Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1957


<< 1956
Info: Nachdem der erste Entwurf auf den "Westfälischen Nachrichten" basierte, kommt jetzt die "Münstersche Zeitung" hinzu, die ebenfalls vollständig vorliegt. Dennoch liegen bisher weder Informationen über die Aktivitäten der St.-Achatii-Bruderschaft, noch über das Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr am 15. Juli vor.
Die Unsicherheiten bei den Datumsangaben ergeben sich daraus, dass in den Quellen oftmals das exakte Datum fehlt und durch "kürzlich" oder "vor wenigen Tagen" nur angedeutet wird.
Mi 09.01.1957: Die Deckstelle Stapelskotten des Westfälischen Landgestüts Warendorf wird ab der kommenden Deckzeit auf dem Hof Averhoff in Wolbeck stationiert sein.
 20.01.1957(?): Der Rat der Gemeinde Kirchspiel befasst sich erneut mit dem schlechten Zustand der Wege. Aktuell geht es um die Asphaltierung der Feuerstraße, die bereits mit einem festen Unterbau versehen ist. Für 14.000 Mark sollen die Arbeiten nun ausgeführt werden.
 : Die Straße nach Gremmendorf soll zu einer Landstraße II. Ordnung erklärt werden, wodurch die Unterhaltspflicht der Gemeinde entfallen würde.
 : An der Telgter Straße wird jeweils eine Straßenlaterne am Heiligenstuhl und am Eingang der Molkerei aufgestellt.
 : Für die Schimmelsiedlung liegen konkrete Bebauungspläne der Siedlungsgesellschaft "Heimat und Scholle" vor, die mit den zuständigen Stellen des Kreisbauamtes besprochen werden müssen.
 : Für die Instandsetzung oder Neuanlage der Brücke über den Kreuzbach bei Brockhausen sind rund 4000 Mark veranlagt. Das Mauerwerk ist morsch und brüchig und bei den geplanten Arbeiten geht man davon aus, die Brückenfundamente noch verwenden zu können.
Di 22.01.1957: Otto Fonk und Lotte geb. Puhe geben ihre Vermählung bekannt.
So 27.01.1957: Die Vertretung des Amtes Wolbeck beschäftigt sich erneut mit der Anschaffung eines eigenen Krankenwagens, nachdem man mit einigen Ärzten des Bezirks Rücksprache gehalten hatte. Von deren Seite wird die angestrebte Schnelligkeit bezweifelt und vor den hohen Kosten gewarnt, die sich unter anderem durch die Bereithaltung vollständig ausgebildeten Personals ergeben. Insgesamt wird die Empfehlung ausgesprochen, sich an die Berufsfeuerwehr Münster zu wenden, deren Hilfe man auch in der Vergangenheit mehrfach in Anspruch genommen hatte. Um sich ein genaues Bild von der Schnelligkeit zu machen, ruft man schließlich den Krankentransport in Münster an und begutachtet neun Minuten später das eingetroffene Fahrzeug.
 : Die Amtsvertretung hebt die Polizeiverordnung vom 19. Januar 1931 über die Reinigung von Straßen und Plätzen auf.
Di 29.01.1957: Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen verabschiedet den Gesetzentwurf über den Zusammenschluss der Gemeinden Wigbold und Kirchspiel Wolbeck. Der Landtag muss dem Entwurf noch zustimmen.
 30.01.1957(?): Ein Schöffengericht verurteilt einen 26jährigen Volksschullehrer wegen Körperverletzung in vier Fällen zu einer Geldstrafe von insgesamt 190 Mark. Der Angeklagte hatte wiederholt Erstklässler in der Wolbecker Volksschule geschlagen und dabei nach Ansicht des Staatsanwaltes die Grenzen des Züchtigungsrechtes überschritten.
 31.01.1957(?): Am Südausgang der Ortes in Höhe des Bahnhofs eröffnet Helmut Roer eine BP-Tankstelle mit Autowaschanlage. Zur Einweihungsfeier hatten sich Amtsdirektor Färber, die Bürgermeister Haves und Breul sowie Ehrengäste und Vertreter von BP eingefunden. Abschließend segnete Pfarrer Wenning nach einer kurzen Ansprache die Anlage.
Es ist die zweite Tankstelle in Wolbeck.
Sa 09.02.1957: Der MGV "Eintracht" hält im Vereinslokal Bockholt seine Generalversammlung ab. Wegen Arbeitsüberlastung legt Theo Wegmann den Vorsitz nieder, sein Nachfolger wird W. Genius.
Die Versammlung dankt A. Schapmann und W. Blomberg für die Anfertigung der Heldengedenktafel.
Do 14.02.1957: Klara Stutter geb. Geistkämper-Wallfahrt stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren.
So 17.02.1957: Bei Thier-Hülsmann findet der erste "Fastaobend" statt.
Mo 18.02.1957: Ein mit Alteisen beladener Dreiradlieferwagen der Marke Goliath bleibt herrenlos auf dem Hof des Gastwirts Böckmann-Ostrop zurück.
So 24.02.1957: Bei Lasthaus findet der zweite "Fastaobend" statt. Der neue Pächter Kuhlmann hat für die Frauen den münsterschen Karnevalisten Horst Witte verpflichtet.
Mo 25.02.1957: Der Heimatverein Wolbeck hat die Federführung bei der Durchführung des "Siegenbucksmaundag" (Zibomo) übernommen, um der Angelegenheit einen der Gegenwart angepassteren Rahmen zu geben. Zu diesem Zweck lässt man eine Reihe von Aushängern fertigen, die die Ziege in verschiedenen Variationen darstellen.
Morgens findet erstmals der Umzug der Kinder statt. Dabei ziehen rund achtzig Kinder angeführt von Kalli Hinkelmann mit seinem Zwergponygespann durch den Wigbold, ihm folgt Pewo mit den Kindern, die das Ziegenbockslied singen und die Ziegenköpfe tragen. Die Kinder bekommen von Pewo Süßwaren geschenkt und tragen die Ziegenaushänger zu den Gasthäusern, wo sie an den Fahnenstangen ausgesteckt werden. Die Embleme waren von Hildegard Radtke gefertigt worden.
Die große Umzug beginnt um 16.30 Uhr bei Alfons Sültemeyer, wo man sich zum Töttchenessen trifft. Danach zieht man durch sämtliche Gaststätten, wobei bei Kuhlmann das Gehörn der letzten Hörnerziege enthüllt und bei Thier-Hülsmann der Hittenmester gewählt wird. Begleitet wird der Zug von zwei Drehorgelspielern. Der Umzug steht unter dem Motto "Sieggenbucksmaundag is de wier, Wolbiecks grautes Hittenfest". Man beklagt, dass in Wolbeck nur noch 17 Ziegen gehalten werden. In der Gaststätte Siebeneck soll Pewos weißer Spitzbart abgeschnitten werden, jedoch findet sich niemand bereit, die geforderten 100 Mark zu zahlen.
(Anmerkung: Von beiden Umzügen wurden zahlreiche Fotos gemacht, die man eine Woche später bei Genius bestellen konnte)
So 10.03.1957: Der Rat der Gemeinde Wolbeck muss sich erneut mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses befassen, nachdem der ursprünglich vorgesehen Standort an der neuen Schule von der Regierung abgelehnt worden ist. Diese hält den Schulplatz für zu klein, möchte die Möglichkeit einer Schulerweiterung offen halten und sieht eine Gefährdung der Schulkinder, da der Ausfahrtsweg der Feuerwehr mit dem Schulweg zusammenfallen würde.
Jetzt überlegt man die Errichtung eines Trockenturms auf der Stadtwiese.
So 10.03.1957: Der MGV "Eintracht" unternimmt bei schlechtem Wetter einen Ausflug mit Damen nach Angelmodde. Dort besucht man das plattdeutsche Theaterstück "Drei dolle Dage" und singt nach dem dritten Akt unter der Leitung von Johannes Leissing einige Lieder.
Do 14.03.1957: Gertrud Feldmeier geb. Vögeling stirbt nach kurzer Krankheit im Alter von 75 Jahren.
Sa 23.03.1957: Josefa Genius stirbt an ihrem 85. Geburtstag.
So 24.03.1957: Unter großer Beteiligung findet eine Kraftfahrzeug- und Motorradweihe statt. Angesichts des großen Andrangs muss die Polizei den Verkehr im Ort regeln.
Mi 27.03.1957: Der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen stimmt in dritter Lesung dem Gesetzentwurf über die Zusammenlegung der beiden Gemeinden Wigbold und Kirchspiel Wolbeck zu.
 xx.03.1957: Werner Natrup besteht seine Gesellenprüfung im Bäckerhandwerk.
Kurt Niggestich und Horst Bormann bestehen ihre Gesellenprüfung als Elektriker, Lehrherr war die Firma Wilhelm Forsthove.
Anton Böckmann besteht seine Gesellenprüfung als Maurer, Lehrherr war die Firma Anton Schäfer.
Udo Kiskemper besteht seine Gesellenprüfung im Fliesenlegerhandwerk, Lehrherr war die Firma Th. Brück & Co.
Mo 01.04.1957: Durch den Erlass der Landesregierung gehören mit dem heutigen Tag die beiden ehemals selbständigen Gemeinden Wigbold Wolbeck und Kirchspiel Wolbeck der Vergangenheit an. Aus dem Zusammenschluss entsteht der neue Ort "Gemeinde Wolbeck".
Obwohl die Zusammenlegung der beiden Gemeinden in der Vergangenheit immer wieder diskutiert worden war, trat sie erst 1955 in ein entscheidendes Stadium, als die Umgemeindung des Hoffmannschen Geländes an der Alverskirchener Straße besprochen werden musste. Auf einer gemeinsam durchgeführten Ratssitzung stimmte das Kirchspiel dem Antrag zu und machte zudem weitere Angebote zur Umgemeindung weiterer Gebiete. Als der Rat des Wigbolds darauf vorschlug, man solle dann doch sofort beide Gemeinden zusammenlegen, wurde die Sitzung abgebrochen.
Der Rat des Kirchspiels glaubte nicht, von sich aus einer Zusammenlegung zustimmen zu können und ließ eine Urabstimmung der Bevölkerung durchführen, die am 29. April 1956 mit 358 Ja- und 50 Nein-Stimmen endete.
Mo 01.04.1957: Die Bäckerei und Konditorei Franz Natrup feiert auf der Hofstraße ihr 25jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erhalten die Wolbecker Kinder kostenlos Eis und Luftballons.
Fr 12.04.1957: Anna Möllers geb. Brüggemann feiert ihren 80. Geburtstag.
So 21.04.1957: Die vereinigten ehemaligen Gemeinden Wigbold und Kirchspiel feiern erstmals gemeinsam das Osterfeuer. Bei Eintritt der Dunkelheit versammelt man sich an der Pfarrkirche, wo am Ewigen Licht eine Fackel entzündet wird. Unter Führung von Pfarrer Wenning und Vikar Bödder zieht man zum Heiligenstuhl, wo vom Heimatverein auf der Weide von Ignaz Schwegmann ein großer Feuerstoß errichtet worden ist.
Sa 27.04.1957: Das Landesplanungsamt beschäftigt sich weiterhin mit der Streckenführung der geplanten Autobahn "Hansalinie" im Raum Münster. In einem Gutachten wird die sogenannte Werse-Tangente verworfen, die westlich von Drensteinfurt, Albersloh und Wolbeck verlaufen und Handorf hart östlich passieren sollte. Vorgesehen waren Anschlussstellen in Drensteinfurt (B63) und in Handorf (B51).
Übrig bleiben zwei mögliche Streckenführungen: Die Osttangente geht östlich an Angelmodde vorbei, kreuzt die Wolbecker Straße in Höhe Stapelskotten und folgt der Umgehungsbahn bis nach Dorbaum. Geplante Anschlussstellen sind: Wolbecker Straße (L793), Münster-Ost (L587) und Fuestrup (L588).
Favorisiert wird die Westtangente über Amelsbüren, Albachten, Roxel und Nienberge mit den Anschlussstellen Mecklenbeck (B51), Nienberge (B54) und Sprakel (B219).
 07.05.1957(?): In einer Feierstunde verabschiedet die Gartenbauschule Ernst Peppinghaus in den Ruhestand. Er war dort fast dreißig Jahre lang als Hausmeister tätig gewesen.
Mi 08.05.1957: Willi Kalverkamp und Mathilde Röggener geben ihre Verlobung bekannt.
Mi 08.05.1957: Der Gartenbauverein Wolbeck fährt zur Bundesgartenschau nach Köln.
Mi 15.05.1957: Herbert Forsthove und Dr. Margret geb. Muer geben ihre Vermählung bekannt.
Sa 18.05.1957: Ernst Beitelhoff und Hedwig Terbille geben ihre Verlobung bekannt.
So 19.05.1957: In der Gaststätte Thier-Hülsmann treffen sich die Pfarrcäcilienchöre von Hiltrup und Wolbeck zum diesjährigen Dekanatstreffen.
Sa 25.05.1957: Am Bahnhof Wolbeck ist die Schutzhalle zur Hälfte abgebrochen worden. Seitdem ruhen die Arbeiten, während die Fahrgäste kaum unter dem restlichen Dach Schutz finden können.
So 26.05.1957: Beim Schützenfest der Vereinigten Landwirte Werse-Laer wird Franz Averhoff beim Schießen auf dem Hof Böckmann-Ostrop neuer Schützenkönig.
Fr 14.06.1957: Heinrich Roer gerufen "Heinrich Überland" stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 59 Jahren.
So 23.06.1957: Bei der Kommunalwahl, die auf Grund des Zusammenschlusses der beiden Wolbecker Gemeinden notwendig geworden war, ergibt sich das folgende Endergebnis: Zentrum 550 Stimmen, CDU 520, SPD 270, FDP 177. Das Zentrum und die CDU gewinnen in direkter Wahl jeweils vier Mandate, die SPD ein Mandat. Unter Berücksichtigung der Reservelisten setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen: Zentrum 7 Sitze, CDU 6, SPD 3, FDP 2.
Fr 05.07.1957: Der bisherige Bürgermeister der früheren Gemeinde Wigbold Wolbeck, Heinrich Haves (Zentrum), wird auf der ersten Sitzung der neuen Gemeindevertretung zum Bürgermeister der Gemeinde Wolbeck gewählt. Er setzt sich mit 15 zu 3 Stimmen gegen Bernhard Jürgens (FDP) durch. Zum stellvertretenden Bürgermeister wird Johann Breul (CDU) gewählt.
 07.07.1957(?): Der Männergesangverein "Eintracht" gewinnt beim Gesangswettstreit in Appelhülsen alle ersten Preise, zudem erhält Chorleiter Theo Wiedebusch in jeder Klasse den ausgeschriebenen Dirigentenpreis.
So 14.07.1957: In Wolbeck findet die Margarethenkirmes statt. Auf Grund der Gewerbeordnung ist anlässlich der Kirmes ein verkaufsoffener Sonntag.
Di 23.07.1957: Christine Henkelmann geb. Schaphorn feiert ihren 75. Geburtstag.
Do 25.07.1957: Der Heizungskeller der neuen Schule ist seit Vollendung des Neubaus undicht, weil bei der Bauplanung nicht der höchste Grundwasserstand zugrunde gelegt worden war. Der Gemeinderat beschließt, die notwendigen Sanierungsarbeiten kurzfristig in den Sommerferien vornehmen zu lassen.
 : Der Kreis möchte die Straße zwischen Gremmendorf und Wolbeck auf eine Breite von neun Metern ausbauen. Der Gemeinderat fordert hingegen die vorherige Begradigung der bisherigen Streckenführung, die zwei gefährliche und scharfwinklige Bahnübergänge zwischen Angelmodde und Wolbeck besitzt.
Der Ansiedlungsantrag Jansen wird genehmigt.
So 04.08.1957: Die Arbeitsgemeinschaft der Ziegenzuchtvereine des Amtes Wolbeck veranstaltet an der Gastwirtschaft Kuhlmann ihre zweite große Ziegenschau. Aufgetrieben werden 104 Tiere, die von sechs Preisrichtern begutachtet werden. Am Nachmittag wird eine Pelzmodenschau gezeigt, dazu singt das Doppelquartett des MGV "Liedertafel" aus Telgte.
Mi 07.08.1957: Der Heimatverein plant, auf dem Marktplatz ein Ziegenbock-Denkmal zu errichten. Anstoß zu diesem Vorhaben gibt der Fund eines alten kupfernen Ziegenbocksemblems, das einen verkehrt sitzenden Schneider auf einem Ziegenbock zeigt, auf dem Dachboden der Schmiede Kuhlmann. Das Emblem wurde in der Kunstschmiede Backmann restauriert und dient zukünftig als Tischstander. Gleichzeitig soll es als Modell für das Ziegenbocksdenkmal dienen, das auf dem Wolbecker Marktplatz in Stein gehauen aufgestellt werden soll.
Do 15.08.1957: Die Generalversammlung der Spar- und Darlehnskasse Wolbeck in der Gaststätte Thier-Hülsmann ist nur mäßig besucht. Der Gesamtumsatz stieg um 24,2 Prozent auf nunmehr 17,32 Millionen Mark, die Kasse umfasst jetzt 234 Mitglieder. Ausgeschüttet wird eine Dividende von 6 Prozent, die dem Reservefonds zugeführt wird.
Di 20.08.1957: In den kommenden Wochen wird die alte Küsterei abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, der außer der Küsterwohnung das Heim für die katholische Pfarrjugend aufnehmen soll.
Fr 23.08.1957: Die katholische Kirchengemeinde setzt den Gemeinderat von ihrem Vorhaben in Kenntnis, die Antoniuskapelle instand zu setzen, um das Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. Die Kapelle steht zwar auf Gemeindegrund, die Unterhaltspflicht ist jedoch, genau wie beim Heiligenstuhl an der Telgter Straße, in keiner Weise geklärt. Der Gemeinderat unterstützt die Arbeiten mit einem Zuschuss von 500 DM.
So 25.08.1957: Beim Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft wird Theo Böckmann jun. neuer Schützenkönig.
So 01.09.1957: In der Gaststätte Sültemeyer findet die Gründungsversammlung des Bundes der Kinderreichen statt.
Mi 04.09.1957: An der Telgter Straße wird eine einzeln weidende rotbunte Kuh im Wert von 1000 DM gestohlen. Die Täter kneifen den Weidedraht durch und führen das Tier über einen Kartoffelacker zu einem abgestellten Kraftfahrzeug.
Sa 07.09.1957: Die Eheleute Anton Wulfers und Katharina geb. Heitland feiern Goldene Hochzeit.
Mi 25.09.1957: Willi Kalverkamp und Mathilde geb. Röggener geben ihre Vermählung bekannt.
Sa 28.09.1957: Auguste Reisener geb. Wegmann stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren.
So 29.09.1957: Auf einer außerordentlichen Generalversammlung in der Gaststätte Bockholt bespricht die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck die Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen im kommenden Jahr.
Di 01.10.1957: Von heute an wird die Feuersirene jeden Samstag um 12 Uhr probeweise in Tätigkeit versetzt.
Mo 14.10.1957: Das Amt Wolbeck plant die Anschaffung einer Straßenwalze, die auch an privat für 5 DM pro Stunde verliehen werden soll.
 : In der Verwaltung wird die 45-Stunden-Woche eingeführt.
Die Polizeistunde wird von 24 Uhr auf 1 Uhr verlegt.
Do 24.10.1957: Wolbeck ist eine der wenigen Gemeinden des Kreises, die einen kommunalen Kindergarten unterhält. Das Gebäude allerdings befindet sich in einem völlig unzureichenden Zustand, weshalb der Kreisobermedizinalrat mehrfach eine Schließung angedroht hatte. Daher beschließt der Gemeinderat, sofort einen Architekten mit der Ausarbeitung der Pläne für einen Neubau zu beauftragen, der eine Belegung mit 90 Kindern zulässt.
Zusammen mit der Amtsverwaltung St. Mauritz wird ein gemeinsames Ortsstatut zur Regelung der Bebauung an Angel und Werse erarbeitet. Daher werden vorerst keine Baugenehmigung mehr für Wohn- oder Bootshäuser an den beiden Flüssen erteilt.
Do 24.10.1957: Die WLE gewährt anlässlich der Sendtage erhebliche Fahrpreisermäßigungen auf der Strecke nach Münster.
Sa 26.10.1957: Ein Teil der Bauerschaft Berl, die zu Albersloh gehört, hat ihre Umgemeindung nach Wolbeck mit der Begründung beantragt, man sei in jeder Beziehung nach Wolbeck ausgerichtet. Während der Gemeinderat Albersloh den Antrag mit der Begründung ablehnt, auf die Einkünfte aus der Grundsteuer für dieses Gebiet nicht verzichten zu wollen, nimmt der Gemeinderat Wolbeck den Antrag einstimmig an. Nun muss die vorgesetzte Aufsichtsbehörde über den Antrag entscheiden.
Mi 30.10.1957: Ulrich Fischer und Hannelore geb. Brinkschulte geben ihre Vermählung bekannt.
Sa 09.11.1957: Elisabeth Ruppel verw. Blotkamp geb. Musmann stirbt im Alter von 78 Jahren.
Mi 13.11.1957: Im Gasthof "Zur Uhle" wird das "Allgemeine Bürgerschützen-Corps Wolbeck 1957" gegründet, das aus 50 Mitgliedern besteht.
Mi 27.11.1957: Die Ortsnetze Wolbeck und Albersloh werden um 13 Uhr in den Selbstwählferndienst der Deutschen Bundespost einbezogen.
Di 03.12.1957: Der Direktor der Gartenbauschule Wolbeck, Richard Badke, stirbt im Alter von 59 Jahren an einem Herzinfarkt.
 08.12.1957(?): Die Amtsvertretersitzung nimmt den Antrag von 17 Einwohnern der Albersloher Bauerschaft Berl auf Umgemeindung nach Wolbeck in einer geheimen Abstimmung mit 13 zu 10 Stimmen an, weil man die engere räumliche Anbindung der Einwohner nach Wolbeck für stichhaltig hält. Die Angelegenheit wird zur endgültigen Entscheidung nach Düsseldorf verwiesen.
 22.12.1957(?): Der Gemeinderat beschäftigt sich erneut mit der Frage nach einer Erweiterung der Schulräume. In Frage kommt die Errichtung eines zweistöckigen Gebäudes und die Nutzung der alten Schule als Lehrerdienstwohnungen oder die Ausführung des II. Bauabschnitts der neuen Schule.
Do 26.12.1957: Der MGV "Eintracht" führt im Saale Lasthaus das Theaterstück "Heimatfrieden" von Matthias Frankenwald auf.
Di 31.12.1957: In Wolbeck wird ein über fünfzig Jahre alter Plan zum Bau einer Umgehungsstraße vom Hiltruper Kreuz über Oeding an Angelmodde vorbei, nach Wolbeck und von dort zur Telgter Straße, diskutiert.
1958 >>  Indexseite