Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1817


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Info: Die Chronik des Jahres 1817 basiert auf den Quellen "Münsterisches Intelligenzblatt" und "Amtsblatt der Königlichen Regierung", die jeweils vollständig erhalten sind. Hinzu kommt die "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" von H.A. Kremer.
Mi 01.01.1817: Die Stadt Wolbeck besitzt 882 und das Kirchspiel Wolbeck 249 Einwohner.
 xx.01.1817: Die Bauern nutzen Ende des Monats die ersten trockenen Tage zur Einsaat der Winterfrüchte. Allerdings setzt im Februar wieder regnerisches Wetter ein, das bis Ende April anhält.
Sa 08.02.1817: Die Kirchenkollekte in Wolbeck für die Brandopfer von Amelsbüren ergibt etwas über 8 Taler.
Sa 08.02.1817: Am Abend wird ein Nordlicht beobachtet.
Fr 21.02.1817: Nach dem 15. und 16. Februar folgt heute das dritte Gewitter des Jahres. Insgesamt regnet und schneit es an zwanzig Tagen im Februar.
Mo 10.03.1817: Im Tiergarten bei Wolbeck werden 141 gefällte Eichen sowie einige Pappeln aus Windschlag verkauft. Am Folgetag stehen 260 Klafter Eichen- und Buchenholz sowie 11000 Buschen meistbietend am Forsthaus zum Verkauf.
Do 17.04.1817: Im Kirchspiel Wolbeck werden beim Schulzen Fronhoff 54 Eichen auf dem Stamm meistbietend verkauft.
Mi 07.05.1817: In Wolbeck werden Hannoversche Truppen einquartiert.
Di 17.06.1817: Im Tiergarten zu Wolbeck werden 266 1/2 Klafter Buchenholz sowie zwölf eichene Bauklötze am Hause des Oberförsters Hollweg verkauft.
Sa 21.06.1817: Die Temperaturen überschreiten erstmals die 30-Grad-Marke. Der gesamte Spätsommer und der Herbst sind sonnig und trocken. In Westfalen geht damit nach über 400 Jahren die Kleine Eiszeit zu Ende.
Di 01.07.1817: Die Organisation der Forstverwaltung im Regierungsbezirk ergibt für Wolbeck das folgende Bild:
Der Oberförsterei Wolbeck werden die Forstreviere Wolbeck, Freckenhorst und Liesborn zugeordnet. Sie unterstehen dem Oberförster Hollweg mit Sitz in Wolbeck. Für das Forstrevier Wolbeck werden der Revierförster Schweitzer aus Wolbeck und der Unterförster Brockmann aus Albersloh benannt.
Sa 05.07.1817: Caspar Hollweg gibt bekannt, dass seine Eltern die Wein- und Kaffeewirtschaft im Tiergarten aufgeben.
Di 15.07.1817: Die Ernte bei Roggen und Weizen fällt ergiebig aus. Dennoch wird in drei Transporten durch die Regierung weiterhin Roggen von der Ostsee angefahren, um die Preise zu drücken.
Mo 28.07.1817: In Anwesenheit des Notars Schepers soll ein Teil des Steingartens, der in 32 Stücke Gartenland aufgeteilt ist und bei der Stadt Wolbeck liegt, meistbietend verkauft werden.
Do 31.07.1817: Der Juli geht nass und kühl zu ende. Nur sieben Tage waren ohne Regen, teilweise lagen die Temperaturen nur noch bei zwölf Grad.
Di 19.08.1817: Hafer und Gerste stehen kurz auf dem Halm und enthalten weniger Körner als gewöhnlich. Dagegen wird bei Buchweizen und Kartoffeln ein ergiebiger Ertrag erwartet. Die Ernte bei Rübsamen, Flachs und Hanf fällt vortrefflich aus. Der erste Grasschnitt ist reichlich ausgefallen, sofern die Weiden nicht überschwemmt waren.
Sa 06.09.1817: Das Land- und Stadtgericht Telgte wird zum 1. Oktober aufgelöst. Stadt und Kirchspiel Wolbeck werden Münster zugeordnet. In Telgte wird jedoch weiterhin monatlich ein Gerichtstag abgehalten.
So 19.10.1817: Die erste Frostnacht des aufziehenden Winters wird verzeichnet. Der November ist dann jedoch ungewöhnlich mild und trocken bei Tagestemperaturen über der 10-Grad-Marke, erst am Ende des Monats tritt lang anhaltender Regen auf.
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