Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1965


<< 1964
Fr 01.01.1965: Im Amt Wolbeck tritt heute eine neue Ortssatzung über Art und Umfang der Straßenreinigung durch die Anlieger in Kraft. Demzufolge ist mindestens einmal wöchentlich die Beseitigung von Gras, Unkraut, Kehricht, Unrat aller Art und Fremdkörpern durchzuführen, und zwar möglichst an jedem vor einem Sonn- oder Feiertag liegenden Werktag zu den ortsüblichen Zeiten. Schnee und Schneematsch sind täglich bis 7.30 Uhr und in der Zeit von 7.30 Uhr bis 19 Uhr von den Gehwegen zu entfernen.
Gestrichen wurde die Passage, dass die Fahrbahn bis zur Mitte durch die Anwohner mindestens einmal wöchentlich zu reinigen sei, da dies angesichts des stark gestiegenen Kraftfahrzeugverkehrs meistens nur noch unter Lebensgefahr möglich sei und die Gemeinde den Anwohnern nicht die dafür notwendigen weiß-rot-weißen Armbinden und Sicherheitswesten zur Verfügung stellen möchte.
Ebenfalls geändert wurde der Stichtag für die Reinigung der Straßen im Ortskern, der von samstags 17 Uhr auf sonntags 7 Uhr verlegt wurde.
Fr 01.01.1965: Nach langer Krankheit ist der ehemalige Lehrer Karl Symann verstorben.
Di 05.01.1965: Auf Vorschlag des Landesstraßenbauamtes beschließt die Gemeindevertretung Wolbeck die neuen Ortsdurchfahrtsgrenzen. Auf der Münsterstraße verbleibt das Ortsschild in Höhe des Grundstücks Hermann Thier, in Richtung Albersloh in Höhe der Scheune Möllers. Das Ortsschild an der Straße nach Telgte wird in Höhe des Abzweigs nach Berdel versetzt. An der Straße nach Hiltrup wird das Schild an der Gemeindegrenze zu Angelmodde aufgestellt. Die Ortsdurchfahrtsgrenze im Zuge der Straße nach Alverskirchen verbleibt an seinem bisherigen Standort unweit der Einfahrt zur Siedlung "Am Tiergarten".
Di 12.01.1965: In einer öffentlichen Sitzung in der Gastwirtschaft "Zur Uhle" beschäftigt sich die Gemeindevertretung mit den verkehrstechnischen Problemen im Ortskern Wolbecks. Auf Vorschlag des Oberkreisdirektors soll die Hofstraße als Einbahnstraße von Alverskirchen kommend eingerichtet werden. Der Schwerverkehr aus Richtung Hiltrup soll über den Borggarten in Richtung Everswinkel geleitet werden. Für die Kreuzung Münsterstraße/Hofstraße wird der Bau einer Ampelanlage vorgesehen. Die Sperrung der Hiltruper Straße für Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen wird von der Kreisbehörde abgelehnt.
Von der Gemeindevertretung werden alle Trassenführungen der Südumgehung durch den Tiergarten bis Markfort sowie der Ausbau des Borggartens für den überregionalen Schwerlastverkehr einstimmig abgelehnt. Als Kompromiss wird die Führung der Westumgehung von der Hiltruper Straße bis zur Kreuzung Alter Postweg/Everswinkeler Straße empfohlen.
 : Wolbeck und Angelmodde haben sich auf einen Grundstückstausch einigen können. Die Gemeinde Angelmodde gibt an Wolbeck das rund 15 Morgen große Gelände bei Buddenbäumer ab und erhält im Gegenzug eine Fläche von 63 Morgen, bei denen es sich hauptsächlich um Grundstücke der Bauern Hoffschulte, Vornholt, Schlautmann, Beerenbrock u.a. handelt.
Für die Trassenführung der geplanten Umgehungsstraße am Twenhövenweg liegt ebenfalls die Zustimmung aus Angelmodde vor. Die Straße wird damit die endgültige Gemeindegrenze zwischen Wolbeck und Angelmodde markieren.
 : Die Gemeindevertretung fordert den Bau einer Realschule in Wolbeck. Momentan müssen die Schüler zur Realschule nach Hiltrup fahren.
 : Von der Westfälischen Landeseisenbahn liegt der Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals vor. Die Gemeinde Wolbeck ist bisher mit 31.000 DM beteiligt. Da die Gemeinde nach Auskunft von Amtsdirektor Färber von der WLE bislang keine Dividende erhalten hat, werden vor einer weiteren Beteiligung die folgenden Forderungen aufgestellt: Instandsetzung des Bahnhofsvorplatzes; Beleuchtung der Bahnsteige; Bau einer Blinklichtanlage am ungesicherten Bahnübergang Hiltruper Straße; Verlegung der Laderampe am Bahnhof.
Di 12.01.1965: Im Auftrag der Landesregierung teilt Regierungspräsident Dr. Schneeberger der Gemeinde Wolbeck die Entscheidung des Landesinnenministers Willy Weyer mit, den Ort vorläufig als Kneippkurort anzuerkennen. Für die endgültige Anerkennung wird das wettertechnische Gutachten aus Essen benötigt, sowie von Seiten der Gemeinde Wolbeck der Bau einer zentralen Wasserversorgung und einer Kläranlage.
 14.01.1965(?): Im September 1964 war es in den Bauerschaften nordöstlich von Wolbeck zu mehreren Raubüberfällen gekommen. Zwei Brüder, die als Landarbeiter in Berdel bzw. Gelsenkirchen tätig waren, hatten abends Liebespärchen in deren Autos überfallen und ausgeraubt. Sie schlugen die Fensterscheiben ein und hieben mit einem Knüppel und der scharfen Seite eines Beils auf die Insassen ein.
Das Schöffengericht verweist auf Antrag des Staatsanwalts die Angelegenheit an die Strafkammer, da es sich nach ihrer Ansicht nicht mehr um Diebstähle, sondern um schwere Raubüberfälle handelt.
So 17.01.1965: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft (Zibomo) trifft sich in der Gaststätte Sültemeyer unter Leitung des ersten Vorsitzenden August Schapmann, um den Ziegenbocksmontagsumzug zu planen. Der Kinderumzug wird um 12 Uhr beginnen, der Hauptumzug um 14.30 Uhr und dabei den gleichen Weg wie im Vorjahr nehmen. Der Zug der Kinder über die Hiltruper Straße bereitet Probleme, da die Polizei wegen des unbeschrankten Bahnübergangs Bedenken angemeldet hat.
Erstmals soll ein Zugprogramm in größerer Auflage gedruckt und den Zuschauern zum Kauf angeboten werden. Die Mitglieder des Kegelclubs haben sich bereit erklärt, rund tausend Meter bunte Wimpelketten aus Stoff zu fertigen, für die die Gesellschaft die Materialkosten übernimmt. Zur Dekoration der Straßen stellt das Allgemeine Bürgerschützencorps seine Wimpelketten kostenlos zur Verfügung.
Es wird beschlossen, eine Bronzerelief mit dem Porträt des verstorbenen Gründers Dr. Hermann Peters am Sockel des Ziegenbocksdenkmals anzubringen, sobald die Familie Peters ihr Einverständnis erklärt hat. Die Unkosten sollen durch Spenden gedeckt werden.
Mo 01.02.1965: Der ungarische Maler Istvan Almady stellt in der Hotelhalle des "Haus Wolbeck" seine Gemälde aus. Zu sehen sind Landschaftsbilder der Puszta und aus den Karpaten. Zahlreiche Gäste des Hotels haben sich zudem bereits von ihm porträtieren lassen.
Mo 08.02.1965: In der Gastwirtschaft Bockholt findet eine öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung unter der Leitung von Bürgermeister Dammann statt. Im Mittelpunkt der Sitzung steht der Erlass einer Ortssatzung über den Anschluss der Grundstücke an die zentrale Wasserversorgung.
Jeder Grundstückseigentümer muss mit dem Wasserwerk Gelsenkirchen einen besonderen Vertrag abschließen. Die monatliche Mindestabnahme ist auf zehn Kubikmeter Wasser festgesetzt, der Kubikmeterpreis beträgt 55 Pfennig. Unter Berücksichtigung der monatlichen Zählermiete für die Wasseruhr in Höhe von 3 DM beläuft sich die monatliche finanzielle Belastung auf mindestens 8,50 DM. Jeder Grundstücksbesitzer muss vor dem Anschluss eine pauschalisierte Vorauszahlung in Höhe von 350 DM auf ein Sonderkonto leisten, die für die Anschlussarbeiten wie folgt verwendet werden: Das Ausheben und anschließende Zuschütten des Rohrgrabens wird mit 7 DM pro Meter berechnet, pro Mauerdurchbruch werden zwischen 17 und 37 DM fällig.
 : Da trotz wiederholter Aufforderung die mangelhaften Arbeiten am Dach von Schulerweiterungsbau und Turnhalle durch die betroffenen Handwerker nicht beseitigt worden sind, wird die Gemeinde nach zwei Jahren gegen den bauleitenden Architekten und die betroffenen Wolbecker Handwerker Klage vor Gericht erheben.
 : Die im geschlossenen Wolbecker Krankenhaus verbliebenen Gegenstände sollen öffentlich versteigert werden.
 : Die Gemeindevertretung nimmt die vorläufige Anerkennung Wolbecks als Kneippkurort durch den Regierungspräsidenten an und wird sich um die endgültige Anerkennung bemühen. Ein Arbeitskreis, der auf dreizehn ordentliche Mitglieder begrenzt ist, soll die notwendigen Planungen aufstellen und begleiten. Vor Aufnahme der Vorarbeiten wird man sich bei der Kurverwaltung von Bad Waldliesborn über die gemachten Erfahrungen informieren. Die Anerkennung der Gemeinde Wolbeck als Kneippkurort soll nicht dazu führen, die künftige Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben zu verhindern.
 : Das Amtsbauamt hat die Pläne für den geplanten Bau eines Fuß- und Radweges an der Alverskirchener Straße vorgelegt. Demnach kostet die Anlegung an der Nordseite der Alverskirchener Straße zwischen Angelbrücke und dem Baugebiet "Am Tiergarten" günstigenfalls 50.000 DM, wenn auf eine Grabenverrohrung verzichtet werden kann, während der Bau auf der Südseite durch den Tiergarten mit 117.000 DM veranschlagt werden muss. Auf Grund eines Angebotes der Forstverwaltung kommt noch eine dritte Lösung in Betracht, die die Führung unabhängig von der Straße direkt durch den Tiergarten vorsieht, was durch eine Ortsbesichtigung geklärt werden soll.
 : Bei einer Ortsbesichtigung mit Vertretern der Westfälischen Landeseisenbahn (WLE) sprechen sich die Vertreter der WLE für die Installation einer Blinklichtanlage am unbeschrankten Bahnübergang der Hiltruper Straße aus. Die WLE wird ebenfalls prüfen, ob der alte Luftschutzbunker beseitigt werden kann. Im Gegenzug stimmt der Rat jetzt der Aufstockung der Aktienanteile an der WLE zu.
 : Die folgenden Bauanträge werden genehmigt: Errichtung einer Kraftfahrzeugwerkstatt an der Münsterstraße unmittelbar neben der BV-Tankstelle durch Norbert Schulz; Errichtung eines Bungalows in der Siedlung "Im Bilskamp" durch Helga Theopold; Errichtung eines Wohnhauses auf dem rechten Nachbargrundstück der Gartenbauschule durch Gärtnermeister Kemper; Erweiterung des Wohn- und Geschäftshauses Klaverkamp am Buxtrupweg; Vergrößerung des Wohn- und Geschäftshauses von Metzgermeister Elbersmann; Errichtung eines Wohnhauses an der Straße "Grüner Weg" durch Hans Müller; Errichtung eines Eigenheims an der Straße "Alter Postweg" durch Wolfgang Honert; Umbau und Erweiterung des Wohnhauses im Kreuzbach durch Anton Bröskamp.
Fr 12.02.1965: Im Saal des Gasthofes Thier-Hülsmann gibt der Pfarrcäcilienchor Wolbeck ein geistliches Konzert.
Fr 12.02.1965: Für die Neugestaltung des Innenraums der St.-Nikolaikirche soll der Hochaltar von Johann Conrad Schlaun entfernt werden. Zu diesem Zweck hat die Pfarrgemeinde über das bischöfliche Generalvikariat bereits nach Interessenten suchen lassen, die den barocken Altar übernehmen möchten. Die Gemeindevertretung möchte den Altar in Wolbeck behalten und plant dessen Aufstellung in der neuen Friedhofskapelle auf dem Kommunalfriedhof, auch wenn für die dazu notwendigen Umbauarbeiten Mehrkosten in Höhe von mindestens 20.000 DM entstehen würden.
So 14.02.1965: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft (Zibomo) trifft sich zusammen mit den Vorständen der Ortsvereine, Sparklubs, Kegelclubs und Nachbarschaften zur Vorbereitung des Umzugs am 22. Februar in der Gastwirtschaft Sültemeyer. Am kommenden Sonntag will man Werbefahrten in die Nachbargemeinden unternehmen, um für den Umzug Reklame zu machen.
Mo 22.02.1965: Am Ziegenbocksmontagsumzug (Zibomo) nehmen bei bedecktem Himmel und leichten Schneeschauern 800 Akteure mit 15 großen Wagen und 20 Fußgruppen teil. Der Kinderumzug wird vom Spielmannszug der Feuerwehr und einer Musikkapelle begleitet und führt drei eigene Wagen mit sich, die unter anderem den Auftritt der Beatles in Wolbeck und einen Boxkampf zum Thema haben. Am Hauptumzug nimmt zum letzten Mal die britische Militärkapelle des in Gremmendorf stationierten Royal Hampshire-Regiments teil, da die Soldaten im Laufe des Jahres Münster verlassen werden, sowie der Musikzug der Feuerwehr Telgte, die Spielmannszüge der Freiwilligen Feuerwehren Handorf, Alverskirchen und Wolbeck sowie die Kapelle Schweins aus Rinkerode.
Der Zug führt unter anderem die folgenden Wagen mit sich:
 - Die Kneippkurziege (ABC Wolbeck)  - Tanzballett Bad Wolbeck (Nachbarschaft)  - Trunkenheit am Steuer (Nülleken)  - Trunkenheit am Steuer II  - Amtshauserweiterung (Die Knäbbelkes): "Man redet groß über Enthaltung und hat doch Geld für mehr Verwaltung"  - Bürgermeisterwahl (Donnereiche)  - Rund um die Jägerei (Hegering Wolbeck)  - Kurgondel Wolbeck (Ziegenbock)  - Amtshauserweiterung II (Män drin): "Unser Sparschwein wird nicht runder, die Frauen lieben's Wirtschaftswunder"  - Gemeindeeigener Bauernhof  - Schließung des Krankenhauses: "Holt uns wieder nach Wolbeck"  - Erhard und Brandt  - Das süße Leben: "Wir werden euch nicht's vorkohlen, Heute Moos hier sinslos"
Mo 08.03.1965: Der Gemeinderat Wolbeck behandelt in seiner Sitzung die Erschließungskosten und Kanalanschlussgebühren für die Grundstücke in den Baugebieten "Am Tiergarten" und "Im Bilskamp".
 : Die "Kurverwaltung Kneippkurort Wolbeck" soll in Kürze eine Satzung erhalten. Ebenso soll ein Prospekt mit einem Ortsplan, einer kurzen Ortsbeschreibung und einem Unterkunftsnachweis für Pensionen, Hotels und Gastwirtschaften angefertigt werden. Der Gemeinderat stimmt ebenfalls der Fertigung und Aufstellung von Zusatzschildern am Ortseingangsschild mit dem Aufdruck "Kneippkurort Wolbeck" zu.
 : An einen Abbruch des ehemaligen Krankenhauses ist nicht gedacht, zudem fehlt noch das Gutachten bezüglich der schwierigen Besitzverhältnisse durch den Gemeindetag. Im Moment suchen in Wolbeck noch 60 Familien eine Unterkunft, zudem ist der Standort für die mögliche Errichtung einer Realschule noch unklar.
 : Nach einer Besichtigung des Tiergartengeländes durch den Bauausschuss zusammen mit Forstmeister Jakobi bezüglich der Anlage eines Fuß- und Radweges zwischen der Angelbrücke und dem Baugebiet "Am Tiergarten" befasst sich der Gemeinderat mit allen bestehenden Optionen. Der Weg durch den Tiergarten kann mit einem Abstand von zehn Metern zur Alverskirchener Straße mit einer Breite von drei Metern gebaut werden, wobei sich die Baukosten auf 115.000 DM belaufen würden. Die Trassenführung ist vor allem in Hinsicht auf das geplante Freibad zwischen Forsthaus und Fronhof von Interesse, zudem vermeidet sie eine Überquerung der Telgter Straße durch Schulkinder.
Mi 17.03.1965: In der Gaststätte Bisping in Alverskirchen findet eine Sitzung der Amtsvertretung Wolbeck statt. Der Hauptausschuss hat den Raumbedarf der Amtsverwaltung wie folgt ermittelt: Benötigt werden 22 Büroräume, davon fünf für das Bauamt, acht für das Ordnungsamt, drei für das Grundstücksamt und ein Besprechungszimmer
Do 18.03.1965: Der Bauausschuss berät den Entwurf des Bebauungsplanes für das neue Baugebiet "An der evangelischen Kirche", das der münsterische Architekt Schröter ausgearbeitet hat. Die Dirk-von-Merveldt-Straße soll an der Franz-von-Waldeck-Straße enden und nicht bis zum Berler Kamp durchgeführt werden. Die Meinhövelstraße soll bis zur Dirk-von-Merveldt-Straße verlängert werden. Die Hauptkreuzung am Marktplatz soll verkehrsgerecht umgebaut werden.
De Verbindungsweg von der evangelischen Kirche zum Kommunalfriedhof kann wegen der hohen Baukosten einer Angelbrücke nicht realisiert werden und muss auf unbestimmte Zeit zurückgestellt werden.
Di 13.04.1965: Der Rat beschließt, den Fuß- und Radweg an der Alverskirchener Straße wie folgt anzulegen: Von der Angelbrücke wird der Weg auf der Südseite der Alverskirchener Straße bis zum Abzweig in den Tiergarten angelegt. An dieser Stelle wird die Hauptstraße durch einen Zebrastreifen überquert und an der Nordseite weiter bis zum Baugebiet "Am Tiergarten" geführt. Der Abschnitt auf der Nordseite wird in Gegenrichtung bis zur Telgter Straße verlängert, die ebenfalls einen Zebrastreifen erhalten soll.
 : Die Gemeinde stimmt der Einrichtung eines Buslinienverkehres zwischen Wolbeck und Hiltrup zu, der von der Bundespost zusammen mit dem Kraftverkehr Weilke (Greven) betrieben werden soll. Vom Hiltruper Krankenhaus führt die Strecke über die neue Hiltruper Straße und den Haltestellen "Antoniusweg" und "Schimmelsiedlung" zum Markt und von dort weiter zur Antoniuskapelle am Borggarten, wo der Bus wenden kann.
Die ursprünglich geplante Streckenführung von Oeding über Römerwirt und Homannstraße bis zum Dorf Angelmodde und von dort weiter nach Wolbeck scheitert an den Konzessionsverhältnissen mit den Stadtwerken Münster.
Die Strecke soll drei- bis viermal täglich in beiden Richtungen befahren werden.
Mo 19.04.1965: Bei Thier-Hülsmann findet die Generalversammlung der St.-Achatii-Bruderschaft statt. Im abgelaufenen Jahr ist die Erneuerung des Bildstockes Heiligenstuhl erfolgt, für dessen Pflege und Unterhaltung man die Verantwortung übernommen hat.
Es wird der Vorschlag besprochen, die alte Königskette mit einer fünfstelligen Summe zu versichern, da der jeweilige Schützenkönig die volle Verantwortung und Haftung für den Silberkranz während des zweitägigen Schützenfestes übernimmt und die dreißig Pfund schwere Kette nachts daher erfahrungsgemäß unter dem Kopfkissen aufbewahrt.
Sa 01.05.1965: Nach Beendigung der Umbauarbeiten ist das Kneippianum wieder ganzjährig geöffnet.
Di 04.05.1965: Das neue LF-8 Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuewehr Wolbeck wird von Vikar Köning kirchlich geweiht und von Bürgermeister Hubert Dammann an den Wehrführer Wilbert Genius übergeben.
Fr 07.05.1965: An der Hiltruper Straße haben die Bauarbeiten für die Verlegung der Hauptleitung für die zentrale Wasserversorgung begonnen, nachdem die Verträge zwischen dem Landkreis Münster, der Gemeinde Wolbeck, den Grundstückseigentümern und dem Wasserwerk Gelsenkirchen notariell abgeschlossen worden sind.
Fr 07.05.1965: Am Drostenhof sind die Fundamente für die neue Schlossmauer gelegt worden.
Di 11.05.1965: In der Gastwirtschaft Bockholt findet eine öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung Wolbeck statt. Die Nikolaischule wird momentan von 463 Jungen und Mädchen besucht, die sich auf zwölf Klassen verteilen. Da das Schulgebäude nur über neun Klassenräume verfügt, werden der Naturlehre- und der Mehrzweckraum ebenfalls als Klassenraum genutzt. Zudem soll ab Ostern 1966 das neunte Volksschuljahr eingeführt werden, was zusammen mit der erwarteten Schülerzahl von 550 Kindern für das Jahr 1968 zu einem Fehlbestand von sieben Klassenräumen in den kommenden drei Jahren führt.
Der Regierungspräsident hat bereits die Errichtung einer sechsklassigen neuen Volksschule als dringend erforderlich anerkannt, der Bau in unmittelbarer Nähe der bestehenden Volksschule scheitert jedoch an den Grundstücksbesitzern, die den notwendigen Grund nicht verkaufen oder tauschen möchten. Daher hat der Oberkreisdirektor angeregt, südlich der Eisenbahnlinie im neuen Wohngebiet ein Schulzentrum zu errichten. Die neue Schule soll eine katholische Bekenntnisschule werden, zudem hatte sich die Mehrheit der evangelischen Eltern bereits zweimal gegen die Errichtung einer rein evangelischen Bekenntnisschule ausgesprochen.
 : Der Gemeinderat billigt den Pachtvertrag zwischen der Gemeinde Wolbeck und dem Grundstückseigentümer Weimann wegen der Anpachtung einer Fläche zur Anlegung eines Parkplatzes am Eingang des Tiergartens in Höhe der Seufzerallee. Der Vertrag wurde zunächst für eine Dauer von zehn Jahren abgeschlossen.
 : Der Bau einer Verbindungsstraße vom Ende des Borggartens am Heiligenstuhl zur Alverskirchener Straße durch die Baugebiete "Bilskamp" und "Am Tiergarten" wird vom Gemeinderat mangels verkehrstechnischer Notwendigkeit abgelehnt.
Die Nutzung des Marktplatzes als Parkfläche wird abgelehnt.
 : Für den Neubau der Friedhofskapelle auf dem Kommunalfriedhof hat der Architekt Bernhard Bröcker (Münster) der Gemeinde einen Entwurf vorgelegt. Die Kosten sind vom Architekten auf 80.000 DM veranschlagt worden.
Die Friedhofskapelle soll auf dem alten Teil des Kommunalfriedhofs entlang der Eschstraße derart errichtet werden, dass künftig keine Fahrzeug mehr auf das Friedhofsgelände gelangen können. Von der Eschstraße aus soll mit einem noch anzuschaffenden Sargwagen die Leiche zur Friedhofskapelle gefahren werden.
Der Grundriss der Leichenhalle hat eine Länge von zwanzig Metern und eine Breite von zwölf Metern. In der großen Aufbahrungshalle soll in einer Rundung am Kopfende der 4,90 m hohe Hochaltar der St.-Nikolaus-Kirche aufgestellt werden. Vor dem Haupteingang wird eine drei Meter breite überdachte Vorhalle errichtet.
 : Rund 50 Hektar der Fläche im Gebiet "Wolbecker Fichten" sollen mit einer Drainage versehen werden.
Do 20.05.1965: Die Spar- und Darlehnskasse Wolbeck verzeichnet im Geschäftsjahr 1964 einen Zuwachs von 30,6% gegenüber dem Vorjahr und damit den höchsten Zuwachs an Gesamteinlagen seit der Währungsreform. Der Gesamtumsatz betrug in 1964 rund 33,5 Millionen DM. Die Genossenschaft umfasst 329 Mitglieder, davon 78 Bauern und Landwirte, 64 Handwerker, 72 selbständige Gewerbetreibende und Kaufleute, 79 Arbeiter und Angestellte, 12 freiberufliche Tätige, 5 Genossenschaften und 19 sonstige Mitglieder.
Sa 22.05.1965: Der Heimatverein Wolbeck veranstaltet eine Grenzbegehung der Gemeindegrenzen von Wolbeck. Die Teilnehmer treffen sich um 17 Uhr an der Antoniuskapelle, von wo aus man mit einem offenen Wagen zur Gemeindegrenze am Dreiländereck Telgte/Mauritz/Wolbeck fährt. Von dort geht es über den Pleistermühlenweg zum Hof Geißmann und zur Gaststätte Böckmann-Ostrop an der Münsterstraße. An der Gaststätte Averhoff-Elberfeld erfolgt der befürchtete Überfall durch den Heimatverein Angelmodde, der Wagen und Trecker beschlagnahmt und erst nach einer flüssigen Auseinandersetzung im Gasthaus wieder herausrückt. Danach wandert man gemeinsam zum Grenzfluss Werse, wo einer größere Abordnung des Heimatvereins Angelmodde lauert und alle Beteiligten zu Hoffschulte eskortiert.
So 30.05.1965: Zum ersten Mal in seiner Geschichte veranstaltet Wolbeck einen "Tag der Völkerverständigung". Anlass für diese Aktion ist die Verabschiedung des Musikzuges des Royal Hampshire Regiment, das seine Unterkünfte in Gremmendorf verlässt und nach Übersee versetzt wird. Die Regimentskapelle hatte in den letzten vier Jahren unentgeltlich an den Ziegenbocksmontagsumzügen mitgewirkt. An dem Festtag nehmen der Britische Generalkonsul Franklin (Düsseldorf) und der Brigadegeneral Dunbar (Münster) teil.
Eröffnet werden die Feierlichkeiten mit einem Fußballländerspiel zwischen Großbritannien und Wolbeck, das die Einheimischen mit 2:1 gewinnen. In der Halbzeit spielt die Regimentskapelle.
Zu den Höhepunkten des Tages zählt die Enthüllung eines Bronzereliefs mit dem Porträt des im Vorjahr verstorbenen Hippenmajors Dr. Hermann Peters an dem von ihm errichteten Ziegenbocksdenkmal auf dem Wolbecker Marktplatz. Der Vorsitzende der Zibomo-Gesellschaft, August Schapmann, überreicht dem Hampshire-Regiment eine handbestickte Standarte mit einer Widmung in englischer Sprache, die auf der einen Seite einen springenden Ziegenbock und auf der anderen Seite das Wolbecker Wappen zeigt. Anschließend findet ein Festzug durch die mit Fahnen geschmückten Straßen statt. Beim anschließenden Empfang überreicht der Regimentskommandeur, Oberstleutnant T.S.W. Reeve-Tucker, der Gemeinde Wolbeck eine Fahne mit dem Wahrzeichen der Einheit.
Der Tag klingt mit einem "Großen Zapfenstreich" auf dem Platz vor dem Drostenhof aus, an dem 3000 Zuschauer teilnehmen.
So 30.05.1965: Der Schützenverein "Vereinigte Landwirte" feiert sein Schützenfest. Schützenkönig wird Ludger Böckmann-Ostrop.
Mo 07.06.1965: In der Gastwirtschaft Sültemeyer findet die Jahreshauptversammlung der St.-Nikolai-Bruderschaft statt, an der auch der Vorstand der St.-Achatii-Bruderschaft teilnimmt.
Die bereits in der Generalversammlung beschlossene Änderung der Regel 40 wird von den Mitgliedern bestätigt. Einstimmig wird der folgende Zusatz beschlossen: "Hat ein Bürgersohn mit einem auswärtigen katholischem Mädchen ein offizielles Eheverlöbnis geschlossen, so darf auch diese Braut allen Bürgertöchtern vorgehen."
Wenn auch der Vorstand der Achatii-Bruderschaft dieser Änderung zustimmt, so werden am kommenden Vogelschießen erstmals auswärtige Bräute teilnehmen.
Di 22.06.1965: In der Gastwirtschaft "Zur Uhle" tagt die Gemeindevertretung von Wolbeck und beschließt den kleineren Planentwurf für die neue Leichenhalle auf dem Kommunalfriedhof, die nur drei Aufbahrungskabinen gegenüber vier bei der größeren Ausführung vorsieht. Der Baukörper der neuen Leichenhalle ist vor allem in der Höhe ganz auf den Einbau des 4,90 Meter hohen Hochaltars der St.-Nikolaus-Pfarrkirche abgestimmt. Entsprechend soll der Plan auch erst zur Ausführung kommen, wenn mit der Pfarrgemeinde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden ist.
 : Die Gemeinde hat die Abschrift eines Antrages erhalten, den Dr. de Werth an das Landesstraßenbauamt gerichtet hat. Darin regt der Antragsteller die Schaffung einer neuen Verbindungsstraße an, und zwar von der im Ausbau befindlichen Straße Münster-Wolbeck zur Straße nach Everswinkel. Diese neue Verbindungsstraße soll hinter dem Grundstück des Antragstellers über den Laerheideweg gelegt werden.
Der Rat verweist darauf, dass durch die gewünschte neue Verbindung die Ländereien von fünfzehn Grundstückseigentümern zerschnitten werden würden und lehnt die Straße daher als unzumutbar ab. Die bestehende Straße nach Everswinkel ab der Kreuzung Alter Postweg soll bei einem Neuausbau jedoch verbreitert werden.
 : Die Trasse für die neue Umgehungsstraße liegt nun fest, nachdem die Wünsche der Gemeinde Wolbeck weitestgehend berücksichtigt worden sind. Der Bau durch den Landkreis Münster soll bereits im kommenden Jahr erfolgen.
 : Der Gemeinderat beschließt die Übernahme einer Ehrenpatenschaft für das fünfte Kind in kinderreichen Familien, verbunden mit der Überreichung eines Ehrenpatenbriefs und eines Geldgeschenks.
 : Die folgenden Bauvorhaben werden genehmigt: Errichtung eines dreigeschossigen Wohnhauses an der Ecke Grenkuhlenweg/Münsterstraße durch Josef Schmitz; Aussiedlung des landwirtschaftlichen Betriebes von Hermann Leißing vom Krummen Timpen zum Berdel; Errichtung einer Westfalentankstelle an der Münsterstraße durch die Eheleute Niehoff.
Einige Einsprüche gegen die Errichtung eines Industriebetriebs auf dem Grundstück Kisfeld an der Münsterstraße werden mit der Begründung zurückgewiesen, dass derartige Pläne nicht vorliegen.
Mo 28.06.1965: Die St.-Achatii-Bruderschaft feiert ihr Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Willi Blomberg.
So 04.07.1965: Das Allgemeine Bürgerschützencorps feiert Schützenfest. Beim Schießen an der neuen Vogelstange am Sportplatz wird Josef Wohlhorn Schützenkönig.
So 04.07.1965: Die evangelische Christuskirche in Wolbeck wird vom Präses der Evangelischen Landeskirchen zu Westfalen-Lippe, Ernst Wilm, in den Dienst Gottes gestellt.
Mi 14.07.1965: In der Gastwirtschaft Möllers findet eine Sitzung der Gemeindevertretung statt, auf der die Trassenführung der neuen Umgehungsstraße verabschiedet wird. Die Umgehungsstraße beginnt an ihren nördlichen Ende an der Kreuzung Alter Postweg/Münsterstraße/Everswinkeler Straße. Durch den bereits begonnenen Ausbau der Münsterstraße durch das Landesstraßenbauamt kann dieser Punkt nach Meinung das Landkreises auch nicht mehr verändert werden. Die geplante Trasse der Umgehungsstraße folgt zunächst dem Verlauf des Alten Postweges bis zum Haus Tanneneck, um dort dann südlich in Richtung Hoffschulte abzubiegen. Die Straße zwischen Wolbeck und Angelmodde wird kreuzungsfrei überführt und nicht angebunden. Die Hiltruper Straße hingegen wird plangleich gekreuzt. Danach verläuft die Umgehungsstraße südwestlich des Wohngebietes "Heimat und Scholle" und endet am Wallfahrtskotten auf der Zumbuschstraße.
Im ersten Abschnitt soll zunächst die Verbindung zwischen Hiltruper Straße und Münsterstraße gebaut werden, die Planungen sind kurzfristig bereits für den Herbst 1965 vorgesehen und die Mittel vom Land bereitgestellt.
 : Die Gemeindevertretung beschließt die folgenden Richtlinien für die Anlegung von Kinderspielplätzen auf dem Gebiet der Gemeinde Wolbeck: Bei Neubauten von Wohnhäusern mit mehr als drei Wohnungen muss auf dem Baugrundstück ein Kinderspielplatz angelegt werden, der mindestens zehn Quadratmeter groß ist. Gleichzeitig soll eine Sandkiste mit mindestens fünf Quadratmetern Fläche und einer Sitzbank gebaut werden. Bei Bauvorhaben mit mehr als zwanzig Wohnungen ist zusätzlich eine Fläche für Bewegungsspiele vorzusehen.
 : Die folgenden Bauvorhaben werden genehmigt: Erweiterung des Hofes Brockhausen durch die Kettlersche Verwaltung; Abbruch eines baufälligen Gebäudes und zweigeschossiger Neubau am Krummen Timpen durch Wilbert Genius; Errichtung einer Tankstelle mit einer Lackierwerkstatt an der Hiltruper Straße.
So 18.07.1965: In Wolbeck ist Margarethenkirmes.
Mo 19.07.1965: Der ehemalige Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer stattet Wolbeck einen Besuch ab. Von Münster kommend trifft er im Hotel "Haus Wolbeck" zum Mittagessen ein und fährt nach dem "Presse-Tee" um 15 Uhr nach Telgte weiter.
Di 24.08.1965: In der Gastwirtschaft Thier-Hülsmann findet eine Sitzung der Gemeindevertretung statt, auf der die folgenden Bauarbeiten vergeben werden: Bau der Kläranlage durch die Firma Horstkötter (Rinkerode); Bau des Hauptsammlers durch die Firma Keller (Hiltrup); Ausbau des Wirtschaftswegs Laerheide durch die Firma Lanwehr (Warendorf)
 : Eine münsterische Installationsfirma hat die Mängel an der Dachrinnenkonstruktion am Schulerweiterungsbau behoben.
 : Die Gemeindevertretung stimmt dem Ausbauplan des Landschaftsverbandes für die neue Schnellstraße Münster-Wolbeck-Alverskirchen-Everswinkel-Freckenhorst-Oelde zu. Das erste Teilstück von der Wersebrücke bis kurz vor der Kreuzung mit der Straße Alter Postweg befindet sich bereits im Ausbau. Der zweite Teil der Trassenführung orientiert sich an der vorhandenen Everswinkeler Straße, jedoch ist eine Begradigung der scharfen Kurven vorgesehen. Der Plan sieht zudem die Rückverlegung der Kreuzung Wolbeck/Telgte/Münster/Everswinkel in Richtung Wolbeck vor.
So 29.08.1965: Die St.-Nikolai-Bruderschaft feiert Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Ludwig Markfort.
Di 14.09.1965: In der Gastwirtschaft Bockholt findet eine Ratssitzung der Gemeinde Wolbeck statt. Hauptpunkt der Sitzung ist der Bau eines Kurzentrums durch den Hotelier Flöhr auf dem Gelände Ribbe, der mit einem Mehrheitsbeschluss genehmigt wird. Für 22 Millionen DM soll das Kurzentrum drei achtgeschossige, drei fünfgeschossige und drei dreigeschossige Wohnhäuser mit zusammen 545 Wohnungs- und Appartementeinheiten umfassen, die zusammen Platz für rund 1000 Betten bieten. Außerdem sind an der Seite der Nikolaischule ein Einkaufszentrum und ein Musikpavillon vorgesehen. Im Mittelpunkt des Kurzentrums ist die Anlage eines Kurparks mit einer Brücke in den Tiergarten sowie ein Fischteich geplant.
Bürgermeister Dammann kündigt am Ende der Sitzung an, gegen diesen Beschluss von seinem Recht des Widerspruchs Gebrauch machen zu wollen, da er das Wohl der Gemeinde gefährdet sieht.
 : Die Gemeinde Wolbeck hat ihren vor zwei Jahren erworbenen Bauernhof Möllmann in Alverskirchen zum Preis von 47.000 DM an die Siedlungsgesellschaft "Rote Erde" verkauft.
 : Der Rat beschließt eine Änderung des Bebauungsplans "Hiltruper Straße", der statt der vorgesehenen Häuser mit Flachdächern eine Bebauung mit eingeschossigen Häusern mit einem Steildach oder zweigeschossigen Häusern mit einem flachgeneigten Dach vorsieht. Der Antoniusweg soll wie bisher in die Hiltruper Straße einmünden und für Kraftfahrzeuge befahrbar bleiben, da südlich des Sportplatzes eine neue Volksschule und eine neue katholische Pfarrkirche geplant sind.
Mi 22.09.1965: In der überfüllten Gastwirtschaft Bockholt findet eine öffentliche Sondersitzung des Gemeinderates statt. Einziger Tagesordnungspunkt ist der Widerspruch von Bürgermeister Dammann gegen den Ratsbeschluss vom 14.09.1965, auf dem Gelände Ribbe ein Kurzentrum mit 1000 Betten errichten zu lassen, da der gesamte Komplex nur die Schulstraße als Erschließungsstraße vorsieht und große Teile des Schulhofs aufgibt. Nach langer Diskussion wird der Widerspruch mit 12 zu 6 Stimmen abgelehnt.
Sa 02.10.1965: Die Arbeiten an der Landstraße nach Albersloh sind abgeschlossen. Die Straßenbäume wurden geschlagen, die Straße verbreitert und die Kurven teilweise begradigt. Vom Ort aus wurde ein Fußgängerweg bis zum Martinspättken gebaut, an dem man auch die alten Straßenbäume stehengelassen hat.
So 10.10.1965: In der neuerbauten Wolbecker Christuskirche besteht von 15 bis 17 Uhr die Möglichkeit der Besichtigung.
Di 12.10.1965: In der Gastwirtschaft Sültemeyer findet eine Sitzung der Gemeindevertretung Wolbeck statt. Die Kreisstraße "Berler Kamp" wird von der Kreuzung mit der Hiltruper Straße bis zum Bahnübergang der WLE in Angelmodde vom Landkreis Münster ausgebaut. Bei der geplanten Streckenführung soll auch die berüchtigte Kurve vor dem Bahnübergang beseitigt werden. Auf der südlichen Straßenseite soll ein zwei Meter breiter Bürgersteig und auf der nördichen Seite zusätzlich ein Radweg angelegt werden. Zur Verwirklichung dieses Plans muss ein Straßenprofil mit zwölf Metern angelegt werden, wofür momentan nur zehn Meter zur Verfügung stehen, weshalb die Gemeinde ihre Unterstützung bei den notwendigen Grundstücksverhandlungen zusagt.
 : Der Hochaltar von Schlaun verbleibt auf Grund einer Anordnung des Bischofs nun doch in der Pfarrkirche St. Nikolaus, weshalb die Pläne für die neue Leichenhalle hinfällig geworden sind. Der Rat beauftragt daher den Architekten Bröcker mit einem neuen Planentwurf.
 : Die Inbetriebnahme der zentralen Wasserversorgung verzögert sich, weil bei der Unterquerung der Werse in erheblicher Tiefe unvorhergesehene Schwierigkeiten aufgetreten sind. Jedoch sollen bis Jahresende die Zumbuschstraße und die Hiltruper Straße angeschlossen sein.
Sa 16.10.1965: Nachdem die neue Brücke über die Werse zwischen Kinnebrock und Stapelskotten bereits vor zwei Jahren fertiggestellt worden war, rollt jetzt auch der Verkehr über das neue Bauwerk. Momentan fließt der Verkehr über die Brücke nur einspurig und wird mit Hilfe einer Verkehrsampel geregelt, in wenigen Wochen soll jedoch die gesamte Strecke Münster-Wolbeck fertiggestellt sein.
Fr 22.10.1965: Die Bahnhofstraße wird ausgebaut. An Stelle des Kleinpflasters wird die Fahrbahn asphaltiert und auf der Ostseite ein Parkstreifen sowie ein mit Platten ausgelegter Bürgersteig angelegt.
So 24.10.1965: In der Gastwirtschaft Sültemeyer findet die Gründungsversammlung der Jungen Union statt. Zum Vorsitzenden wird Bernhard Gallenkämper gewählt.
Di 26.10.1965: In der Gastwirtschaft Lüningmeyer in Rinkerode findet eine Sitzung der Amtsvertretung statt. Der mit der Erweiterung des Amtshauses beauftragte Architekt Feldmann (Roxel) hatte zwei Planentwürfe vorgelegt, die eingehend beraten werden. Die Entscheidung darüber, ob der Erweiterungsbau zwei- oder dreigeschossig errichtet wird, soll erst in der kommenden Sitzung im Dezember entschieden werden, nachdem der dreigeschossige Entwurf noch eingehend im Hauptausschuss beraten worden ist.
 : Die vier Amtsgemeinden entscheiden sich einstimmig für Wolbeck als Standort für die Errichtung einer Realschule. Nach Angaben des Wolbecker Bürgermeisters Dammann steht ein ausreichend großer Bauplatz in der Nähe des Sportplatzes mit einer Größe von sechs Morgen bereits zur Verfügung.
So 31.10.1965: In der Tiefgarage des Hotels "Haus Wolbeck" findet eine Kaninchenausstellung des Wolbecker Vereins W 467 mit 120 Tieren aus 15 Rassen statt.
Sa 06.11.1965: Der Reiterverein St. Hubertus Wolbeck veranstaltet seine diesjährige Fuchsjagd. Von der Reithalle in Angelmodde aus geht es durch die Hohe Ward zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisverbandes, Josef Voß in Rinkerode, und von dort zur Gaststätte Wittlerbaum, wo ein gemeinsames Mittagessen stattfindet. Anschließend kehrt man zurück nach Angelmodde, wo der letzte Teil der Jagd geritten wird.
So 07.11.1965: Die St.-Nikolai-Bruderschaft veranstaltet bei Thier-Hülsmann ihr traditionelles Winterfest.
Mo 08.11.1965: In der Gaststätte Bockholt findet eine Sitzung der Gemeindevertretung Wolbeck statt. Der momentane Müllabladeplatz der Gemeinde im Goldbrink kann höchstens noch bis zum Ende des Jahres benutzt werden, weshalb sich die Gemeinde bereits um einen neuen Abladeplatz bemüht hat. Der Eigentümer Diekrup ist bereit, eine tiefliegende Weide am Wirtschaftsweg Holtrode für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.
 : Gegen die Erweiterung des Friedhofes hat der Landkreis Münster keine Bedenken geäußert. Auf dem von der Gemeinde Wolbeck an der Eschstraße erworbene Grundstück haben Untersuchungen bei einer Tiefe von 2,50 Meter kein Grundwasser ergeben.
 : Der fehlende Kinderspielplatz in der Siedlung "Am Tiergarten" wird im Zuge der kommenden Bebauung des "Bilskamp" am Rande der Tiergarten-Siedlung eingeplant. Aus Mangel an Grundstücken war bisher kein Kinderspielplatz errichtet worden.
 : Die Gemeinde wird das zehn Morgen große Baugelände "Am Goldbrink" nochmals der Siedlungs- und Wohnbau GmbH anbieten, da man sich davon eine bessere und schnellere Aufschließung des Geländes verspricht.
 : Wegen der Beseitigung der Mängel am Schulerweiterungsbau und der Turnhalle wird die Gemeinde nun den Klageweg beschreiten. Rechtsanwalt Dr. Horstrup, der die Interessen der Gemeinde Wolbeck vertritt, hatte darauf hingewiesen, vor der Klageerhebung ein Gutachten einzuholen, weshalb der Rat beschließt, dass Amtsbaumeister Walter mit der Handwerkskammer Münster wegen der Bestellung eines Gutachters für die Ermittlung der vorhandenen Schäden Kontakt aufnimmt.
Fr 12.11.1965: Im Sitzungssaal des Amtshauses verabschieden Bürgermeister, Amtsdirektor und die Vertreter der Ortsvereine das seit langem mit Wolbeck befreundete englische Regiment, das in Kürze Münster verlässt. Bei der Verabschiedung ist auch der Kommandant der neuen britischen Einheit, die demnächst nach Gremmendorf verlegt wird, zugegen. Möglicherweise wird auch der Musikzug der neuen Einheit am Wolbecker Ziegenbocksmontagsumzug (Zibomo) teilnehmen.
Mo 06.12.1965: In einer Sondersitzung beschäftigt sich die Gemeindevertretung von Angelmodde mit dem Angebot des Landkreises Münster, die alte Wolbecker Wersebrücke zwischen Kinnebrock und Stapelskotten abzubauen und an Stelle der jetzigen hölzernen Angelbrücke am Alten Postweg wieder aufzubauen, die nur eine Tragfähigkeit von einer Tonne besitzt.
Nach Ortstermin und lebhafter Diskussion entscheidet man sich, das Angebot abzulehnen. Zum einen müssten für die Montage neue Widerlager geschaffen und auf beiden Seiten der Brücke mindestens 3,50 Meter lange Anrampungen vorgenommen werden, damit die Brücke bei Hochwasser nicht überflutet wird. Zum anderen wünscht die Gemeinde eine Brücke an derjenigen Stelle, die eine nordöstliche Umgehung des Dorfes ermöglicht. Diese Straße soll vom Ortseingang Münsterstraße abzweigen und über die Angel an Hoffschulte vorbeigeführt werden, um dahinter auf die geplante Umgehungsstraße von Wolbeck zu treffen.
Di 07.12.1965: Zwei unbekannte Täter brechen in der Nacht zum Dienstag in die Räume der Spar- und Darlehnskasse ein, wo sie mit Hilfe eine Schweißgerätes den Panzerschrank öffnen und 30.300 DM entwenden.
Mi 15.12.1965: In der Gastwirtschaft "Zur Uhle" findet eine Sitzung der Gemeindevertretung Wolbeck statt. Schwerpunkt der Beratungen bildet die geplante Errichtung einer neuen Volksschule im Wohngebiet an der Hiltruper Straße. Bereits im April 1965 hatte der Regierungspräsident den Neubau einer siebenklassigen Volksschule, verbunden mit der Anlegung eines Lehrschwimmbeckens, in Wolbeck genehmigt. Bürgermeister Dammann weist in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Schweierigkeiten in der Grundstücksfrage hin, da sich das in Aussicht genommene Baugrundstück im Besitz der katholischen Kirche befindet, die die erforderliche Fläche im Austausch gegen gemeindeeigenes Gelände zur Verfügung stellen möchte.
Nach Aussicht des Rektors der Nikolaischule droht ab Ostern 1966 die Einführung von Schichtunterricht, da zwei neue Klassen eingerichtet werden müssen.
 : Architekt Bröcker (Münster) hat einen neuen Plan für die Friedhofskapelle vorgelegt, der im Grundriss nicht wesentlich vom ursprünglichen ersten Entwurf abweicht. Lediglich die Dachkonstruktion wurde geändert und sieht anstelle des Schleppdaches ein Walmdach vor. Die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 73.000 DM.
 : Im Zuge des Ausbaus der Straße "Berler Kamp" wird auch die Straßenkreuzung mit der Hiltruper Straße erweitert, was zu einer Neugestaltung des Rasendreiecks am Ziegenbocksdenkmal und des Marktplatzes führen wird. Auf dem Marktplatz selbst ist an der Bushaltestelle der Bau einer Wartehalle geplant. In diesem Zusammenhang wird der Hauptausschuss damit beauftragt, für die Ausrichtung der Margarethenkirmes einen neuen Standort zu suchen, da die verbleibende Fläche auf dem Marktplatz dafür zu klein werden wird.
 : Der Wallfahrtskottenweg und der Eichendorffweg werden als Spielstraßen ausgewiesen.
 : Die aus Wolbeck stammende Lehrerin Ursula Kälker wechselt am 01.04.1966 von Bad Waldliesborn an die Wolbecker Nikolaischule.
Mi 15.12.1965: In der Aula der Wolbecker Gartenbauschule findet eine Sitzung der Amtsvertretung Wolbeck statt. Dabei wird der neue Amtsetat in Höhe von 1.268.000 DM und die damit verbundene Erhöhung der Amtsumlage von 20 auf 24 Prozent beschlossen.
 : Für den Erweiterungsbau des Amtshauses erläutert der Architekt Josef Feldmann aus Roxel seinen Entwurf. Die Pläne sehen einen dreigeschossigen Erweiterungstrakt vor, der in Ost-West-Richtung im Gartengrundstück des Amtshauses errichtet werden soll. Er ist mit einem zweigeschossigen Verbindungstrakt aus Glas oder Kunststoff geplant. Die reinen Baukosten werden auf 750.000 DM geschätzt, wobei die vorgesehenen 28 neuen Büroräume den Raumbedarf voraussichtlich bis 1985 decken würden. Mit den Bauarbeiten könnte frühestens Anfang 1967 begonnen werden mit einer Fertigstellung Mitte 1969.
Angesichts der hohen Kosten wird der Architekt beauftragt, einen neuen Planentwurf aufzustellen, der etwa 15  bis 16 Büroräume vorsieht.
Do 16.12.1965: Zum dritten Mal veranstaltet die Pfadfindergruppe St. Georg aus Wolbeck im Sendenhorster St. Josef-Stift für die Sonderschule der körperbehinderten Kinder einen bunten Nachmittag.
So 19.12.1965: Nach tagelangem Dauerregen ist die Angel über die Ufer getreten und hat die Flussniederung zwischen Wolbeck und Angelmodde überflutet. Auf dem Esch und im Goldbrink staut sich das Wasser in den Abzugsgräben, weshalb die Freiwillige Feuierwehr Wolbeck anfangs das Wasser mit einer Motorspritze abpumpt und später einen neue Umflut aushebt, damit das Wasser wieder abfließen kann.
Mo 20.12.1965: Das 25jährige Dienstjubiläum von Rektor Schirra wird in der Nikolaischule mit einer Feierstunde begangen.
Do 23.12.1965: Die ersten größeren Wohngebiete im Süden Wolbecks sind an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen.
Fr 24.12.1965: Nach viermonatige Bauzeit ist die Restaurierung des Innenraums von St. Nikolaus termingerecht beendet worden, weshalb die Weihnachtsmette wieder in der Pfarrkirche gefeiert werden kann. Während der Bauphase waren alle Gottesdienste seit dem ersten Sonntag im September in den Saal Thier-Hülsmann und in die Krankenhauskapelle verlegt worden.
Der Innenraum der Kirche hat nicht nur einen einheitlich hellen Anstrich erhalten, sondern wurde grundsätzlich neu gestaltet. Im Mittelschiff wurde jeglicher Blickfang beseitigt, der vielarmige Kronleuchter wurde entfernt, ebenso wie die Kanzel am vorderen rechten Pfeiler. Das neue Hochchor verlängert das Mittelschiff der Kirche nun harmonisch. Die Kommunionbank ist beseitigt worden, ungehindert geht der Blick in den Chorraum, wo man eine neue, drei Stufen hohe Plattform mit einem Podest für den Altar geschaffen hat. Um drei weitere Stufen erhöht steht an alter Stelle der barocke Steinaltar von J. C. Schlaun.
Die Orgelbühne ist um die Breite der Seitenschiffe kleiner geworden, weshalb durch die bisher verdeckten Seitenfenster mit ihren Bildern jetzt mehr Licht in den Innenraum fällt. Zudem wurde der bisher dunkelbraune Anstrich durch die natürliche Farbe des Holzes ersetzt. Die früheren Aufgänge sind verschwunden, weshalb man lediglich über die Wendeltreppe zur Orgel gelangen kann.
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