Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1854


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Do 12.01.1854: Im Königlichen Tiergarten stehen im Mittelsten Zuschlag unter anderem 105 Eichen von besonders seltener Länge und Stärke zum Verkauf.
Fr 24.03.1854: Am Abend wird dem Handelsmann Philipp Stolzberg ein Fuchspelz aus dem Flur seines Hauses gestohlen.
Mo 03.04.1854: Morgens zwischen 9 und 10 Uhr werden dem Weber Bernard Watermann aus einem unverschlossenen Koffer in der Schlafkammer ein goldenes Kreuz, ein goldener Ring mit der Gravur "B.W." sowie 26 Silbergroschen Geld in verschiedener Münze gestohlen.
Mo 08.05.1854: In der Nacht auf den 8. Mai werden bei einem Einbruch in die Gaststube des Wirts Wessels im Kirchspiel Wolbeck ein grauer, blau gestreifter Sack mit 28 Stück Hemdenflachsgarn sowie 26 Stück Flachsgarn, ein weißer, leinener Kissenüberzug mit 36 Stück Flachsgarn sowie ein grauer Sack mit einem halben Berliner Scheffel Weizenmehl gestohlen.
Verdächtigt werden zwei unbekannte Männer, die sich am Vortag zwischen 16 und 18 Uhr in der Gaststube aufgehalten hatten.
Sa 27.05.1854: Bauinspektor Dyckhoff aus Münster schreibt den Neubau der Piepenbachbrücke in Wolbeck zu 366 Talern öffentlich aus.
Fr 07.07.1854: Ab 15 Uhr werden beim Wirt Böckmann am Nientiedt im Kirchspiel Wolbeck 32 fette Schafe meistbietend verkauft.
Sa 15.07.1854: Die beiden Tagelöhner Rafeld und Perdun, beide aus Wolbeck, werden vom Schwurgericht in Münster wegen fleischlicher Verbrechen zu 2 1/2 bzw. 4 1/2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der ebenfalls angeklagte Webergeselle Pannick aus Ahlen wird freigesprochen.
So 16.07.1854: Heute beginnt in Wolbeck das zweitägige Margarethenfest. Beim Wirt Caspar Thier spielt an beiden Tagen ein großes Orchester.
Di 29.08.1854: Im Hause des Gastwirts Thier in der Stadt Wolbeck solle im Auftrage der Erben des Barons de Reumont zu Frenois in Frankreich das Gut Holzhausen verkauft werden. Es liegt im Kirchspiel Wolbeck, ungefähr eine halbe Meile von Münster entfernt und mitten zwischen der Stadt Wolbeck und den Dörfern Albersloh und Alverskirchen (in der Quelle mit "Alskirchen" bezeichnet).
Das Gut besteht aus Wohnhaus, Wagenremise und Backhaus sowie den folgenden Ländereien:
- Hausplatz, Gärten und Fischteichen mit einer Größe von rund 3 Morgen
- 105 Morgen Ackerland
- 27 Morgen Wald, größtenteils mit alten Eichen und Buchen bestanden
- 19 Morgen Wiesen und Weiden
- 24 Morgen Brachland in der Berdelheide
Zum Gut gehört der unweit davon gelegene Diekmannskotten, bestehend aus Wohnhaus mit Remise, Garten, Äckern, Wiesen und Wäldern mit einer Gesamtgröße von rund 39 Morgen.
Der Gesamtwert wird auf 16.283 Thaler geschätzt.
Mi 06.09.1854: Ab 15 Uhr werden bei der Witwe Wessels am Nientiedt im Kirchspiel Wolbeck 22 fette Kühe und ein Stier, sowie 50 fette Schafe meistbietend verkauft.
Fr 29.09.1854: Am Hause Wolbeck werden heute 130 Schafe verkauft, darunter 20 besonders fette Exemplare.
Di 31.10.1854: Auf der Deutschen Industrieausstellung in München erhalten die Gebrüder von Amelunxen die Ehrenmünze für ihre Buchdruckfarben.
Di 12.12.1854: Beim Colon Möllenbeck stehen 80 Eichen auf dem Stamme zum Verkauf.
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