Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1952


<< 1951
Info: Nachdem der erste Entwurf auf den "Westfälischen Nachrichten" basierte, die für das zweite Halbjahr kaum erhalten ist, kommt jetzt die "Münstersche Zeitung" hinzu, die bis auf zwei Ausgaben lückenlos vorliegt.
Die Unsicherheiten bei den Datumsangaben ergeben sich daraus, dass in den Quellen oftmals das exakte Datum fehlt und durch "kürzlich" oder "vor wenigen Tagen" nur angedeutet wird.
 0x.01.1952: Bei einem Betriebsmonteur im Kirchspiel Wolbeck werden zwölf Hühner gestohlen.
So 06.01.1952: Eine Feier im Wigbold Wolbeck läuft in den frühen Morgenstunden des Sonntags aus dem Ruder. So werden vier ein bis zwei Zentner schwere Steine vor den Südeingang der Pfarrkirche St. Nikolaus gerollt, mehrere Bäume auf dem Kirchplatz beschädigt und über dem Kirchenportal das Reklameschild eines ortsansässigen Handwerksmeisters befestigt.
Fr 11.01.1952: Die Kreisverwaltung Münster-Land will den Wolbecker Tiergarten zum Landschaftsschutzgebiet erklären lassen.
Mi 16.01.1952: Die Preise auf dem Wochenmarkt je Kilogramm:
Möhren 0,20 DM, Rote Bete 0,15 DM, Sellerie 0,20 DM, Zwiebeln 0,40 DM, Porree 0,05 DM, Chicoree 0,65 DM, Kartoffeln 0,09 DM, Rotkohl 0,20 DM, Rosenkohl 0,30 DM
Tafeläpfel 0,25 DM, Birnen 0,20 DM, Apfelsinen 10 Stück für 1,00 DM, Zitronen 7 Stück für 1,00 DM, Bananen 0,85 DM
Walnüsse 0,90 DM, Haselnüsse 1,60 DM
Markenbutter Stück 3,10 DM, Eier pro Stück 0,24 DM
 1x.01.1952: Der Landkreis Münster erteilt zwei Unternehmen in Wolbeck die Genehmigung zum Kleinhandel mit Branntwein in verschlossenen Flaschen.
 1x.01.1952: Der Milchkrieg in Wolbeck, der zwischen zwei Händlern wegen der Abgrenzung ihrer Bezirke geführt wird, ist nicht beendet. Gegen die Entscheidung des Landkreises hat einer der beiden Händler vor dem Verwaltungsgericht Klage eingereicht.
 1x.01.1952: Die Elternvereinigung von Wigbold und Kirchspiel Wolbeck wählt auf ihrer Versammlung den bisherigen Vorstand einstimmig wieder. Erster Vorsitzender bleibt damit Dr. de Werth.
 1x.01.1952: Josef Thier jun. hat seine Meisterprüfung bestanden.
 1x.01.1952: Der MGV "Eintracht" wählt auf seiner Jahreshauptversammlung Johannes Müller zum ersten Vorsitzenden, der Theo Brüggemann nach 18jähriger Amtszeit ablöst. Die Versammlung wählt Theo Brüggemann zum Ehrenvorsitzenden und überreicht durch den neuen Vorsitzenden ein silbernes Zigarettenetui.
 1x.01.1952: Vor Gericht endet das Strafverfahren gegen einen Transportunternehmer aus Lünen mit einer Geldbuße. Er hatte 70 Zentner von Halden zusammengesuchte Kohlen sowie 20 Zentner Schmiedekohlen nach Wolbeck gefahren. Ein ansässiger Schmied hatte die bestellten Kohlen erhalten, der Rest war im Ort frei auf der Straße verkauft worden. Die Polizei war wegen Wuchers eingeschritten und hatte den Rest der Ware beschlagnahmt.
Während vor Gericht der Sachverständige vorrechnet, dass die Stückkohlen zu einem Preis von 2,99 DM und die Schmiedekohlen zu 3,28 DM je Zentner hätten verkauft werden müssen, kann der Richter durch die geringfügige Menge keine öffentliche Störung der Kohlewirtschaftsordnung erkennen und wandelt die Strafsache in eine Ordnungswidrigkeit um.
 20.01.1952(?): Auf der Jahreshauptversammlung des VfL Wolbeck in der Gaststätte Stutter bestätigen die Mitglieder den Vorsitzenden Bernhard Jürgens einstimmig in seinem Amt. Sein Vertreter wird Georg Markfort.
Aus Totogewinnen erhält der Verein eine Beihilfe in Höhe von 4000 Mark, die zur Verbesserung der Platzanlage verwendet werden wird. Noch in diesem Jahr soll ein Eingangstor mit Kassiererhäuschen gebaut werden, die gesamte Anlage erhält eine Drahtumzäunung. Das Sportfeld selbst wird von den Zuschauern durch ein Gestänge abgetrennt.
Di 22.01.1952: Die Gemeindevertretung von Wigbold Wolbeck tagt in der Gaststätte Lasthaus. Für den verstorbenen stellvertretenden Bürgermeister Plaschke rückt Bäumer nach.
Die Sitzung befasst sich vor allem mit dem schlechten Zustand der Straßen im Ort. An der Franz-von-Waldeck-Straße sind die dort eingesetzten Pfähle bereits wieder gestohlen worden. Fuhrunternehmer Bäumer bietet an, die Straße auszubessern, wenn man ihm zwei bis drei Karren Asche zur Verfügung stellt.
Der Antrag von Terbille, an seinem Grundstück einige Linden zu fällen und eine Straßenlaterne aufzustellen, wird abgelehnt. Stattdessen soll die Lampe in der Kurve bei Wulfers installiert werden.
An der Ortsausfahrt nach Albersloh soll die Gemeindegrenze bis Müllers Scheune vorgeschoben werden. Damit würden die Bauwilligen dort keine Ansiedlungsgenehmigung, sondern nur noch eine Baugenehmigung benötigen.
Das Wigbold Wolbeck muss 1200 Mark Gewerbesteuerausgleich an das Kirchspiel Wolbeck zahlen. Ursache sind 24 Beschäftigte aus dem Kirchspiel, die im Wigbold ihrer Arbeit nachgehen.
 02.02.1952(?): Die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen feiern im Saale Lasthaus ihr Winterfest unter der Leitung des Vorsitzenden Heinrich Wennemann.
 02.02.1952(?): Die Gartenbauschule Wolbeck feiert bei Thier-Hülsmann ihr Winterfest mit vielen ehemaligen Absolventen.
Do 07.02.1952: Der ordentliche Haushalt des Kirchspiel Wolbeck schließt mit einer Einnahme von 51.100 DM und einer Ausgabe von 58.300 DM.
Der Rat beschließt den Ausbau der folgenden Wege: Zunächst wird der Schwarze Weg von der Münsterstraße nach Angelmodde bis Pöppelmann sowie der Abzweig von Bellers bis Schlautmann ausgebessert. Danach folgen Hiltruper Straße, Berler Kamp sowie die Chaussee von Leiermann nach Möllenbeck.
Die Siedler an der Zumbuschstraße erhalten eine Beihilfe von 3000 DM für den Bau der Kanalisierung. Das Geld muss aber in Monatsraten zurückerstattet werden.
Der Antrag der evangelischen Kirchengemeinde auf Beihilfe zum Erwerb eines Baugrundstückes wird abgelehnt.
Sa 09.02.1952: Bei Thier-Hülsmann findet eine Sitzung der Amtsvertretung Wolbeck statt.
So 10.02.1952: In der Gastwirtschaft Sültemeyer findet um 11 Uhr ein Verkehrsunterricht für Radfahrer und Fußgänger statt, den das Straßenverkehrsamt Münster-Land durchführt.
So 10.02.1952: In der Gaststätte Lasthaus wird der erste "Fastaobend" gefeiert.
Di 12.02.1952: Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen erteilt der Gemeinde Wigbold Wolbeck das urkundlich bestätigte Recht zur Führung eines Wappens und eines Siegels.
So 17.02.1952: In der Gaststätte Thier-Hülsmann wird der zweite "Fastaobend" mit rund 300 Gästen gefeiert.
Mo 18.02.1952: Der Ziegenbocksmontagsumzug zieht durch die Straßen des Wigbolds.
Mo 25.02.1952: Auf der Rückfahrt vom Rosenmontagsumzug in Münster kommt der 28jähriger Erich Gräber aus Everswinkel im Kirchspiel Wolbeck ums Leben. Geht die Polizei anfangs von den Kopfverletzungen als Todesursache aus, die sich der Mann beim Sturz mit dem Fahrrad zugezogen hat, fördert die Obduktion einen Herzinfarkt zutage.
 29.02.1952(?): In der Gastwirtschaft Siebeneck findet eine Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck statt. Dringend erforderlich ist der Kauf neuer Uniformen, da sie bereits 44 Jahre in Gebrauch sind. Zudem wünscht man sich Arbeitsanzüge, da die Uniformen bei den Einsätzen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Kamerad Füser berichtet über den Fortgang seiner Arbeiten zur Feuerwehrgeschichte. Inzwischen wurde der ursprüngliche Plan aufgegeben, lediglich die Geschichte der Wolbecker Wehr zu schreiben. Angesichts der Fülle des Materials wird nun an der "Geschichte des Feuerlöschwesens im Amte Wolbeck" gearbeitet. Geplant sind zwei Bände, wobei der zweite Band vor allem das reichhaltige Bildmaterial aufnehmen soll. (Anmerkung: Das Werk ist nach meinem Kenntnisstand nicht erschienen. Das genannte Archivmaterial wurde inzwischen gefunden, von dem erwähnten Bildmaterial fehlt leider noch jede Spur.)
 xx.02.1952: Kurz nach Vollendung seines 65. Lebensjahres tritt Revierförster Adolf Bauke in den Ruhestand. Am 1. Juli 1930 war ihm die Försterei Wolbeck übertragen worden. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreicht der Leiter des Staatsforstamtes Münster, Forstmeister Tödtmann, die Ehrenurkunde des Regierungspräsidenten Hackethal.
 01.03.1952(?): Der Gartenbauverein Wolbeck feiert sein zehnjähriges Bestehen in der Gaststätte Sültemeyer. Gartenbaudirektor Badke hält einen Vortrag über die niederländischen Gartenbauzentren.
Fr 07.03.1952: Die Gartenbauschule Wolbeck hat die Verschönerungsarbeiten am Kriegerehrenmal abgeschlossen.
Sa 08.03.1952: Die Amtsvertretung Wolbeck befasst sich auf ihrer Sitzung in der Gaststätte Thier-Hülsmann mit der Einrichtung einer fahrbaren Schulzahnklinik.
So 09.03.1952: Bei einem Großbrand im Wolbecker Tiergarten werden 5000 Jungpflanzen vernichtet, der Schaden beläuft sich auf rund 20.000 Mark.
Im Abschnitt zwischen Markfort und Forsthaus war aus unbekannter Ursache eine Fläche Junganpflanzungen in Brand geraten. Bei kräftigem Südostwind hatte sich das Feuer rasch ausgebreitet, zudem wurde der Brand erst spät entdeckt. Zwar ist die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck bereits vier Minuten nach Alarmierung auf dem Weg zur Brandstelle, jedoch gestaltet sich die Anfahrt auf Grund der schlechten Wege als sehr schwierig. Beim Eintreffen hat das Feuer bereits eine Fläche von einem Quadratkilometer ergriffen und wird vom Wind gegen den Hochwald vorangetrieben. Durch Funkenflug sind an acht Stellen in benachbarten Sektionen weitere Brände ausgebrochen.
An den Löscharbeiten beteiligen sich auch zahlreiche Forstarbeiter unter der Leitung von Revierförster a.D. Bauke sowie die Kinder der benachbarten Höfe.
 10.03.1952(?): Das Krankenhauskuratorium beschließt den Ausbau des Dachgeschosses im Marienhospital, um Platz für Schwesternzimmer zu schaffen. Der geplante Erweiterungsbau ist aus finanziellen Gründen weiterhin nicht möglich. Nach Abschluss der Arbeiten soll der Operationsraum wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden.
Vor einiger Zeit hat man ein Röntgengerät erworben, das man aber nicht aufstellen kann. Zudem wartet man noch auch die Entsendung einer Röntgenschwester durch das Mutterhaus der Klemensschwestern.
 11.03.1952(?): Die Gemeindevertretung des Kirchspiel Wolbeck befasst sich mit den Vorschlägen der Kreisverwaltung, die kriegsbedingten Verhältnisse an Werse und Angel zu ordnen. Der Neubau von Boots- und Wochenendhäusern soll nicht grundsätzlich unterbunden, jedoch auf bestimmte Bereiche beschränkt werden.
 : Da Anlieger Thumann eine Kostenbeteiligung für die Vermessung des Buxtrupweges ablehnt, soll geprüft werden, ob die vorgesehene Begradigung auch ohne vorherige Vermessung ausgeführt werden kann.
 16.03.1952(?): Der Landwirtschaftliche Lokalverein hält seine Generalversammlung bei Lütkehaus in Albersloh ab. Von den rund 300 Mitgliedern sind knapp 90 Personen erschienen.
Landwirtschaftsrat Dr. Feldmann spricht über "Die deutsche Landwirtschaft zwischen Ost und West", danach weist Direktor Scholz aus Bielefeld auf die Vorzüge des Flachsanbaus hin. Demnach werden ohne Anrechnung auf den späteren Preis pro Hektar Flachsanbau 100 Mark gezahlt, für den Zentner Flachs mittlerer Qualität werden zwischen 26 und 28 Mark je Zentner gezahlt.
 21.03.1952(?): Die Jagdverpachtungen im Amtsbezirk Wolbeck werden von einer großen Anzahl Interessierter verfolgt. Die Reviere in Wolbeck und Angelmodde werden am 1. April 1952 von der Besatzungsmacht freigegeben, allerdings lässt der Wildbestand sehr zu wünschen übrig. In Wolbeck werden die beiden einzigen Reviere zum Pachtpreis von jeweils 1650 Mark an Theodor Tripp (Wolbeck) sowie Leopold Hüffer (Münster) vergeben.
So 23.03.1952: Josefa Genius geb. Dammann feiert am Kirchplatz ihren 80. Geburtstag.
 25.03.1952(?): Für das neue Baugebiet südlich der geplanten Nikolaischule liegt bereits ein Baugesuch vor. Die Anliegerbeiträge belaufen sich auf 20 Mark pro laufendem Meter. Die neue Straße erhält per einstimmigem Beschluss der Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck den Namen "Lönsstraße". (Anmerkung: Im Jahre 2015 heißt die Straße "Juffernkamp").
Die Gemeindevertretung bewilligt der evangelischen Kirchengemeinde Wolbeck eine Beihilfe von 600 Mark für den geplanten Kirchenbau in der Schimmelsiedlung. An der Zumbuschstraße hatte man ein 1600 Quadratmeter großes Grundstück erworben, auf dem in absehbarer Zeit ein Diasporagemeindezentrum in Holzbauweise entstehen soll. Der Pfarrbezirk Wolbeck umfasst die sieben Predigtstellen Wolbeck, Albersloh, Angelmodde, Loddenheide, Gremmendorf, Alst und Kinnebrock-Werse.
Sa 29.03.1952: Ein Schneesturm zieht über das Münsterland hinweg.
So 30.03.1952: In der Gaststätte Thier-Hülsmann spricht MdB Schulze-Pellengahr (Ascheberg) über seine bisherige Bundestagsarbeit.
 30.03.1952(?): Auf Einladung der Wolbecker Wehr führt die Freiwillige Feuerwehr Angelmodde im Saale Lasthaus die Posse "Der Bullenkrieg" von Heinrich Klockenbusch auf.
 01.04.1952(?): Der Franziskanerpater Stanislaus Löns spricht im Rahmen der Bildungsabende der Wolbecker Kolpingfamilie über "Vierundzwanzig Jahre in China". Bis zu einer Ausweisung war Löns als Prokurator des Ordenshauses in Shiangfu tätig.
 xx.04.1952(?): Willy Dieckmann besteht die Meisterprüfung im Malerhandwerk vor der Handwerkskammer Detmold mit der Note "gut".
Mo 14.04.1952: Die St.-Achatii-Bruderschaft hält in der Gaststätte Thier-Hülsmann ihre Generalversammlung ab. Beim kommenden Schützenfest wird erstmals in der großen Küche des Kruges kein zweiter Ausschank eingerichtet. Bisher konnte jedes Mitglied, das sein Gelagegeld entrichtet hatte, dort ohne besondere Bezahlung Bier trinken.
Do 01.05.1952: Die Bäckerei und Konditorei Heinrich Glanemann feiert ihr 25jähriges Bestehen.
 10.05.1952(?): In Wolbeck wird der Handwerker- und Gewerbeverein vom Vorsitzenden, Schreinermeister Pellmann, wieder ins Leben gerufen. Zur Versammlung sind auch aus Alverskirchen und Angelmodde zahlreiche Handwerker und Gewerbetreibende erschienen.
 12.05.1952(?): Bei den Erdarbeiten zu einem Neubau an der Franz-von-Waldeck-Straße stößt man auf einen Blindgänger, der später vom zuständigen Sprengkommando abtransportiert wird.
Di 13.05.1952: Die Bullen- und Eberhauptkörung der Körstelle Münster für das Jahr 1952 wird bei der Gaststätte Thier-Hülsmann abgehalten.
Di 13.05.1952: Die Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck stellt die Einführung einer Gewerbemindeststeuer vorläufig zurück. Vorab soll eine Liste der in Frage kommenden Betriebe erstellt werden.
Die nächsten Kanalisationsarbeiten werden an die Firma Oevermann bei einem Angebot von 17.081 Mark vergeben. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die im Bau befindliche Kanalisation den Bäumerschen Brunnen durchzieht, weshalb dieser zugeschüttet werden muss. Man will zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Brunnen bohren lassen.
 : Angesichts des schlechten Zustandes der Borgstraße wird diese mit sofortiger Wirkung für Lkw gesperrt.
Mi 14.05.1952: In der Nacht auf Mittwoch wird in einer Gastwirtschaft eingebrochen. Die unbekannten Täter stehlen Bargeld, Schokolade und Tabakwaren im Gesamtwert von 100 Mark.
 14.05.1952(?): Mit einem feierlichen Hochamt in der katholischen Pfarrkirche und einem Empfang in der Schule wird das 25jährige Dienstjubiläum des Lehrers Prießnitz gefeiert.
Fr 16.05.1952: Die Gemeindevertretung Kirchspiel Wolbeck führt auf ihrer Sitzung die Gewerbemindeststeuer ein, von der im Moment zehn Betriebe betroffen sind. Die Steuer beträgt jährlich 12 Mark bzw. 6 Mark für Hausgewerbetreibende.
 : Die Verbindungsstraße von der Hiltruper Straße zum Buxtrupweg erhält den Namen "Grüner Weg".
Di 20.05.1952: Gegen Mittag bricht auf dem Dachboden der Drogerie Dittrich am Kirchplatz ein Feuer aus. Auf Grund der Gefährdung der Nachbarhäuser Mentrup und Pellmann werden auch sofort die Nachbarwehren aus Alverskirchen, Albersloh und Angelmodde sowie die Berufsfeuerwehr Münster alarmiert. Der Dachstuhl des Hauses Dittrich wird vernichtet, das dort gelagerte Nutzholz kann jedoch gerettet werden.
 21.05.1952(?): Der MGV "Eintracht" feiert im Gasthof Thier-Hülsmann sein Familienfest, durch das Programm führt Heinrich Wennemann.
Do 22.05.1952: In den Wäldern des Grafen von Merveldt entsteht ein Feuer, das sich bis zur Entdeckung auf eine Fläche von rund fünf Morgen ausbreiten kann. Das Feuer frisst sich in die Bodenschicht des Nadelwaldes hinein und kann erst nach neun Stunden von der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck gelöscht werden.
So 01.06.1952: Nach 27jähriger Tätigkeit als Lehrerin wird Klara Pferdekemper in den Ruhestand versetzt. Sie ist seit längerer Zeit krankheitsbedingt beurlaubt.
So 01.06.1952: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg feiert die Schützengesellschaft Werse-Laer wieder in althergebrachter Weise ihr Schützenfest. Im Vorjahr hatte man sich noch mit einer kleinen Feier begnügt. Beim Schießen an der Vogelstange an der Gastwirtschaft Böckmann-Ostrop wird Hubert Vornholt (Angelmodde) neuer Schützenkönig.
 02.06.1952(?): Ein Militär-Lkw rast von der Hofstraße kommend in das Haus Münsterstraße 1. Die Wand wird auf einer Breite von vier Metern eingedrückt, die im Raum befindlichen Einrichtungsgegenstände zum Teil zerstört. Da der Fahrer offensichtlich betrunken ist, wird eine Blutprobe entnommen.
Mo 09.06.1952: Die Eheleute Küfermeister August Schulz und Regina geb. Schmitz feiern Silberne Hochzeit.
 17.06.1952(?): Der Gemeinderat Wigbold Wolbeck bewilligt der Freiwilligen Feuerwehr Wolbeck einen einmaligen Zuschuss von 600 Mark für die Anschaffung neuer Bekleidung. Das Hilfswerk Berlin erhält 25 Mark, der Vetriebenenbeirat 50 Mark und der VdK 25 Mark.
In der Stadtwiese werden die beiden Parzellen, die bisher von der Witwe Genius sowie Gerdes gepachtet waren, von Brockhoff übernommen. Das Stück von Frau Rogge übernimmt Josef Natrup. Da die Wiesen früher durch den Angelstau gedüngt wurden, der zur Absetzung von Schlamm führte, beschließt die Gemeinde, die Angel im Januar und Februar 1953 erstmals wieder aufzustauen. Etliche Antragsteller hatte eine Senkung der Pachtsätze um 40 Prozent angesichts der geringeren Erträge gefordert.
Durch die Kanalisationsarbeiten sind etliche Brunnen trocken gefallen, darunter alle Brunnen auf der Marktstraße sowie der Brunnen von Josef Natrup. Die Gemeinde will abwarten, ob sich mit der Stilllegung der Baugrubenpumpen die Brunnen wieder füllen.
Der Fabrikant Baumann erhält die Erlaubnis zum Überbau des Gemeindegrundstücks an der Schulstraße. Es handelt sich dabei um das Ökonomiegebäude der Schöllingstiftung.
Die Gemeinde kann weiterhin kein Grundstück für die Aufstellung einer Wohnbaracke finden. Die Firma Ostermann und Scheiwe aus Münster ist Eigentümerin eines Hauses an der Münsterstraße und benötigt zumindest die untere Wohnung zur Unterbringung der eigenen Angestellten. Neben vielen Ausweichmöglichkeiten hat die Firma die Bereitstellung einer Wohnbaracke von 200 Quadratmetern angeboten. Für die Versetzung und den Aufbau der Baracke sowie das Anlegen von Brunnen und Toiletten muss die Gemeinde nach Berechnung des Bauamtes 6000 Mark aufbringen.
Mo 23.06.1952: Auf dem viertägigen Schützenfest der St.-Achatii-Bruderschaft bei trübem Wetter wird Willi Blomberg neuer Schützenkönig.
Mi 25.06.1952: Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Motorradfahrer auf der Straße nach Münster wird eine Person leicht verletzt und die andere mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht.
 2x.06.1952: Auf dem Wolbecker Postamt taucht ein falscher Hunderter auf, dessen Spur sich bis zum Münsteraner Wochenmarkt verfolgen lässt.
 29.06.1952(?): Auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Reitvereins St. Hubertus in der Gaststätte Averhoff wird Konrad Viander mehrheitlich zum neuen Reitlehrer gewählt. Mit regelmäßigem Reitunterricht soll sofort wieder begonnen werden.
 xx.06.1952: Max Pentrop hat seine Meisterprüfung im Fliesen- und Plattenlegerhandwerk bestanden.
Do 03.07.1952: Die Tierschau des Amtsbezirkes in Wolbeck findet bei großer Hitze auf der Niehoffschen Weide statt. Später findet im schattigen Garten von Thier-Hülsmann bei Kaffee und Kuchen die Preisverleihung durch den Vorsitzenden Schulze-Dernebockholt statt. Um 20:30 Uhr beginnt die Polonaise durch die Straßen des Wigbolds, angeführt von Bürgermeister Breul, an die sich ein Tanzabend anschließt.
Die Zuchtergebnisse aus Wolbecker Sicht:
Pferde (Warmblut)
- Stuten mit Fohlen: 1. Böckmann-Ostrop; 2. Bischoff-Fronhoff
- Stuten gedeckt ab vier Jahren: Ehrenpreis: Bischoff-Fronhoff
- Stuten dreijährig: Silbermedaille der Landwirtschaftskammer: Möllenbeck; 1. Bischoff-Fronhoff
- Stuten zweijährig: 2. Brockhausen; 3. Bischoff-Fronhoff
Pferde (Kaltblut)
- Stuten mit Fohlen: 3. Bischoff-Fronhoff
- Stuten ab vier Jahren: 1. Dr. Budde
- Stuten dreijährig: 3. Bischoff-Fronhoff
- Stuten zweijährig: Ehrenpreis: Bohlmann; 1. Middrup
Do 03.07.1952: Die Hitzewelle erfährt durch heftige Gewitter am Abend eine Abschwächung, nachdem bereits am frühen Morgen 29 Grad gemessen werden. In den vorangegangenen Nächten war die Temperatur nicht mehr unter 22 Grad gefallen.
 16.07.1952(?): Im Rahmen der "Woche der Jugend" findet unter der Leitung von Lehrer Steup in der Gastwirtschaft Thier-Hülsmann ein Elternabend statt. Geschäftsführer Uhlemann von der "Aktion Jugendschutz" in Hamm spricht über den schädlichen Einfluss von Büchern, Kino und Radio auf den sittlichen Zustand der Jugend. Hinzu kämen Alkohol- und Nikotinmissbrauch in frühestem Alter. (Anmerkung: An anderer Stelle befasst sich die Gemeindevertretung des Wigbold auf einer Sitzung mit dem Problem, dass die meisten der sechs- bis zehnjährigen Jungen bereits rauchend durch die Straßen ziehen)
Mo 21.07.1952: Am Margarethenmontag feiert die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck ihr Sommerfest in der Gaststätte Lasthaus. Das Frühstück nach der Gefallenenehrung und der Parade der Feuerlöschfahrzeuge findet im Gasthaus Bockholt statt.
Di 22.07.1952: Die Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck untersagt die Aufführung der Kinofilme "Der Reigen" von Max Ophüls, "Die Sünderin" von Willi Forst und "Pariser Nächte" von Ralph Baum wegen Pornographie.
Auf dem Friedhofsgelände wird eine Verbotstafel aufgestellt, die das Radfahren und Mitbringen von Hunden untersagt.
 : Auf dem Marktplatz wird eine Wasserpumpe angebracht. Die Kosten sollen durch die Kirmesstandgelder gedeckt werden. Bisher müssen die Schausteller ihr Wasser aus den umliegenden Häusern holen.
 23.07.1952(?): Die Gemeindevertretung Kirchspiel Wolbeck befasst sich vorrangig mit Straßenbauproblemen. Für die Instandsetzung des Berler Kamp nach Angelmodde wurden 7500 Mark mit der Maßgabe bewilligt, die bisherige Linienführung der Straße mit ihren beiden Bahnübergängen beizubehalten. Die Straße wird für Lkw über drei Tonnen gesperrt.
 : Die mit einer neuen Teerdecke versehene Everswinkeler Straße ist durch Panzer schwer beschädigt worden.
 : Der Kraftverkehr Westfalen richtet an der Gartenbauschule eine zusätzliche Haltestelle ein. Die Gemeindevertretung schlägt vor, zur Verstärkung des Spät- und Sonntagsverkehr eine Ringlinie Münster-Telgte-Wolbeck einzurichten.
Sa 26.07.1952: Die geplante Sitzung der Amtsvertretung Wolbeck fällt aus, da wegen Erntearbeiten zu wenig Vertreter erschienen sind.
So 27.07.1952: Die von den britischen Luftstreitkräften im Wolbecker Großraum abgehaltenen Manöver sind beendet. Im Wolbecker Tiergarten wurde im Rahmen der Übungen das gesamte Rehwild geschossen und die Anpflanzungen einer Sektion zerstört.
 03.08.1952(?): Der Gartenbauverein Wolbeck besichtigt die Gärten von Amtshaus, Thier-Hülsmann und Bernhard Bäumer. Der Direktor der Gartenbauschule Badke bestätigt in diesem Zusammenhang, dass nun auch in Wolbeck sowohl Erdbeermilbe als auch Pfirsichblattlaus und rote Spinne eingewandert sind.
Mi 06.08.1952: Die Verwaltung der Stadt Münster schließt mit sofortiger Wirkung die Wersebadeanstalt Stapelskotten, für die gesamte Werse wird zudem ein Badeverbot erlassen. Im Fluss waren zuvor tote Schweine und Kühe gefunden worden, die an den eingeleiteten Haushalts- und Industrieabwässern im Fluss krepiert waren. (Anmerkung: In der Nachkriegszeit dürfen chemische Betriebe ihre Abwässer ungeklärt in den nächstgelegenen Fluss leiten)
 12.08.1952(?): Die Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck vergibt den Ausbau der Hiltruper Straße zwischen Koaksplacken und Bahnübergang für rund 20.000 Mark an die Firma Lanwehr (Hoetmar).
Die Firma Droste (Beckum) wird für rund 13.000 Mark die Kanalisierung der Neustraße zwischen Münsterstraße und Gartenstraße vornehmen.
 : Als Schöffen werden vorgeschlagen: B. Runtenberg, F. Bockholt, L. Gerdes, A. Gerdes, J. Leißing, A. Sültemeyer, J. Genius, W. Forsthove, J. Hoebink und W. Guderian.
 : Der münstersche Bildhauer Carl Schürmann erhält den Auftrag zur Umgestaltung des Wolbecker Ehrenmals. Zum einen sind die Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen kaum noch leserlich, zum anderen liegt nun die vollständige Liste der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen vor. Auf einem kräftigen Sockel werden die Ehrentafeln errichtet, die oben leicht überdacht sind. Als Material wurde das dauerhafte Diabas gewählt. Die Namen werden in grauer Farbe ausgelegt. Die Kosten betragen 1.506 Mark.
Do 21.08.1952: Als eine Frau auf der Münsterstraße eine Kuh am Halfter in den Stall führen will, wechselt sie in Höhe der Wirtschaft Kinnebrock vor der Kurve auf die linke Straßenseite, um die Fahrbahn besser überblicken zu können. Als sie gerade die Mitte der Fahrbahn erreicht hat, taucht ein Motorradfahrer auf, der die Frau noch links überholen will. Das Krad prallt auf das Hinterteil der Kuh, der Fahrer zieht sich beim Sturz Kopfverletzungen zu.
So 24.08.1952: Mit Wirkung vom heutigen Tag steht das Waldgebiet Wolbecker Tiergarten unter Naturschutz.
So 31.08.1952: Auf dem Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft wird Josef Schmitz neuer Schützenkönig. (Anmerkung: Die Quelle führt an, dass wegen der grassierenden Kinderlähmung das Schützenfest nicht vollständig gemäß der Statuten ausgeführt werden konnte, ohne jedoch Details zu nennen)
Di 09.09.1952: Johannes Diekrup genannt Jans Werkuots feiert seinen 80. Geburtstag.
Sa 20.09.1952: Wilhelm Plenter feiert seinen 80. Geburtstag.
Do 25.09.1952: Die Amtsvertretung Wolbeck befasst sich auf ihrer Sitzung in der Gaststätte Thier-Hülsmann mit den Plakaten, die ein Angelmodder Bürger an den Kirchen des Amtes angebracht hatte. Gegen den Amtsdirektor und einen Angestellten des Wohnungsamtes war darin der Vorwurf erhoben worden, eine alte Frau in den Tod getrieben zu haben. Das Amt wird den Klageweg beschreiten.
Für die Feuerwehr des Amtes wurde eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die Brandschäden an Bekleidung etc. abdeckt. Für die Wehren der einzelnen Amtsgemeinden wurde für 2771 DM das notwendigste Material an B- und C-Schläuchen beschafft.
Der Antrag der Gemeinde Wigbold Wolbeck, alle Filme, die vom Kulturausschuss der Stadt Münster wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung verboten worden sind, auch in Wolbeck zu verbieten, wird an das zuständige Ordnungsamt verwiesen.
Fr 26.09.1952: Der Wolbecker Kindergarten bleibt wegen des akuten Ausbruchs der Kinderlähmung weiterhin geschlossen.
Fr 26.09.1952: Auf Anordnung der Regierung dürfen die Straßen Wolbeck-Albersloh und Wolbeck-Alverskirchen ab sofort auf einem Streifen von 25 Metern ab Straßenmitte nicht mehr bebaut werden. Für die Straße Wolbeck-Oeding-Hiltrup wird als Abstand 18 Meter festgelegt.
So 28.09.1952: Anlässlich seines 10jährigen Bestehens veranstaltet der Gartenbauverein Wolbeck eine Obst- und Gartenbauausstellung.
Do 16.10.1952: Die Restaurierungsarbeiten an der Kreuzigungsgruppe an der südlichen Außenwand der Pfarrkirche St. Nikolaus sind abgeschlossen. Ausgeführt wurden die Arbeiten von Bildhauer Heising (Münster), finanziert durch eine Spende der St.-Achatius-Bruderschaft.
 2x.10.1952: Eine achtjährige Schülerin wird beim Überqueren der Münsterstraße von einem Pkw aus Sendenhorst erfasst und schwer verletzt.
 2x.10.1952: Bei einem Brand im Vorführraum der Filmbühne Wolbeck entsteht Sachschaden in Höhe von mehr als 15.000 DM. Durch unsachgemäßes Umspulen eines Filmes verbrennt die gesamte Vorführanlage mitsamt Film.
 2x.10.1952: Auf der Alverskirchener Straße gerät ein Lastzug aus Warendorf ins Schleudern und kippt in den Graben. Die Polizei ermittelt die Verunreinigung der Straße durch die Rübenernte mit einem Pferdefuhrwerk als Unfallursache und stellt den Besitzer fest.
 24.10.1952(?): Auf der Münsterstraße wird ein 8jähriges Mädchen von einem Auto angefahren und schwer verletzt.
Di 28.10.1952: Am Nachmittag fährt ein britischer Panzer auf der Albersloher Straße zwei Straßenbäume um und bleibt dann auf den Schienen liegen.
Di 28.10.1952: Die Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck tagt in der Gaststätte Schmitz.
So 09.11.1952: Bei den Wahlen für den Kreistag ergibt sich für den Wahlbezirk "Wolbeck-Wigbold-Kirchspiel und Alverskirchen" das folgende Endergebnis: CDU 604 Stimmen; Zentrum 600 Stimmen; FDP 414 Stimmen; SPD 348 Stimmen; BHE (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) 67 Stimmen; KP 20 Stimmen. Gewählt wurde Franz Leiermann (CDU) aus dem Kirchspiel Wolbeck.
Gemeindevertretung Wigbold Wolbeck: Direkt gewählt: Haves (Zentrum), Teilmann (Zentrum), Bäumer (Zentrum), H. Dammann (Zentrum), Genius (CDU). Über die Reserveliste: Sudmann (CDU), Plaschke (SPD), Schapmann (FDP), Jürgen (FDP)
Gemeindevertretung Kirchspiel Wolbeck: Direkt gewählt: Breul (CDU), Leiermann (CDU), Lauhoff (CDU), Brockhausen (Zentrum), Schulz (Zentrum), Schlautmann (Zentrum). Über die Reserveliste: Hüschner (SPD), Kaup (SPD)
  xx.11.1952: Gerhard Bröskamp besteht die Meisterprüfung im Damen- und Herrenschneiderhandwerk vor der Handwerkskammer Münster
Fr 14.11.1952: Der Rat der Gemeinde Kirchspiel Wolbeck bestätigt auf seiner konstituierenden Sitzung in der Gastwirtschaft Stutter den bisherigen Bürgermeister Johannes Breul bei einer Stimmenthaltung in seinem Amt.
Für die Wahlhelfer wird eine Anerkennungsgebühr von 3 Mark bewilligt.
Sa 15.11.1952: Auf der Sitzung der Amtsvertretung Wolbeck kommt es in der Gaststätte Thier-Hülsmann bei der Wahl des Amtsbürgermeisters zu einem Kuriosum, als nach Abgabe der Stimmen der 24 Wahlberechtigten plötzlich 25 Zettel auf dem Tisch liegen. Da sich ein Zettel dann als Tagesordnung entpuppt, wird Wilhelm Wickensack mit zwanzig Stimmen zum neuen Amtsbürgermeister gewählt.
Di 18.11.1952: Der Rat der Gemeinde Wigbold Wolbeck bestätigt auf seiner konstituierenden Sitzung in der Gaststätte Sültemeyer Bürgermeister Haves einstimmig in seinem Amt.
Mi 19.11.1952: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck führt ihre Herbstabschlussübung auf dem Hof Schlautmann durch und versammelt sich anschließend in der Gaststätte Averhoff. In diesem Jahr war die Feuerwehr zu vier großen Bränden gerufen worden.
Das Vermögen der Wehr beläuft sich auf 442 DM. Zur Finanzierung des 50jährigen Bestehens im Jahre 1958 sollen jedes Jahr 100 DM in einen besonderen Fonds eingezahlt werden.
Mo 24.11.1952: Tönne Vormann feiert bei Pinkus Müller in der Altbierküche seinen 50. Geburtstag. Der Nordwestdeutsche Rundfunk ist durch Willi Wahl vertreten, der Westfälische Heimatbund durch Josef Bergenthal, Wilm Böckenholt und Jens Wibbelt, die AZG durch Leo Fernholz, die Ballonfahrer durch Nelli Schulz und der Landkreis Münster durch Oberkreisdirektor Dr. Stiff. Organisiert wurde die Feier von Theo Breider. (Anmerkung: Die plattdeutsche Ansprache von Willi Wahl liegt im vollen Wortlaut vor, ihr wurden die meisten der vorgenannten Details entnommen.)
So 30.11.1952: Die Heimatvertriebenen feiern bei Bockholt Advent.
 1x.12.1952: Bei einem Verkehrsunfall auf der Münsterstraße werden zwei Männer aus Wolbeck erheblich verletzt, als ein Motorradfahrer beim Überholvorgang einen Radfahrer anfährt. Der betrunkene Motorradfahrer gibt gegenüber der Polizei an, er habe bei dem starken Regen durch seine beschlagene Brille ohnehin nichts sehen können.
 13.12.1952(?): Im Gasthof der Geschwister Lasthaus findet ein großer Heimatabend statt. Durch das Programm führt der Vorsitzende des Wolbecker Heimatvereins, Hubert Lasthaus. Theo Breider spricht über Heimatarbeit und das Vertriebenenproblem, Heinrich Füser hält einen Vortrag über die Nikolausverehrung in Wolbeck und über das Wolbecker Bürgerbuch von 1400. Es treten auf die Jugendgruppe der ostdeutschen Landsmannschaft und der MGV "Eintracht" unter der Leitung von Theo Wiedebusch.
 23.12.1952(?): Der Landwirt und Händler Theodor Tripp feiert seinen 70. Geburtstag.
Fr 26.12.1952: Der MGV "Eintracht" führt im Saal der Geschwister Lasthaus das Schauspiel "Der doppelte Bräutigam" (von Paul Pauli, 1930) auf.
1953 >>  Indexseite