Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1829


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Info: Die Chronik des Jahres 1829 basiert auf dem "Münsterischen Intelligenzblatt" und dem "Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster". Hinzu kommt die "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" von H.A. Kremer.
Do 01.01.1829: Wigbold und Kirchspiel Wolbeck zählen zusammen 1198 Einwohner. (Angelmodde zum Vergleich besitzt 237 Einwohner)
Mo 05.01.1829: Das Wetter wechselt auf Dauerfrost, der am 23. Januar zu Temperaturen um -20 Grad Celsius führt.
Di 03.02.1829: Im Haus des Wirtschafters Zurstraßen vergibt der Bürgermeister von St. Mauritz, C. Vonnegut, die Arbeiten für den Neubau der Brücke Hohes Schemm auf der Straße von Münster nach Wolbeck, im Schätzwert von 972 Reichstalern, an den günstigsten Bieter.
Do 05.02.1829: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten bei Wolbeck werden 187 Stück Eichenholz von ungewöhnlicher Länge und Stärke sowie 37 Stück Buchenholz verkauft. Am Folgetag werden 270 Klafter Brennholz sowie 162 Haufen Wellenholz verkauft.
Di 24.02.1829: In den Graf von Merveldtschen Forsten Große Busch werden 23 Stück Eichenholz auf dem Stamm meistbietend verkauft.
Mo 06.04.1829: Im spät ausklingenden Winter wird heute die letzte Frostnacht verzeichnet.
Di 05.05.1829: In der Wolbecker Ziegelei werden neben roten Dachziegeln erstmals auch blaue Dachziegel angeboten. Die roten Ziegel kosten 12 Reichstaler für 1000 Stück, die blauen Ziegel 15 Reichstaler für dieselbe Menge. Bestellungen werden in Münster im Haus Hollenbecker Straße 165 angenommen.
Mo 11.05.1829: Ab heute ist das Wetter trocken, bis zum 16. Juni fällt kein nennenswerter Regen.
Do 21.05.1829: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten bei Wolbeck werden 102 Stück Eichenholz, 6 Stück Buchenholz, 165 Klafter Brennholz sowie 95 Haufen Wellenholz verkauft.
So 24.05.1829: Bis zum 11. Juni stellt sich Haarrauch ein.)
Mi 24.06.1829: Die Mittagstemperaturen überschreiten erstmals die 30-Grad-Marke.
Fr 03.07.1829: Landrat Hammer erklärt in einem Schreiben, dass Juden in der Stadt Wolbeck wohnen, jedoch nicht im Kirchspiel Wolbeck (Detmold P 8 103).
Mi 15.07.1829: Im Hause des Domainenrentmeisters A. Geisberg wird der Transport von 24 Klaftern Holz aus dem Tiergarten bei Wolbeck nach Münster öffentlich an den günstigsten Bieter vergeben.
So 19.07.1829: Im Rahmen des Margarethenfestes kündigt Caspar Hollweg eine Feier einschließlich Mittagstafel mit Vorbestellung an, die aber angesichts des schlechten Wetters um eine Woche verschoben werden muss.
Sa 25.07.1829: Gegen 16 Uhr zieht von Südwest ein schweres Gewitter auf, dass sich plötzlich in einen schweren Sturm verwandelt, der Bäume umwirft und Häuser beschädigt.
Do 13.08.1829: Bei Laumann im Kirchspiel Wolbeck werden zwei Taschenuhren gestohlen.
Fr 28.08.1829: Nach der am 21. August und den folgenden Tagen abgehaltenen Prüfung ist die Schulamtskandidatin Maria Anna Stroband aus Wolbeck auf drei Jahre als Hilfslehrerin für wählbar erklärt worden.
Mo 31.08.1829: Infolge der Invasion der Prozessionsspinnerraupen sterben viele Pferde und Kühe auf der Weide an Vergiftungen. Die Behörden empfehlen eine Aufstallung zum 1. September, um die Verluste in Grenzen zu halten. Da die Heuernte sehr schlecht ausgefallen ist, wird empfohlen, auf tausend Pfund Heu jeweils drei Pfund Küchensalz zu streuen, um die Feuchtigkeit zu mindern.
Di 15.09.1829: Nachdem es seit dem 3. September beinahe täglich geregnet hat, setzen am 15. und 16. September schwere Unwetter ein. Das Vieh muss durch Pferde an Stricken aus den Weiden gezogen werden, dennoch kommen viele Kühe in den Fluten um.
Sa 10.10.1829: Die Kartoffelernte fällt sehr schlecht aus, da sie entweder im Boden verfault oder vom Hochwasser weggespült worden sind.
Fr 13.11.1829: Es kommt zu einem vorzeitigen Wintereinbruch mit starkem Frost und häufigen Schneefällen.
Mo 23.11.1829: Ein schwerer Schneesturm zieht auf.
Mi 23.12.1829: Mit dem heutigen Tag setzt erneut heftiger Schneefall ein, die Temperaturen fallen am 27. Dezember unter die Marke von -20 Grad Celsius.
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