Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1831


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Info: Die Chronik basiert auf dem "Münsterischen Intelligenzblatt", dem "Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster" sowie der "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" aus dem Jahre 1842.
Mi 05.01.1831: Die Wassermühle von Carl Hollweg, Haus Nummer 2 in der Stadt Wolbeck, mit einem Schätzwert von 6900 Talern, soll auf Antrag einer eingetragenen Gläubigerin zwangsversteigert werden. Als Verkaufstermine sind der 29. März, der 28. Mai und der 28. Juli angesetzt, die jedoch allesamt erfolglos verlaufen, da kein Gebot abgegeben wird.
Fr 04.02.1831: Die Königliche Regierung stimmt dem Antrag des Rates der Stadt Wolbeck zu, das baufällige Münstertor, die baufällige Steinpförtnerwohnung und das Steinpfortentor abzubrechen. Das Material des Steinpfortentores soll zur Pflasterung des Marktplatzes benutzt werden.
Di 08.02.1831: Im Hause des Notars Hermann Clemens Deiters in Münster wird um 14 Uhr das in der Stadt Wolbeck an der Hofstraße gelegene Haus mit der Nummer 72, einschließlich des dahinter gelegenen Gartens, meistbietend verkauft.
Do 10.02.1831: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten verkauft Oberförster Hubert Bisping 189 Stück Eichenbauholz, 66 Stück Buchenholz, 276 Klafter Brennholz aus Eichen und Buchen sowie 212 Haufen Wellenholz.
Do 17.02.1831: In der Stadt Wolbeck wird das Haus Nummer 178 des Maurers Anton Overmann, samt des dahinter liegenden Gartens sowie des Gartens an der Antoniuskapelle in der Nähe des Münstertores, beim Notar F. H. Burlage in Telgte meistbietend verkauft.
Mo 21.02.1831: Die Eheleute Anton Kruse und Christina Gertzing erhalten für ihren am 2. Februar geborenen, siebten Sohn Ludwig, ein königliches Patengeschenk in Höhe von 100 Reichstalern.
So 01.05.1831: Heute soll bei Carl Hollweg eine Feier ähnlich des alljährlichen Margarethenfestes stattfinden, um auf einen entsprechenden Wunsch der Wolbecker Einwohner einzugehen. Jedoch muss die Veranstaltung auf Grund des schlechten Wetters abgesagt werden. (Anmerkung: Auch wenn die Quelle explizit das Margarethenfest nennt, dürfte es sich eher um die damals üblichen Pfingstfeierlichkeiten handeln. Zudem ist Sankt Margreit für 1831 zu einem anderen Zeitpunkt belegt)
Di 17.05.1831: Im Königlichen Forstdistrikt Tiergarten verkauft Oberförster Hubert Bisping 18 Stück Eichenbauholz, 21 Stück Espen- und Erlenholz, 107 Klafter Brennholz aus Eichen, Buchen und Erlen, sowie 60 Haufen Wellenholz.
Mo 23.05.1831: Am Pfingstmontag findet bei Carl Hollweg eine so genannte Lustpartie statt. Das Mittagessen muss von den Teilnehmern vorbestellt werden.
So 19.06.1831: Anlässlich des Vitus-Marktes in Everswinkel baut Carl von der Forst für drei Tage auf der Wolbecker Seite der neu gebauten Wersebrücke an der Straße Münster-Wolbeck ein Zelt auf, in dem man pausieren und Erfrischungen zu sich nehmen kann. Bei günstigem Wetter soll der Veranstaltungsort abends beleuchtet werden.
Fr 08.07.1831: Bei einem Großbrand in Angelmodde gehen vierzehn Wohnhäuser rund um die Kirche in Flammen auf. Da Angelmodde keine eigene Feuerwehr besitzt, muss erst die Spritze aus Wolbeck abgewartet werden. Mit ihrer Hilfe kann die Kirche noch gerettet werden.
Do 14.07.1831: Die Töpferei zu Wolbeck steht ab Mitte August zu verpachten. Weitere Auskünfte erteilt Ziegelmeister Spirres.
Sa 16.07.1831: Der Verein zur Unterstützung der Brandopfer in Angelmodde bittet die Teilnehmer des Margarethenfestes in Wolbeck um eine Spende, wenn sie den Ort beim Schulzen Hoffschulte passieren. Am 8. Juli waren bei einem Großbrand die am Kirchhof stehenden Häuser ein Raub der Flammen geworden.
So 17.07.1831: Bei Carl Hollweg soll im Rahmen des Margarethenfestes eine Feier stattfinden, die jedoch dem schlechten Wetter zum Opfer fällt.
Fr 19.08.1831: Rentmeister Zumbusch gibt die Verlängerung der bestehenden Jagdscheine bekannt.
Sa 08.10.1831: Notar C. A. Hülsekamp aus Münster verkauft aus dem Nachlass des verstorbenen Stiftsherrn Kersting die folgenden zur Stadt Wolbeck gehörenden Ländereien: Gröningskamp, Palmenkamp am Grenkuhlenweg mit Fischteich und Hüdepohl, sowie den Schenkelkamp an der Münsterstraße.
Mi 19.10.1831: Auf Grund des Ausbruchs der Cholera in Danzig treten in Preußen in allen Städten Reise- und Aufenthaltsbeschränkungen in Kraft, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.
Di 22.11.1831: Beim Zeller Hoenkerk im Kirchspiel Wolbeck werden 400 Fichtenstämme verkauft.
Sa 31.12.1831: Die Stadt Wolbeck zählt 921 Einwohner, 37 Pferde, 180 Kühe, 66 Rinder und Kälber sowie 161 Schweine. Das Kirchspiel Wolbeck zählt 284 Einwohner, 113 Pferde, 126 Kühe, 209 Rinder und Kälber sowie 126 Schweine.
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