgung stimmte die Versammlung zwar prinzipiell zu, verwies jedoch wegen des neuen Diskontsatzes auf die Notwendigkeit, mit der Bank erneut Gespräche aufzunehmen und eine Senkung des Effektivzinssatzes auf 8,22 Prozent zu erreichen. Nach Auskunft der Kreissparkasse ist ein Darlehen mit 98 Prozent Auszahlung, 8 Prozent Zinsen und 1 Prozent Tilgung möglich.
Di 21.07.1970: In Wolbeck ist der Effekten-Sparclub als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet worden. Der Sitz des Clubs befindet sich im Reisebüro neben der Post. Zum Geschäftsführer wird der Versicherungskaufmann Werner Hegemann (Wolbeck) gewählt, sein Stellvertreter wird der Jurist Klaus-Peter Imfeld (Gremmendorf). Als weiteres Mitglied des Anlageausschusses wird Heinz Kastirke (Angelmodde) gewählt.
Der dreiköpfige Anlageausschuss wird jeden Samstag zu einer Sitzung zusammentreten und darüber entscheiden, in welcher Weise die Sparbeiträge der Mitglieder, die monatlich jeweils 50 DM oder ein mehrfaches dieses Betrages auf das gemeinsame Konto des Clubs einzahlen, angelegt werden. Der Sparclub wird dabei mit der Volksbank Münster zusammenarbeiten.
Di 21.07.1970: Auf der Jahreshauptversammlung des VfL Wolbeck nimmt man den Bericht von Bürgermeister Gallenkämper zur Kenntnis, demzufolge der alte Sportplatz in Kürze den Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt des neuen Gymnasiums weichen muss. Bis zur Fertigstellung des neuen Platzes muss der VfL seine Heimspiele auf dem Gelände hinter der Eichendorffschule in Angelmodde-West austragen, wo in Kürze mit dem Bau eines Sportplatzes begonnen werden soll.
Sa 25.07.1970: Der Sportverein VfL Wolbeck veranstaltet bei Strohbücker sein diesjähriges Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Manfred Seeger.
Als besondere Attraktion hat man eine Nachbildung der ZDF-Torwand aufgestellt. Das Preisschießen gewinnt Tönne Lauhoff vor Willi Ringbeck und Klaus Siebeneck.
Sa 25.07.1970: Die Landjugend Wolbeck feiert in der Gastwirtschaft Kinnebrock-Laer ihr Sommerfest. Als Gäste nehmen die Landjugendgruppen aus Hohenholte, Westbevern, St. Mauritz, Nordkirchen und Südkirchen teil.
So 26.07.1970: Im festlich geschmückten Lehrsaal der Lehr- und Versuchsanstalt Wolbeck werden die 82 Meisterbriefe an die Gärtnermeister des Jahrgangs überreicht. Aus Wolbeck erhalten Hans-Jürgen Klein, Norbert Brocks und Dieter Stärke ihre Urkunde aus den Händen von Vizepräsident Alfred Jacobi.
Die Veranstaltung fällt mit der Feier zum 40jährigen Bestehen der Vereinigung ehemaliger Wolbecker Gartenbauschüler zusammen, die als besonderer Festball in Münster begangen wird.
Di 04.08.1970: Der Kneipp-Verein Wolbeck e.V. hat sich in einer Postwurfsendung an die Bevölkerung gewandt. Ziel der Aktion ist es, mehr Akzeptanz in der Bevölkerung für die Kneipp-Bewegung zu wecken und das Ziel zu erreichen, Wolbeck zu einem attraktiven Kurort zu machen. Der Verein hofft vor allem auf eine Erhöhung der Mitgliederzahl bei einem Monatsbeitrag von 1,20 DM sowie auf ein finanzielles Engagement der Gemeinde Wolbeck.
Do 06.08.1970: Seit einigen Tagen haben im Schlossgarten die Arbeiten am neuen Kinderspielplatz begonnen. Bei der Planung waren die Wünsche des vom Landeskonservator bestellten Referenten Dr. Mühlen berücksichtigt worden, der eine harmonische Einbettung in das Gesamtbild des Drostenhofes gefordert hatte. Aus diesem Grund werden keine metallenen Spielgeräte aufgestellt, sondern hauptsächlich Holz verwendet. Neben der Spielwiese wird ein mit Holzbohlen eingefasster Sandkasten errichtet, sowie dicke Stämme und kleinere Kletterbäume aufgestellt. Die Gemeinde hatte den Schlossgarten auf 25 Jahre gepachtet.
Fr 07.08.1970: Zum Schutz der Fußgänger ist an der Ecke Hofstraße/Am Steintor eine Kettenabsperrung errichtet worden, um ein Überqueren der beiden Straßen an dieser Stelle zu verhindern.
Mi 12.08.1970: In einem Zeitungsinterview erläutert der Gevelsberger Finanzier und Bankkaufmann Alfred Altfeld seine künftigen Planungen mit dem im Februar erworbenen "Haus Wolbeck". Derzeit sind im Haus Büroräume untergebracht, die von der Firma "Kontakt" bezogen werden. In den kommenden fünf Jahren sind keine gastronomischen Vorhaben geplant, erst mit der Fertigstellung des Flughafens in etwa fünf Jahren soll die jetzige Übergangsphase beendet werden.
Do 13.08.1970: Die Firma Peter Lancier KG hat ihren Stammsitz endgültig vom alten Standort am Hafenweg in Münster nach Wolbeck verlegt, nachdem die gesamte Fertigung bereits am 1. März ihren Betrieb aufgenommen hatte. Das Unternehmen beschäftigt momentan 110 Mitarbeiter, will seine Belegschaft aber in absehbarer Zeit auf 200 Mitarbeiter erhöhen.
Sa 22.08.1970: Der Planungsverband Wolbeck-Angelmodde berät unter dem Vorsitz von Dr. Neumann das geplante gemeinsame Sport- und Fitnesszentrum auf dem rund 15.000 Quadratmeter großen Gelände Buddenbäumer. Dabei sollen in den Ausschreibungsunterlagen die folgenden Einrichtungen enthalten sein:
- Hauptkampfbahn des Typ C (85 mal 105 Meter) mit folgenden Einzelanlagen: Vier Einzelbahnen für den 400-m-Lauf; sechs Einzelbahnen für den 100-m-Lauf, zwei Hochsprunganlagen, eine Stabhochsprunganlage, je eine Diskus-, Kugelstoß- und Speerwurfanlage sowie je eine Weit- und Dreisprunganlage. Die Zuschaueranlage ist mit fünf Sitzstufen an der Längsseite und mit der Möglichkeit einer späteren Teilüberdachung vorzusehen.
- Zwei Kampfbahnen vom Typ D (77 mal 135 Meter) mit folgenden Einzelanlagen: Je ein Spielfeld (68 mal 105 Meter) in Hart- und Rasenplatz, eine Kurzstreckenbahn; Weitsprung-, Hochsprung- und Kugelstoßanlage, Flutlichtanlage.
- Sechs Kleinspielfelder (20 mal 40 Meter) mit Allwetterbelag, davon drei Spielfelder mit Flutlichtanlage.
- Vier Tennisplätze (20 mal 40 Meter) mit wasserdurchlässiger Hartfläche.
- Umkleidekabinen mit Duschanlagen
- Übungsanlagen für Kleingolf, Krocket, Boccia, Federball auf einer Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern.
- Eine Fitnessbahn der Länge 800 Meter mit Reihenrecks, Stufenbarren, Sprungkästen, Hochrecks und Sprossenwänden.
- Eine Gymnastikwiese in einer Größe von 3000 Quadratmetern mit strapazierfähigem Rasen.
- Turngarten mit einer Gesamtfläche von 3000 Quadratmetern
- Drei Spielplätze für Kinder mit insgesamt 12000 Quadratmetern mit Ballwänden, Bolzplätzen, Kletterhügeln und Rutschen
- Eine Rollschuhlaufbahn (30 mal 60 Meter), die im Winter als Eislaufbahn genutzt werden kann, mit Sitzplätzen, Musikanlage und Flutlicht
- Ein Kleinkaliberschießstand mit fünf Bahnen
- Eine Jugendverkehrsschule (50 mal 100 Meter)
- Ein Freibad mit einer Gesamtwasserfläche von 2600 Quadratmetern,darunter ein Schwimmerbecken der Größe 21 mal 50 Meter
- Ein Hallenbad mit einem Becken von 25 mal 12 Metern, einem Lehrschwimmbecken, einer Sauna und weiteren Anlagen.
Der Kostenaufwand für das Großprojekt wird mit fünf Millionen DM abgeschätzt und soll in mehreren Bauabschnitten in den kommenden Jahren verwirklicht werden. Das Hallenbad soll wegen der hohen Kosten erst im letzten Bauabschnitt errichtet werden. Im ersten Bauabschnitt wird die Kampfbahn vom Typ D gebaut, das Freibad mit den Nebengebäuden sowie zwei oder drei Kleinspielfelder.
So 23.08.1970: Der bisher in Ascheberg tätige Kaplan Günter Gramatke ist von Bischof Tenhumberg zum neuen Vikar an St. Nikolaus ernannt worden.
Sa 29.08.1970: Die St.-Nikolai-Bruderschaft feiert ihr Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Alfons Richter.
Sa 29.08.1970: Die Firma Albert Schapmann feiert ihr 25jähriges Bestehen. Die Gärtnerei verfügt über 1000 Quadratmeter Hochglas- und 400 Quadratmeter Niederglasfläche, das gesamte Betriebsgelände umfasst 10000 Quadratmeter. Albert Schapmann widmet sich sowohl dem Gemüseanbau als auch der Zucht von Jung- und Fertigpflanzen. Seit 1969 werden auch wieder Stauden für den Schnittblumenverkauf herangezogen, wobei man auf den Trend setzt, dass Schnittblumen einmal ganzjährig angeboten werden können. Als einziger Betrieb in Wolbeck werden Rosen gezüchtet.
So 30.08.1970: In der evangelischen Christuskirche überreicht der Superintendent des Kirchenkreises Münster die Berufungsurkunde an den Pastor Rolf Scheiberg, nachdem das Presbyterium am 1. April beschlossen hatte, ihn auf die zweite Pfarrstelle zu berufen.
Die evangelische Kirchengemeinde umfasste bei ihrer Gründung die Orte Wolbeck, Gremmendorf, Angelmodde und Albersloh. Das über 80 Quadratkilometer große Gebiet wurde bis 1966 nur von Pastor Franz Drews versorgt. Danach wurde die Gemeinde in die Pfarrbezirke Gremmendorf/Angelmodde-West/Angelmodde-Wald und Wolbeck/Albersloh/Angelmodde-Dorf unterteilt.
Do 03.09.1970: Heute eröffnet die Gärtnerei Schapmann auf der Münsterstraße einen Blumen-, Gemüse- und Obstladen. Außerdem werden noch Sämereien und Keramikwaren angeboten. Das Geschäft mit einer Gesamtfläche von 50 Quadratmetern wird von Frau Schapmann geleitet.
Do 03.09.1970: Josef Haves feiert seinen 80. Geburtstag.
Mo 07.09.1970: Der Wolbecker Gemeinderat befasst sich mit der Ablehnung der Fusion mit Angelmodde durch die Bezirksregierung Münster. Der bestehende Hauptausschuss wird auch weiterhin Gespräche mit Albersloh, Alverskirchen, Rinkerode und Hiltrup führen.
 : Über die künftige Verwendung des Stiftungsvermögens "St.-Marien-Hospital Wolbeck" in Höhe von 141.000 DM kann im Rat keine Einigung erzielt werden. Zunächst soll eine Stellungnahme des Oberkreisdirektors eingeholt werden. Vorgeschlagen wurde die Verwendung für das geplante Sportzentrum, einen Neubau des Kindergartens, die Errichtung eines Altersheims, einer Erste-Hilfe-Schwesternstation oder einer Mütterschule.
 : In namentlicher Abstimmung beschließt der Rat bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, dem Wolbecker Kraftfahrzeugmeister Hermann Holterhaus ein 4534 Quadratmeter großes Grundstück aus dem Gemeindebesitz zum Preis von zehn DM pro Quadratmeter für die Errichtung eines neuen Gewerbebetriebes an der Münsterstraße zu überlassen, wenn der Kreis den Bauplänen seine Zustimmung erteilt.
 : Die ganzseitige Sperrung der Herrenstraße auf Grund der Bauarbeiten am Wohn- und Geschäftshaus Reitmeier soll nach Möglichkeit in eine halbseitige Sperrung umgewandelt werden.
 : Die Verschuldung der Gemeinde hat einen Stand von 9,6 Prozent erreicht.
 : Für den Schlossgarten hat die Wolbecker Firma Lancier drei und die Firma Schapmann eine Ruhebank gestiftet.
 : Nach mehreren Verkehrsunfällen soll die Zumbuschstraße zur Vorfahrtsstraße erklärt werden.
 : Mit den Bauarbeiten am neuen Sportplatz in Form eines Aschenplatzes an der Eichendorffschule in Angelmodde wird noch in diesem Herbst begonnen.
 : Die Amtsverwaltung wird mit der Klärung des Preisunterschiedes bei den Müllsäcken beauftragt. In Wolbeck werden vom Abfuhrunternehmen für einen 80-Liter-Sack 1,50 DM verlangt, während andere Gemeinden für denselben Müllsack lediglich 1,00 DM bezahlen. In diesem Zusammenhang soll die Möglichkeit geprüft werden, die Müllsäcke auf Amtsebene für alle fünf Gemeinden gemeinsam zu beschaffen, um die Kosten zu senken.
 : Im Herbst werden mit beiden Kirchengemeinden Verhandlungen wegen der Errichtung eines zweiten Kindergartens begonnen.
 : Für die Aufstellung von Parkuhren im Ortskern hat die Amtsverwaltung Wolbeck eine Rentabilitätsberechnung eingeholt. Mit dem Ergebnis soll sich der zuständige Fachausschuss befassen, bevor der Gemeinderat eine Entscheidung trifft.
 : Für das Teilstück zwischen Wallfahrtskotten und Gestüt Snoek wurde vom Kreisstraßenverkehrsamt eine Geschwindigkeitsbeschränkung erlassen.
 : Der Gemeinderat hält zwei Kinderspielplätze für eine Gemeinde dieser Größe für unzureichend. Künftig soll die Anlegung von Kinderspielplätzen in neuen Baugebieten gefördert werden.
Nach Abschluss der Arbeiten am Kinderspielplatz im Schlossgarten soll die Eröffnung mit einem Volksfest gefeiert werden. Die Gesamtkosten der Kinderspielgeräte werden sich auf 15.200 DM belaufen. Das erste Kinderspielgerät, ein Kletterbaum aus Eiche, wurde vom Staatlichen Forstamt zur Verfügung gestellt und von den Gemeindearbeitern entsprechend bearbeitet. Noch aufgestellt werden Balanciergeräte, eine Schnecke, ein achteckiges Kinderreck sowie ein Hindernislauf, für den eine Reihe verschieden hoher Holzpfähle in den Boden gerammt werden. Die Schaffung einer Toilettenanlage wird noch in den Ausschüssen erörtert. Wegen der Unfallgefahr soll das Erklettern der Schlossmauer untersagt werden. In der Vergangenheit waren mehrfach Kinder von der Mauer in den Sandkasten gesprungen.
Di 15.09.1970: Im Kurhaus von Bad Waldliesborn findet die Tagung des Heilbäderverbandes Nordrhein-Westfalen statt, an der auch zwei Vertreter aus Wolbeck teilnehmen. Anschließend bespricht man mit dem Ehrenpräsidenten des Heilbäderverbandes Klinkhammer die Frage nach der Finanzierung einer Sauna im Kneippianum Wolbeck.
Sa 19.09.1970: Der Heimatverein veranstaltet auf dem Schulhof der Nikolaischule das Lambertussingen unter Mitwirkung des Kinderspielmannszuges, nachdem man gemeinsam um 19 Uhr vom Marktplatz losgezogen war.
So 20.09.1970: Die Herbstschau des Deutschen Teckel-Clubs Wolbeck findet auf dem Gelände Hamsen an der Hiltruper Straße statt. Gezeigt werden 45 Teckel aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens.
Mo 21.09.1970: In der Gaststätte Bockholt findet eine öffentliche Versammlung des Pfarrkomitees St. Nikolaus statt. Zunächst stellt Vorsitzender Dr. Stolz den neuen Vikar Günter Gramatke vor, danach widmet man sich dem Ergebnis der Fragebogenaktion.
Von den verteilten Bögen sind 72 Prozent zurückgegeben worden, wobei sich mehr Frauen als Männer beteiligt haben. Das Ergebnis der Frage nach dem Messebesuch beinhaltet den Wunsch nach lebensnaheren und kürzeren Predigten sowie die Frage nach Jugend- und Altenmessen. Momentan werden die sonntäglichen Gottesdienste von 80 Prozent der Gemeindemitglieder regelmäßig besucht.
Zu aktiver Mitarbeit erklärten sich nur wenige Personen bereit. Viele halten den Besuch in der Nachbarschaft für die ausschließliche Aufgabe der Geistlichkeit. Unter dem Fragenkomplex "Bildung und Apostolat" werden als Schwerpunkte für die religiöse Arbeit in erster Linie Vorträge über Ehe und Erziehung genannt.
Für die Begegnung mit den evangelischen Christen spricht sich die Mehrzahl der Befragten aus. Dabei wird der dringende Wunsch nach ökumenischen Gottesdiensten sowie gemeinsamen Festen geäußert. Vikar Gramatke möchte daher noch vor Weihnachten einen entsprechenden Gottesdienst gestalten.
Am Ende des Fragebogens wurde mehrfach die Abschaffung der Ohrenbeichte, die Einführung von Bußandachten, Senkung der Kirchensteuer sowie Einstellung der regelmäßigen Kirchensammlungen gewünscht.
Die Arbeit des Pfarrkomitees wird von 65 Prozent der Befragten positiv beurteilt, jedoch wird die unzureichende Information darüber bemängelt.
Sa 03.10.1970: Unter der Leitung von Bundesligaschiedsrichter Hans Voss findet auf der Wigbold-Kampfbahn ein Fußballspiel zwischen dem Wolbecker Rat und dem Vereinsvorstand des VfL Wolbeck statt. Nach verspätetem Anpfiff wegen wolkenbruchartiger Regenfälle siegt der VfL mit 10:6 Toren, andere Quellen nennen ein 9:5 als Ergebnis. Zur Pause soll es 4:2 gestanden haben.
Die Torschützen für den Gemeinderat: Gallenkämper, Dr. Stolz, Dr. Neumann (3), Huppertz
Die Torschützen für den VfL: Anton Möllers, Manfred Neuhaus (4), Theo Beckmann, Kuschat, Overmann, Ringbeck, Thale
Das Spiel erbringt einen Reinerlös von 135 DM, der nach dem Spiel durch eine Sammlung unter den nicht am Spiel teilnehmenden Ratsmitgliedern auf 196 DM erhöht wird und für die Beschaffung einer Trikot-Garnitur für die E-Jugend verwendet werden soll.
So 04.10.1970: Die Landjugend Wolbeck feiert bei Kinnebrock auf der Laer das Erntedankfest. Der Erntekranz war bei Heinrich Niehoff gebunden worden. Das Programm beinhaltet eine Tombola zugunsten der "Aktion Sorgenkind" sowie ein Maiskörnerraten, das Karl Wegener mit der Zahl 254 gewinnt.
Höhepunkt der Veranstaltung ist die Wahl zur "Miß Bein 70" mit der Jury Gramatke, Suermann, Leiermann und Rosengarten. Um den Blick auf die Beine zu lenken, werden die übrigen Körperteile durch einen Vorhang abgedeckt. Am Ende entpuppen sich alle Kandidatenbeine als männlich. Zuvor wurden die Beine von Paul Rohlmann zur "Siegerin" erklärt.
Do 08.10.1970: Die neue Wanderkarte des Kneippkurortes Wolbeck ist fertiggestellt. Sie soll allen Gästen an die Hand gegeben werden und die Titelseite des neuen Prospektes zieren.
Do 15.10.1970: In einem Dringlichkeitsbeschluss vergibt der Hauptausschuss einen Auftrag in Höhe von 5000 DM an die Wolbecker Firma Niehoff & Böckmann zur Instandsetzung der Wigbold-Kampfbahn.
Durch den bereits begonnen zweiten Bauabschnitt des Gymnasiums wird der Verwaltungstrakt etwa sieben Meter in das bestehende Spielfeld hineinragen. Daher wird das Spielfeld mit sofortiger Wirkung um zehn Meter in Richtung Süden verschoben und bis zum 17. Oktober mit einem zwanzig Zentimeter dicken roten Aschebelag spielbar gemacht.
Do 15.10.1970: Der Kneippverein Münster ist zu Gast in Wolbeck. Nach Begrüßung der Gäste durch Dr. Belke besichtigt man das Kneippianum, stärkt sich im Café Kisfeld, sieht sich Drostenhof und Kurgarten an, um sich anschließend bei einem Rundgang im Tiergarten über die Einbeziehung des Waldgebietes in die Kneipp-Therapie ein Bild zu machen. Nach wie vor kann der Kellingholz nicht betreten werden, da er vom Staatlichen Forstamt durch einen hohen Wildzaun gesperrt ist.
Das Gebiet "Waldhof Snoek" mit Gestüt soll ebenfalls in das Erholungsgebiet des Kneippkurortes einbezogen und für Kurgäste nutzbar gemacht werden. An den beiden dortigen Fischteichen sollen Ruhebänke aufgestellt werden, geplant ist ein dritter Teich, an dem alljährlich ein Wettangeln durchgeführt wird.
Fr 16.10.1970: Am Wohn- und Geschäftshaus Reitmeier sind die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass der Bauzaun bis zur Fahrbahnmitte zurückgenommen werden kann und die Fahrzeuge daher wieder von der Münsterstraße in den Krummen Timpen einbiegen können.
So 18.10.1970: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck belegt bei den außerplanmäßigen Leistungswettkämpfen in Saerbeck den ersten Platz.
Mi 21.10.1970: An der Straße durch den Berdel sind die Straßenbäume gefällt worden.
Mi 21.10.1970: Auf dem Kreistag in Münster erläutert Oberkreisdirektor Fechtrup die geplanten Erweiterungen zum vorliegenden Generalverkehrsplan. Die für Wolbeck relevanten Erweiterungen sind:
- Sechsspuriger Ausbau der Wolbecker Straße zwischen der Umgehungsstraße in Mauritz und dem Abzweig nach Everswinkel
- Bau einer achtspurigen(!) Autobahn östlich von Münster mit folgendem Streckenverlauf: Greven (Hansalinie)-Gelmer-Handorf-Kasewinkel-Wolbeck-Albersloh-Drensteinfurt-Großflughafen. Die Trasse läuft zwischen Angelmodde und Wolbeck hindurch und trifft durch den Berl kommend westlich auf Albersloh
- Bau einer Autobahn vom Autobahnkreuz Münster-Süd nach Gütersloh. Die Trasse verläuft nördlich von Hiltrup (Merkureck), südlich von Wolbeck, durchschneidet den Tiergarten auf der Hauptachse West-Ost bis Markfort und verläuft von dort weiter in östlicher Richtung bis Gütersloh. Nach den aktuellen Plänen der Landesregierung reicht der Großflughafen nun doch bis an die Südostecke des Tiergartens heran, weshalb die ursprünglich geplante Trassenführung südlich des Tiergartens nicht mehr möglich ist. Die Bauerschaften West I und West II werden aufgegeben.
Der Generalverkehrsplan sieht die Schaffung einer neuen Buslinie Albersloh-Wolbeck-Telgte-Westbevern vor. Die Stadtbusse aus Münster werden in Zukunft Wolbeck und Amelsbüren nicht mehr bedienen.
Fr 23.10.1970: Das Pfarrkomitee der katholischen Kirchengemeinde führt für die älteren Wolbecker Bürger eine Ausflugsfahrt zur Bockwindmühle am Aasee durch.
So 25.10.1970: Der Kaninchenzuchtverein W 467 führt in den Räumen der alten Schule eine Ausstellung durch. Gezeigt werden 160 Tiere aus 13 Rassen. Vereinsmeister wird Reinhold Leißing mit Alaska-Kaninchen, Sieger der Schau wird Paul Westhues mit grauen Widdern. Die besten Tiere werden auf der Kreisverbandsausstellung am 14. und 15. November gezeigt.
Mo 26.10.1970: Der Rat der Gemeinde Wolbeck fordert auf seiner Sitzung einstimmig die Anlegung eines Fuß- und Radweges auf der Südseite der Alverskirchener Straße zwischen der Angelbrücke und der Tiergartensiedlung. Außerdem wird die Beantragung einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h zwischen Fronhof und Ortseingang beschlossen. In Höhe der Tiergartensiedlung sollen auf beiden Fahrbahnseiten nach Verrohrung des Grabens unverzüglich Bushalteplätze eingerichtet werden.
 : Vor dem REWE-Markt Peppinghaus auf der Münsterstraße sollen drei Parkuhren aufgestellt werden. Den einmaligen Kosten von 1334 DM stehen erwartete jährliche Einnahmen in Höhe von 1080 DM gegenüber. Durch die Aufstellung sollen Dauerparker verbannt werden. Die Einführung von Parkscheiben hält der Rat wegen fehlender Kontrollmöglichkeiten nicht für zweckmäßig.
 : Einstimmig wird beschlossen, das Stiftungsvermögen des aufgelösten "St.-Marien-Hospital" Wolbeck in Höhe von 141.000 DM für den Bau eines Kindergartens zu verwenden.
 : Bürgermeister Gallenkämper berichtet zum Stand der kommunalen Neugliederung über die Gespräche eines freiwilligen Zusammenschlusses mit Albersloh, bei denen man in absehbarer Zeit mit einem konkreten Ergebnis rechnet. Auch mit Alverskirchen und Rinkerode möchte man Gespräche über die Bildung einer Großgemeinde führen. Nach dem vorliegenden "Müller-Gutachten" ist eine Eingemeindung Wolbecks nach Münster nicht mehr vorgesehen.
 : Der Kneippverein erhält für den Werbeprospekt eine Beihilfe von 1000 DM. Der Ansatz für die Verschönerung des Ortsbildes wird auf 12.000 DM erhöht, um die Instandsetzung der Schlossmauer sowie die geplante Anstrahlung des Drostenhofes zur Adventszeit finanzieren zu können.
 : Nach Auskunft von Amtsdirektor Dr. Löwenberg ist die Volkshochschule Münster grundsätzlich bereit, im Wolbecker Schulzentrum eine Filiale einzurichten.
 : Im Zuge der Neuorganisation der Schutzpolizei im Amt Wolbeck erhalten die beiden Wolbecker Polizisten in Zukunft auch die Ordnungshüter aus Albersloh und Angelmodde unterstellt. Die Gemeinde Angelmodde wird wieder aus dem Bezirk der Polizeistation Hiltrup ausgegliedert und wie das gesamte Amt Wolbeck der Telgter Polizeistation zugewiesen. Im Wohngebiet "Hiltruper Straße" und im Ortskern bei Klostermann sollen Notrufsäulen aufgestellt werden.
Di 27.10.1970: Johann Leißing feiert seinen 80. Geburtstag.
Mi 28.10.1970: Auf dem Autoparkplatz am Eingang des Tiergartens in Höhe der Seufzerallee wurde zur Alverskirchener Straße hin eine Absperrung mit Hilfe von Leitplanken errichtet, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Fr 30.10.1970: Nachts brechen unbekannte Täter auf einem Gartengrundstück an der Lönsstraße ein und entwenden sieben schlachtreife Kaninchen.
So 01.11.1970: Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Wolbeck feiert sein 10jähriges Bestehen. Die Predigt an diesem Tag hält der Leiter Siegfried Deisenroth.
Mo 02.11.1970: Die Mitglieder des VfL Wolbeck verlegen unter Anleitung des Vermessungsfachmanns Klaus Siebeneck das Spielfeld um zehn Meter nach Süden. Da angesichts des schlechten Wetters sämtliche Jugendspiele abgesagt worden waren, hatten sich die Sportler bei Wind und Regen an die Arbeit gemacht.
So 08.11.1970: Auf der Jubiläumsausstellung des Rassegeflügelzuchtvereins "Phönix" von 1910 Münster-St. Mauritz-Wolbeck in der Gastwirtschaft Sültemeyer werden 214 Tiere gezeigt. Hauptsieger werden Eugen Snoppek mit weißen Pfautauben und Friedhelm Boer mit schwarzen Wyandotten.
Mo 09.11.1970: Die Wasserschau-Kommission des Großwasserverbandes Rinkerode-Wolbeck zieht nach einer zweitägigen Besichtigung unter Vorsitz von Walter Schulze Dernebockholt eine erste Bilanz. Demnach entsprechen unter anderem Angel und Piepenbach bezüglich ihrer Sohlenbreite nicht mehr den heutigen Anforderungen, um die aus den Flurbereinigungsgebieten ankommenden Wassermassen verkraften zu können. An diesen Flussläufen wurden zudem erhebliche Böschungsabbrüche und -schäden festgestellt.
Mi 11.11.1970: Der Generalverkehrsplan für die Region Münster wird öffentlich vorgestellt. Die Arbeit war im April 1969 in Auftrag gegeben worden und enthält das Jahr 1985 als Planungsziel. Die notwendige Anbindung des Großflughafens Albersloh/Sendenhorst musste dabei weitgehend unberücksichtigt bleiben.
Einig waren sich Stadt und Kreis unter anderem in der Notwendigkeit eines Autobahnbaus von Münster-Süd über Hiltrup und Wolbeck nach Gütersloh und Bielefeld.
Für den Anschluss an das S-Bahn-Netz Rhein/Ruhr sollen der Großflughafen und das CERN-Atomforschungsprojekt (Protonenbeschleuniger) in Drensteinfurt berücksichtigt werden.
Mi 11.11.1970: Die Wolbecker Ziegenbocksmontagsgesellschaft (Zibomo) führt ihre ordentliche Jahreshauptversammlung durch, auf der Präsident Alfons Karrengarn nach zwölf Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellt, jedoch später zum neuen Hippenmajor gewählt wird. Sein Nachfolger als Präsident wird Ex-Hippenmajor und Mitbegründer Willy Rüther.
Für den Umzug 1971 wird die Parole "Wer ziebomo't hat mehr vom Leben!" ausgegeben. Unklar ist nach Angaben von Schatzmeister Heinz Sasse jedoch die Finanzierung der ganzen Angelegenheit. Der Umzug 1970 verursachte Kosten in Höhe von 6000 DM, von denen alleine 3000 DM auf die Bezahlung der rund 250 Musiker und Spielleute verwendet wurden. Für den Umzug 1971 werden Kosten in Höhe von 7000 DM erwartet, die nicht alleine durch Eigenleistungen gedeckt werden können. An dieser Stelle wird erneut die Forderung nach einer stärkeren Beteiligung der Wolbecker Gastwirte laut, die bisher einen Zuschuss von 400 DM abgeführt hatten. Die Gemeinde wird ihren bisherigen Anteil auf 500 Mark erhöhen, da man sich von dem Umzug Werbeeffekte über die Grenzen Wolbecks hinaus verspricht.
Mo 16.11.1970: Die Amtsvertretung Wolbeck tagt in der Gartenbauschule. Angesichts der ständig wachsenden Verwaltungsaufgaben wird der Stellenplan um elf auf siebzig Mitarbeiter erhöht.
Trotz Neubaus ist das Amtshaus bereits wieder überlastet und soll kurzfristig um fünf weitere Büroräume erweitert werden. Es werden für 13.000 DM spanische Wände eingesetzt und die Amtskasse erheblich verkleinert.
 : Für nachträglichen Diskussionsbedarf sorgt die Vergabe für die Lieferung der Bodenbeläge im neuen Wolbecker Schulzentrum an ein Unternehmen aus Münster, obwohl eine Wolbecker Firma nur geringfügig teurer gewesen wäre. Amtsdirektor Dr. Löwenberg weist die Wolbecker Politiker darauf hin, dass die ominöse "Fünf-Prozent-Klausel" zugunsten Wolbecker Firmen gegen geltendes Recht verstoße und die Vergabe daher rechtmäßig erfolgt sei. In Konsequenz sollen Ausschreiben künftig nicht mehr ausschließlich "beschränkt", sondern verstärkt "öffentlich" erfolgen.
Di 17.11.1970: Die 456 Mitglieder der 1887 gegründeten Spar- und Darlehnskasse Wolbeck beschließen auf einer außerordentlichen Generalversammlung bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung die rückwirkende Verschmelzung zum 1. Juli zur "Groß-Spadaka Albersloh". Die Bank aus den ehemals unabhängigen Banken in Albersloh, Wolbeck, Alverskirchen und Angelmodde umfasst 2000 Mitglieder bei einer Bilanzsumme von 25 Millionen DM.
Die Wolbecker Mitglieder wählen Malermeister Wilbert Genius in den Vorstand, sowie Hans Hohenkirch und Franz Schwegmann in den Aufsichtsrat.
Sa 21.11.1970: In der Pfarrkirche St. Nikolaus findet eine von der Pfarrjugend gestaltete Jazzmesse statt, an der die Band des Pius-Kollegs in Coesfeld teilnimmt.
Mo 23.11.1970: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck hält ihre Jahresabschlussübung auf dem Gelände der Nikolaischule ab. Die Wehr besteht momentan aus 67 aktiven Männern, wobei in diesem Jahr fünf neue Feuerwehrleute im Alter von 18 und 19 Jahren aufgenommen werden konnten.
Mo 23.11.1970: Der Heimatverein Wolbeck hält in der Gaststätte Thier-Hülsmann seine Generalversammlung ab, auf der Vorsitzender Bernhard Bußmann 40 Mitglieder begrüßt, wobei die momentane Mitgliederzahl 200 Personen beträgt.
So 29.11.1970: Der Motorsportclub Münster führt auf dem Fronhof in Wolbeck einen Beifahrerlehrgang durch.
So 29.11.1970: Das neue Jugendheim wird am ersten Adventssonntag feierlich eingeweiht.
So 29.11.1970: Die Weihnachtskrippe in der Pfarrkirche St. Nikolaus wird auch in diesem Jahr wieder verschiedene Darstellungen zeigen. Während in der Adventszeit die Verkündigung, die Verlesung des Dekrets von Kaiser Augustus, der Gang Mariens zu Elisabeth und als letztes vorweihnachtliches Bild die Suche nach der Herberge dargestellt wird, zeigt sich am ersten Weihnachtsmorgen die Verkündigung der Hirten. Zu Neujahr folgt das Konzert der Engel, danach die Drei-Königs-Serie Ankunft, Anbetung und Fortgang. Das letzte Bild zeigt die Flucht nach Ägypten.
Mo 30.11.1970: Ein unbekannter Täter bricht nachts durch ein Kellerfenster in das Pastorat ein und durchwühlt Schränke und Behälter. Später wird die Fensterscheibe zur Materialkammer der Apotheke zertrümmert, der Täter wird jedoch durch Nachbarn überrascht und kann entkommen. Ein späterer Einbruchsversuch durch ein Kellerfenster am Haus Neustraße 3 scheitert.
Mo 14.12.1970: Die Gemeindevertretung Wolbeck kommt in der Gastwirtschaft Bockholt zu einer Sitzung zusammen. Mit großer Mehrheit wird die Aufstellung von Parkuhren an den folgenden Stellen beschlossen:
- Drei Parkuhren vor dem REWE-Markt an der Münsterstraße
- Drei bis vier Parkuhren vor dem Gebäude der Spar- und Darlehnskasse
- Drei bis vier Parkuhren vor der Kreissparkasse in der Bahnhofstraße
 : Auf einem rund 250 Quadratmeter großen Grundstück im Baugebiet "Hiltruper Straße" zwischen Delp- und Edith-Stein-Straße soll ein Kinderspielplatz errichtet werden. Über die Gestaltung und die Auswahl der Spielgeräte entscheidet der Ausschuss für Jugend und Sport.
 : Die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 250.000 DM für die Erschließung des Baugebietes "Goldbrink" zu einem Zinssatz von 7,5 Prozent bei der Kreissparkasse wird beschlossen.
 : Auf dem Wolbecker Marktplatz sollen acht Ahornbäume gepflanzt und zehn Blumenkübel aufgestellt werden.
 : Amtsdirektor Dr. Löwenberg berichtet über den seit acht Jahren währenden Rechtsstreit um das Turnhallendach der Nikolaischule. Die eingeschalteten Sachverständigen konnten bisher nicht den Verursacher des undichten Flachdaches ermitteln.
 : Der Ausschuss für Jugend und Sport hat sich für die Herrichtung von zwei Bolzplätzen am Teigelkamp und in der Stadtwiese entschlossen. Die Kosten betragen für beide Plätze rund 8000 DM. Der VfL Wolbeck hat sich bereit erklärt, zwei Fußballtore für einen Bolzplatz zur Verfügung zu stellen. Die für die Instandsetzung der Wigbold-Kampfbahn im Etat bereitgestellten 10000 DM reichen zudem für die Installierung eines Ballfangnetzes hinter den Toren aus. Der VfL Wolbeck wird seine Senioren-Fußballspiele künftig auf dem Sportplatz in Sendenhorst austragen und lediglich die Jugendspiele auf der nicht unerheblich verkleinerten Wigbold-Kampfbahn austragen.
 : Das Landesstraßenbauamt will in nächster Zeit die Landstraße Münster-Wolbeck-Everswinkel-Freckenhorst-Westkirchen-Gütersloh zu einer Schnellstraße ausbauen. Die bestehende Trasse der Landstraße Wolbeck-Everswinkel wird weitestgehend beibehalten, lediglich einige Kurven und Teilstrecken werden eine neue Führung erhalten. Die nicht mehr benötigten Straßenflächen hat das Land der Gemeinde zur Übernahme angeboten. Der Rat spricht sich dafür aus, diese Flächen wieder zu rekultivieren, sofern sie nicht zur Anbindung von Wirtschaftswegen verwendet werden, um der Gemeinde laufende Unterhaltskosten zu ersparen.
Mi 16.12.1970: In der St.-Nikolaus-Kirche findet ein ökumenischer Gottesdienst unter Mitwirkung des evangelischen Posaunenchores und das katholischen Kirchenchores statt. Anschließend besteht im Jugendheim die Möglichkeit der Aussprache mit Pastor Scheiberg und Vikar Gramatke.
Do 17.12.1970: Um 20 Uhr findet in der Gaststätte Stutter eine Gründungsversammlung für eine Blechbläser-Jugendgruppe statt.
Fr 18.12.1970: Auf einer Pressekonferenz im Jugendheim Wolbeck teilt Amtsdirektor Dr. Löwenberg die Entscheidung des Preisgerichtes für den Ideenwettbewerb des Sportzentrums mit. Demnach geht der erste Preis an das Architektenteam Stuckenbrock/Knoche/Skribbe (Münster/Handorf).
Angesichts der Millionenbeträge, die das Sportzentrum kosten wird, ist eine abschnittweise Realisierung vorgesehen. Das Hallenbad wird daher erst 1975 oder später begonnen werden können. Für zwei der großen Sportplätze erwartet man eine Förderung aus Schulmitteln. Die Pläne und Modelle können ab dem 22. Dezember in der Amtsverwaltung besichtigt werden.
Mo 21.12.1970: Am Drostenhof ist die Schlossbeleuchtung in Betrieb genommen worden.
Mi 23.12.1970: Die Amtsvertretung Wolbeck tagt in der Gaststätte Bisping in Alverskirchen.
Fr 25.12.1970: Mit einem Festhochamt feiert die Pfarrgemeinde St. Nikolaus das 40jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Heinrich Wenning, der seit 1953 in Wolbeck tätig ist. Er wurde am 5. November 1905 in Beckum geboren und empfing am 20. Dezember 1930 im Dom zu Münster die Priesterweihe. Er war zunächst in der Herz-Jesu-Pfarrgemeinde in Recklinghausen als Kaplan tätig, bevor er als Landhelfer-Seelsorger nach Goldap (bis 1936) und Wilkendorf (bis 1940) in Ostpreußen entsandt wurde. Über weitere Stationen in Gladbeck, Duisburg-Hamborn und Bergheim-Oestrum wurde er 1953 nach Wolbeck als Pfarrer berufen.
Mi 30.12.1970: Die Gemeinde Wolbeck begrüßt den 5000. Einwohner, Matthias-Gerhard Funke. Amtsdirektor und Bürgermeister überreichen Blumen und ein Sparbuch.
Mi 30.12.1970: Zum zweiten Mal in diesem Monat werden die Feuerwehren zu einem Brand bei Buddenbäumer gerufen. In einem Nebengebäude ist ein leichter Brand entstanden. Dennoch haben die Wehren Schwierigkeiten, Wasser zu beschaffen, da alle Teiche zugefroren sind und die Lage der Hydranten im nahe gelegenen Neubaugebiet nicht bekannt ist.
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