Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1830


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Info: Die Chronik des Jahres 1830 basiert auf dem "Münsterischen Intelligenzblatt" und dem "Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster" sowie der "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" aus dem Jahre 1842.
Sa 02.01.1830: Der bisher mit der Aufnahme des Grundkatasters beschäftigte Feldmesser Friedrich Stiehl aus Wolbeck wird in die Kataster-Geometer für die Rheinisch-Westfälischen Provinzen aufgenommen.
Sa 30.01.1830: Am frühen Morgen werden -21 Grad Celsius gemessen, seit drei Wochen liegt die Landschaft unter einer hohen Schneedecke begraben.
Mi 03.02.1830: Der Tagelöhner Hermann Woestmann wird durch einen Schlag eines Windmühlenflügels der Mühle des Wirtschafters Hollweg derart schwer am Kopf und an der Seite getroffen, dass er zwei Tage später den Verletzungen erliegt.
Mo 08.02.1830: Nach langer Frostperiode setzt für drei Tage starkes Tauwetter ein, das zu Überschwemmungen führt.
Di 23.02.1830: Nach erneutem Dauerfrost wechselt das Wetter auf Westwindströmung, die Temperaturen durchbrechen am 27. Februar erstmals mit 11 Grad Celsius die 10-Grad-Marke.
Do 25.02.1830: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten verkauft Oberförster Hubert Bisping an zwei Tagen 205 Stück Eichenholz, 40 Stück Buchenholz, 270 Klafter Brennholz sowie 133 Haufen Wellenholz.
Di 16.03.1830: Schweres Gewitter mit Hagel, nachdem die Temperaturen bereits die 20-Grad-Marke überschritten haben.
Do 01.04.1830: Bis zum 24. April setzt Regen mit wiederholt schweren Gewittern am 2., 8. und 17. April ein, der die Wintersaat zerstört. Mit Roggen bestellte Äcker müssen umgepflügt werden.
Di 20.04.1830: Ein schwerer Orkan richtet 1 1/4 Stunden lang schweren Schaden an.
Do 29.04.1830: Bei Temperaturen um 25 Grad Celsius beginnt erstmals in diesem Jahr die Sommerbestellung auf den Äckern.
Di 04.05.1830: Im Gräflich von Merveldtschen Forst "Großen-Busch" in der Nähe des Tiergartens wird Bau- und Schiffholz auf dem Stamme meistbietend verkauft.
Di 08.06.1830: Im Landkreis sind die Masern ausgebrochen.
Di 08.06.1830: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten verkauft Oberförster Hubert Bisping an zwei Tagen 34 Stück Eichenholz, 146 1/2 Klafter Brennholz sowie 95 1/2 Haufen Wellenholz.
Do 01.07.1830: Es setzt Dauerregen ein, der zwölf Tage anhält.
Mi 14.07.1830: Nach Wetterwechsel und dauerhaften Temperaturen um 32 Grad Celsius beginnt die Heuernte, die aber angesichts der vorangegangenen Nässe nur schlecht ausfällt.
So 18.07.1830: Im Rahmen des Margarethenfestes findet bei Caspar Hollweg eine Feier statt. Angesichts der unsicheren Wetterlage muss das Mittagessen vorbestellt werden.
Do 22.07.1830: Die Regierung in Münster verbietet mit sofortiger Wirkung die Sitte, dass beim Heumachen die Mägde von den Knechten ins Wasser geworfen und wieder herausgezogen werden.
Do 29.07.1830: Die Feldmesser Friedrich Stiehle und Georg von Manger aus Wolbeck werden zur geometrischen Praxis im Regierungsbezirk zugelassen.
Di 17.08.1830: In der Nacht auf den 17. August kommt überraschend Frost auf, die Temperatur fällt um über 30 Grad Celsius. Danach setzt für eine Woche Dauerregen ein, der zu großen Überschwemmungen führt. In der Folge kommt es zu gravierenden Ernteausfällen, der Ertrag reicht nicht einmal als Aussaat für das kommende Jahr. Der zweite Grasschnitt fällt vollständig dem Wetter zum Opfer.
Fr 17.09.1830: Am Nachmittag ziehen schwere Gewitter auf, die begleitet von Hagel bis zum nächsten Morgen andauern.
Do 30.09.1830: Die Ernte ist halb trocken eingebracht worden, der Großteil von Gerste und Hafer verrottet auf dem Halm. Die Kartoffelernte ist beinahe ohne Ertrag ausgefallen.
Do 21.10.1830: Die Mittagstemperatur liegt bei 22 Grad Celsius, die Winterbestellung ist im vollen Gange.
Mo 13.12.1830: Angesichts des anhaltend guten Herbstwetters wird erst heute bei einsetzendem Schneefall aufgestallt.
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