Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik
| Info: Nachdem der erste Entwurf auf den "Westfälischen Nachrichten" basierte, die nur mit Lücken vorliegt, kommt jetzt die "Münstersche Zeitung" hinzu, die vollständig erhalten ist. Interessant sind auch heute noch die politischen Befindlichkeiten zu dieser Zeit. So wird nie von der DDR, sondern immer nur von der "Sowjetisch besetzten Zone" geschrieben und der Zweite Weltkrieg heißt "das große Völkerringen".
Die Unsicherheiten bei den Datumsangaben ergeben sich daraus, dass in den Quellen oftmals das exakte Datum fehlt und durch "kürzlich" oder "vor wenigen Tagen" nur angedeutet wird. |
| Fr 01.01.1960: Die Gemeinde Wolbeck weist 3396 Einwohner auf, davon waren 522 Flüchtlinge und 30 Ausländer. |
| Fr 01.01.1960: Pfarrer Wenning gibt einen Bericht über das abgelaufene Jahr 1959. Demnach wurden 51 Kinder getauft, es fanden 17 Trauungen statt, 32 Sterbefälle waren zu verzeichnen. |
| So 03.01.1960: Der VfL Wolbeck gewinnt in Telgte mit 3:2. |
| Mo 04.01.1960: Für das Jahr 1960 sind die folgenden Arbeiten an St. Nikolaus geplant: Die Arbeiten am Südportal sollen abgeschlossen werden und über dem Südportal eine Plastik des Kirchenpatrons angebracht werden. Am Turm selbst fallen die weißen Zifferblätter fort. Die freiwerdenden Flächen werden mit Ziegeln ausgemauert und mit Stundenziffern versehen, die Zeiger werden vergoldet. Der Turmhelm soll eine Kupfereindeckung erhalten. |
| So 10.01.1960: Der VfL Wolbeck gewinnt gegen die Reserve von Greven durch zwei Eigentore mit 2:1. |
| So 10.01.1960: Auch nach der heutigen sechsten Aufführung durch den MGV "Eintracht" ist das plattdeutsche Lustspiel "De Twiärsbrenner" von Hermann Homann immer noch ausgebucht und muss im Saal Kuhlmann-Lasthaus weiterhin aufgeführt werden. |
| Mo 11.01.1960: In der Nacht fällt der erste Schnee des Winters. |
| Di 12.01.1960: Auf spiegelglatter Fahrbahn kommt es in der Kurve bei Böckmann-Ostrop in der Nacht auf Dienstag zu drei Verkehrsunfällen. In allen Fällen kommen die Fahrzeuge von der Fahrbahn ab und landen im Graben, die Insassen bleiben jeweils unverletzt. Gastwirt Josef Böckmann zieht mit seinem Trecker die Fahrzeuge jeweils wieder auf die Straße zurück. |
| 12.01.1960(?): Die Jahreshauptversammlung des VfL Wolbeck im Vereinslokal Stutter steht im Zeichen der Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen Ende Mai. Aus diesem Grund wird beschlossen, in der Zeit vom 21. bis 29.05.1960 eine Jubiläumswoche zu veranstalten, die ihren Höhepunkt im Stiftungsfest am 29.05. finden soll. Vorgesehen sind in dieser Zeit einige Pokalturniere und Freundschaftsspiele gegen Gastmannschaften. Außerdem soll eine leichtathletische Veranstaltung stattfinden, um die ursprüngliche Tradition des Vereins zu erinnern, in dem fast nur noch Fußball gespielt wird. Der Verein hat aktuell acht Fußballmannschaften gemeldet: eine Alte-Herrenmannschaft, zwei Seniorenmannschaften, eine Reservemannschaft und vier Jugendmannschaften. Fast der gesamte Vorstand wird in seinem Amt bestätigt. Zum zweiten Vorsitzenden wird einstimmig Heinrich Ruhe gewählt. An die Stelle von Heinrich Dammann, der wegen Überlastung ausscheidet, rückt Heinz Pennekamp als Fußballobmann nach. Mit Beifall wird der Vorschlag aufgenommen, auf den Sporttrikots als Vereinswappen einen Ziegenbockskopf anzubringen. |
| Mi 13.01.1960: Nach starken Schneefällen nutzen die Kinder "Tripps Hügel" als Rodelbahn. |
| So 17.01.1960: Auf schneeglattem Boden trennen sich SC Sprakel und VfL Wolbeck 2:2. |
| So 17.01.1960: Der MGV "Eintracht" führt zum letzten Mal das Theaterstück "De Twiärsbrenner" auf. In der Pause wird durch den Gesangverein das "Wolbecker Lied" von Heinrich Wennemann uraufgeführt |
| Di 19.01.1960: Die Kreissparkasse veranstaltet im Gasthof Sültemeyer einen Vortragsabend. Direktor Egger spricht über Steuerersparnisse, Sparprämien und Wohnungsbauprämien. Anschließend wird der Film "Das Neueste aus Schilda" gezeigt. |
| Mi 20.01.1960: Die Westfälischen Nachrichten schreiben über die neue Siedlung "Am Tiergarten": "Ob der gegenwärtig amtierende Gemeinderat richtig tat, als er der Bebauung der Hoffmannschen Weide am Tiergarten zustimmte, ist eine Frage, an der sich nach wie vor die Geister scheiden werden. Zweifellos fügte man der Gemeinde einen neuen, abseitigen Siedlungsschwerpunkt ein. Auch schuf man einen Unruhepunkt unmittelbar an einem der schönsten, geschlossenen Waldkomplexe, die das Münsterland noch besitzt. Inzwischen ist hier ein völlig neues Wolbecker Viertel gewachsen. Also muß man sich mit der Tatsache abfinden und versuchen, aus diesem Viertel noch das Beste zu machen." |
| So 24.01.1960: Der Pfarrcäcilienchor lädt zu einem Familiennachmittag in der Gaststätte Kuhlmann ein. Der Andrang ist so groß, dass viele Besucher abgewiesen werden müssen, weshalb die Veranstaltung eine Woche später wiederholt wird. Für den erkrankten Vorsitzenden August Beilmann begrüßt sein Stellvertreter Wierling die Gäste, durch das Programm führt Willi Steup. |
| Di 26.01.1960: August Schmitz und Maria geb. Lange geben ihre Vermählung bekannt. |
| Do 28.01.1960: Nach fünfmonatiger Umbauzeit wird die Gaststätte Klostermann-Elberfeld unter dem Namen "Zum alten Wigbold" wiedereröffnet. Das Haus wird bereits 1890 in einem Reiseführer erwähnt und war damals mit einer Bäckerei und einer Brauerei verbunden. In den ausgedehnten Stallungen wurden die Postpferde untergestellt und umgespannt. Die Westfälischen Nachrichten schreiben: "Die Gasträume legen von dem Kennen und Können der einheimischen Handwerker beredtes Zeugnis ab. Lichte Wände über dunklem Holz und die Decke von schweren Balken durchzogen geben dem Ganzen von vornherein die anheimelnde Note. Buntfenster mit Bleiverglasung, Vorhänge in münsterländer Blaudruck aus der Werkstatt von Bläu-Kentrup in Nottuln, Zinn aus Familienbesitz an den Wänden, guter Bildschmuck und viele mit Liebe ausgesuchte Kleinigkeiten bringen die Atmosphäre zum Klebenbleiben. Zu dem großen Gastraum, der geschickt unterteilt ist, fügt sich ein Konferenzzimmer als willkommene Ergänzung." |
| Sa 30.01.1960: In den Abendstunden gerät auf der Straße nach Münster in Höhe der Wersebrücke auf vereister Fahrbahn ein Pkw ins Schleudern und prallt gegen mehrere Straßenbäume. Der 50jährige Fahrer, Dr. med. Rudolf Johannes Joseph Horsch, wird dabei tödlich verletzt, während der Beifahrer unverletzt bleibt. |
| So 31.01.1960: Der VfL Wolbeck setzt sich mit 3:1 gegen Havixbeck durch und ist nun Tabellendritter. |
| Mo 01.02.1960: Schulrat Dr. Jolk überreicht Lehrerin Frau Steup die Urkunde über ihre Anstellung auf Lebenszeit. Sie ist seit dem Jahre 1955 an der Nikolaischule beschäftigt. |
| Mo 01.02.1960(?): Die Kolpingsfamilie hält in der Gastwirtschaft Sültemeyer ihre Generalversammlung ab.Durch 15 Neuaufnahmen ist die Mitgliederzahl auf 30 angestiegen. Der folgende Vorstand wird gewählt: Senior E. Beilmann; Stellvertreter W. Schulte; Kassierer A. Beilmann; Schriftführer H. Glanemann; Beisitzer B. Kuhlmann und M. Neuhaus. |
| Do 04.02.1960: Witwe Anna Bröskamp geb. Langkamp, Kirchspiel 16, feiert ihren 75. Geburtstag. |
| So 07.02.1960: In einem schwachen Spiel ohne Torchancen trennen sich BV Drensteinfurt und VfL Wolbeck torlos. |
| So 07.02.1960: Der Gartenbauverein Wolbeck hält in der Gaststätte Bockholt seine Jahreshauptversammlung ab. |
| So 07.02.1960: Die Kolpingfamilie Wolbeck feiert im Saal Thier-Hülsmann ihr Karnevalsfest. Unterstützt von eine Kapelle führt Willi Steup durch den Abend, es präsidieren Wilhelm II. (Willi Schulte) und Prinzessin Hannelie (Hannelore Plenter). In die Bütt steigt Rolf Linnemann. |
| So 07.02.1960: Der VfL Wolbeck setzt sich gegen Altenberge problemlos mit 3:0 durch. |
| So 14.02.1960: Werner Badke feiert in der Pfarrkirche St. Nikolaus seine Primiz. |
| Mi 17.02.1960: Mit einem Luftgewehr sind in Wolbeck mittlerweile neun Straßenlaternen zerschossen worden. |
| So 21.02.1960: Bei Thier-Hülsmann feiern die Wolbecker Frauen den "Fastaobend". (Anmerkung: Für den ersten "Fastaobend" bei Lasthaus gibt es in diesem Jahr keinen Beleg.) |
| Mo 22.02.1960: Trotz des schlechten Wetters nehmen viele Menschen bei leichtem Regen am diesjährigen Ziegenbocksmontagsumzug (Zibomo)
teil, der um 12 Uhr mit dem Umzug der Kinder beginnt. Die Hittenbrezeln stammen aus Borgholzhausen, wo sie als Honig- und Lebkuchen gebacken wurden. Vor dem Hauptumzug um 16 Uhr vom Wolbecker Bahnhof aus begrüßt Hippenmajor Pewo den Regierungspräsidenten Dr. Schneeberger sowie seinen Stellvertreter Dr. Ottersbach und übergibt der Ziegenbocksmontagsgesellschaft Wolbeck die von ihm gestiftete neue Fahne. Anschließend wird die Fahne der Gemeinde Deidesheim (Weinstraße) entrollt, die bei den Festlichkeiten dort jeweils am Pfingstdienstag vorangetragen wird. Als Zeichen der Verbundenheit überreicht Deidesheim einen Ehrenpokal und einen Weinkrug als Präsent. Außerdem wird in den Gaststätten 1959er Wein aus Deidesheim ausgeschenkt. Der Wagen der Angelmodder Feuerwehr wird von Josef Lütke Twenhöven und Hubert Vornholt gefahren, die zudem ihre im Vorjahr als Lämmchen ersteigerte Hippendame "Grete" mitführen. Pewo selbst nimmt mit einem Mondraketenwagen teil, dessen aufgebaute Rakete am Ende abgeschossen wird, um die darin enthaltenen Luftballons zu verteilen. Der Umzug umfasst insgesamt zehn Wagen, die teilweise von Pferden gezogen werden. Höhepunkt und Abschluss bildet die Kundgebung am Ziegenbocksdenkmal auf dem Marktplatz. Nach einer kurzen Ansprache mauert Pewo die Gründungsurkunde in den Sockel des Denkmals ein. Mit dem Ehrentrunk aus dem mit Deidesheimer Wein gefüllten Pokal werden neue Mitglieder in die "Ziebomo" aufgenommen. Der holländische Gast Tenholte aus Hengelo unterstreicht in seiner Ansprache die Verbundenheit zwischen dem Münsterland und Twente und kündigte für das kommende Jahr die Teilnahme einer holländischen Trachtengruppe am Umzug an. |
| Di 23.02.1960: Die Amtsvertretung Wolbeck tagt in der Gastwirtschaft Thier-Hülsmann. |
| Fr 04.03.1960: Die Ziegenbocksmontagsgesellschaft (Zibomo) trifft sich in der Gaststätte Sültemeyer zur Generalversammlung, auf der die Trennung vom Heimatverein formal vollzogen wird. Als erster Vorsitzender des Heimatvereins gibt Dr. Peters den Jahresbericht der Zibomo-Gesellschaft und wird anschließend als "Hippenmajor" zum Ehrenpräsidenten gewählt. Erster Vorsitzender wird August Schapmann, sein Stellvertreter Willi Blomberg. Die weiteren Ämter: Schriftführer Werner Breuker; Geschäftl. Berater Bernhard Jürgens; Kassierer Müller; Schatzmeister J. Leißing. Zum erweiterten Vorstand gehören Gerhard Bröskamp, Heinz Sudhoff, Alfons Karrengarn, Heinrich Wennemann, Werner Natrup und Josef Deipenbrock. Das Ziegenbocksdenkmal wird von Hans Beuning gepflegt. |
| So 06.03.1960: Durch vier Tore von A. Zumdick setzt sich der VfL Wolbeck mit 7:0 bei Preußen II durch. Im Tor steht Brüning für den verletzten Kuhlmann. |
| Di 08.03.1960: Der Gemeinderat Wolbeck beschließt den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses ohne Trockenturm und Schlauchwäscherei. Der münstersche Architekt Bröcker hat in der Zwischenzeit entsprechende Entwürfe vorgelegt. Verhandlungen mit Telgte hatten ergeben, dass die Schläuche dort gewaschen und gereinigt werden können. Damit belaufen sich die Gesamtkosten für den Neubau auf 108.000 Mark. |
| : : Die folgenden Straßenausbauten werden beschlossen: Die Marktstraße bis zum Kindergarten für 10.000 DM; die Hiltruper Straße von der Zumbuschstraße bis zum Antoniusweg für 30.000 DM; Hiltruper Straße von Antoniusweg bis Buxtrupweg für 18.665 DM; Krummer Timpen von der Hofstraße bis einschließlich Kirchplatz für 44.751 DM; Berdelweg und Grenkuhlenweg werden lediglich ausgebessert. |
| : : Für die zehn Bauplätze auf dem Gelände Beerenbrock wird die Baugenehmigung erteilt. |
| : : Das Haus Neustraße 6 ist völlig baufällig. Die Eigentümerin hat nun einen Plan für eine Neubebauung vorgelegt, dem der Rat zustimmt. Dem Antragsteller Röer wird am Tiergarten eine Abweichung von der Baufluchtlinie erlaubt. Der Bebauungsplan Pöppelmann an der Meinhövelstraße wird genehmigt. |
| : : Der Schiedsmann Heinrich Pellmann und sein Stellvertreter Ernst Peppinghaus werden wiedergewählt. |
| : : Der Maninchenzuchtverein erhält eine Beihilfe von 70 DM. |
| : : Die Zibomo-Gesellschaft erhält das Recht, auf ihren Fahnen das Wolbecker Wappen und die Farben führen zu dürfen. |
| Do 10.03.1960: Auf der Straßenseite des Drostenhofes sind hohe Gerüste aufgestellt worden, um die entsprechenden Renovierungsarbeiten durchführen zu können. |
| Fr 11.03.1960: Die Firma Dinslage hat auf dem Gelände an der Alverskirchener Straße den Betrieb aufgenommen. Das Unternehmen stellt noch weibliche Arbeitskräfte aus Wolbeck und Umgebung ein. |
| Sa 12.03.1960: Der Polizeiposten Wolbeck ist ab sofort unter der Rufnummer 181 erreichbar. |
| So 13.03.1960: Der VfL Wolbeck verliert mit 2:5 gegen Germania Münster. |
| Sa 19.03.1960: Nachdem sie bereits in geselliger Runde Abschied von ihren Lehrern genommen hatten, findet heute die offizielle Entlassfeier für 28 Schüler der Wolbecker Schule statt. Es singt der Schulchor unter der Leitung von Lehrer Kowalski, Konrektor Steup hält die Ansprache für das Lehrerkollegium, bevor Schulleiter Schmidt die Feierstunde beschließt. |
| Sa 19.03.1960: Die Kolpingfamilie fährt zusammen mit Vikar Horstmann nach Köln, um in der dortigen Minoritenkirche am geöffneten Grabe Adolf Kolpings zu beten. |
| Sa 19.03.1960: Gerhard Herbst hat seine Meisterprüfung im Schuhmacherhandwerk mit der Note "gut" bestanden. |
| So 20.03.1960: Durch Tore von A. Zumdick(2) und Neuhaus gewinnt der VfL Wolbeck bei der Reserve von Reichsbahn Münster mit 3:2. |
| So 20.03.1960(?): Auf Einladung der St.-Georg-Pfadfinderschaft liest Pater Josef Tembrink (1889-1970) im Gasthof Thier-Hülsmann aus den Werken von Augustin Wibbelt. Durch den Abend führt A. Gernholt. |
| Fr 25.03.1960: Helga Bleidorn hat am Gymnasium Laurentianum in Warendorf das Abitur bestanden und wird nun Medizin studieren. |
| So 27.03.1960: Der VfL Wolbeck fertigt den Tabellenführer Westfalia Kinderhaus auch in der Höhe verdient mit 9:2 ab. |
| Mo 28.03.1960: Nach zweijähriger Lehrzeit legt Rolf Linnemann seine Gesellenprüfung als Bester von 24 Prüflingen ab. Er wird nun die Werkkunstschule in Münster besuchen, um Innenarchitekt zu werden. Lehrherr war Schreinermeister Anton Sudmann in Wolbeck. |
| Mo 28.03.1960: In der Wolbecker Kolpingfamilie spricht Forstmeister Gehlen
in seinem zweiten Vortrag der Reihe über die Jagd und geht dabei auf seine Erlebnisse bei der jährlichen
Diplomatenjagd im Geisterholz bei Oelde ein. Inzwischen wurde auch eine Gruppe Jungkolping gegründet. Sie steht unter der Leitung von Manfred Neuhaus und Willi Ringbeck. |
| Di 29.03.1960(?): Eva Maria Schintag hat ihre Prüfung als Blumenbinderin erfolgreich abgelegt. Ausbildungsbetrieb war die Firma Karl Newels in Münster. |
| Di 29.03.1960: Der Gemeinderat Wolbeck beschließt eine Änderung des Bebauungsplanes für das Gebiet an der Alverskirchener Straße. Die Firma Lancier will dort Mehrfamilienhäuser mit vier bzw. sechs Wohnungen in zweigeschossiger Bauweise errichten. Der Mühlendamm wird für Lastkraftwagen gesperrt, bis die Paul-Gerhardt-Straße ausgebaut ist. |
| Mi 30.03.1960(?): Der Kneipp-Verein Wolbeck hält bei Thier-Hülsmann seine erste öffentliche Versammlung ab. Dr. Ehrgott aus Recklinghausen stellt die Kneippschen Heilmethoden vor, Heinrich Füser zeigt Lichtbilder aus Wolbeck und Umgebung. Dabei referiert der zuständige Geschäftsführer darüber, wie die notwendigen finanziellen Mittel beschafft werden können und wie der Aufbau von Wolbeck als Kneippkurort durchgeführt werden kann. |
| Mi 30.03.1960: Als der Besitzer einer Pistole beim Waffenreinigen weggerufen wird, bemächtigt sich ein Lehrling der Waffe und probiert sie aus. Bereits der zweite Schuss führt zu einer Fleischwunde am Arm seines Freundes. Die Polizei stellt den Revolver sicher. |
| Mi 30.03.1960: Auf dem Bildungsabend der Kolpingfamilie spricht Amtsdirektor Färber über Wolbecks Kommunalpolitik in Gegenwart und Zukunft. |
| Fr 01.04.1960: Mit Hilfe des Landeskonservators sind am Drostenhof die notwendigen Renovierungen in Angriff genommen worden. Das Dach des Turmes wird erneuert und die Sandsteinzinnen und Schornsteine erhalten ihre ursprüngliche Form zurück. |
| Fr 01.04.1960: Die Instandsetzungsarbeiten an der Kirche St. Nikolaus schreiten fort. Die Außenfronten der Kirche wurden neu verputzt und nach dem Abriss des Vorbaus am Südportal wurde wie erwartet der alte gotische Bogen an der Kirchenwand wieder sichtbar gemacht. Letzter Schritt der Arbeiten ist die Erneuerung des Turmdaches, das an Stelle der bisherigen Schieferplatten mit Kupfer gedeckt werden soll. |
| Fr 01.04.1960: Gegen 3 Uhr nachts ereignet sich zwischen Wolbeck und Alverskirchen ein tödlicher Unfall. Ein 22jähriger Mann aus Alverskirchen gerät ins Schleudern und prallt gegen einen Straßenbaum. Er erleidet tödliche Verletzungen, sein Beifahrer kann verletzt geborgen werden. |
| So 03.04.1960: Der VfL Wolbeck spielt in Gievenbeck 3:3. |
| Mo 04.04.1960: Fabrikant Peter Lancier stirbt im Alter von 63 Jahren. |
| Di 05.04.1960: Auf Einladung der Kolpingfamilie Wolbeck spricht Amtsdirektor Färber über augenblickliche und kommende Probleme Wolbecks. Das Vermögen der Gemeinde beläuft sich auf 1.437.930 DM, davon unter anderem 31.800 DM in Aktien der WLE. An Grundbesitz habe die Gemeinde circa 240 Morgen. Demgegenüber hat die Gemeinde eine Schuldenlast in Höhe von 130.500 DM, die sich aus einem Restbestand für den Schulbau (36.000), einem aufgenommenen Darlehen für die Siedlung an der Alverskirchener Straße (40.000), dem Kindergartenneubau (50.000) und dem Gemeindeanteil für den Ausbau des Wirtschaftsweges an der Windmühle (4.500) zuammensetzt. Die Gemeinde beschäftigt drei Kindergartenkräfte, einen Hausmeister, zwei Schulreinigerinnen und drei Gemeindearbeiter. |
| Di 05.04.1960: Für die geplante Hansalinie ist in Amelsbüren eine Anschlussstelle vorgesehen, von der eine mehrspurige Schnellstraße über Hiltrup und Wolbeck nach Telgte führen soll. In Wolbeck selbst soll als Trasse die Borgstraße oder eine weiter nördlich führende, noch zu bauende Straße benutzt werden. |
| So 10.04.1960: Der VfL Wolbeck verliert gegen GW Amelsbüren mit 2:3. |
| So 10.04.1960: Im Gasthof Thier-Hülsmann hält der Redakteur Helmut Müller für den Heimatverein Wolbeck einen Bildervortrag über seine amerikanischen Abenteuer. |
| Di 12.04.1960: Seit 1958 wird in der Antoniuskapelle an Werktagen hin und wieder eine heilige Messe gehalten. In diesem Jahr findet dort erstmals die Palmweihe statt. |
| Di 12.04.1960: In der Landesschule des DRK auf Haus Fronhof weilen 24 Lehrer und Lehrerinnen aus Westfalen zu einem Lehrgang. Bei einem Herdfeuerabend bei Thier-Hülsmann zeigt der Vorsitzende des Heimatvereins, Dr. Hermann Peters, Fotos und Filme der Ziegenbocksmontagsumzüge der Jahre 1959 und 1960. |
| Mi 13.04.1960: Auf der Station des Landgestüts Warendorf an der Münsterstraße (Kirchspiel 11) ist der Hengst "Abendlicht" eingetroffen. Weiterhin steht dort auch der Kaltbluthengst "Fund von Funkberichter". |
| Do 14.04.1960: Alfons Bierbaum kommt auf dem Heimweg von einer Feuerwehrübung bei einem tragischen Unglücksfall im Alter von 32 Jahren ums Leben. |
| Mo 18.04.1960: Der VfL Wolbeck verliert in Westbevern mit 1:4. |
| Di 19.04.1960: Das Ehepaar Werkmeister Ferdinand Mittrup und Klara geb. Terre feiert am Antoniusweg 10 seine Goldene Hochzeit. Er ist gebürtig aus Lippborg, sie stammt aus Saerbeck. |
| Mi 20.04.1960: Die Jagdgenossenschaft Wolbeck kommt in der Gaststätte Thier-Hülsmann zusammen. |
| Do 21.04.1960: Der Heimatverein sammelt weiterhin alte Wagenräder und Adressen von ehemaligen Wolbecker, die verzogen sind. Sie sollen alle zwei Jahre einen Heimatbrief mit einem Bericht über die aktuellen Ereignisse in Wolbeck erhalten. Die Wagenräder sollen zu Ruhebänken umgearbeitet und an verschiedenen Wanderwegen aufgestellt werden. Bisher stehen zwei derartige Wagenräder am Heiligenstuhl und am Eingang der Seufzerallee. |
| Sa 23.04.1960: Auf Grund der schlechten Haushaltslage sollen keine Feierlichkeiten zum 650jährigen Bestehen von Wolbeck stattfinden. |
| So 24.04.1960: Der VfL Wolbeck und SC Gremmendorf trennen sich 3:3. |
| Mo 25.04.1960: Die St.-Achatii-Bruderschaft hält im Gasthof Thier-Hülsmann ihre Generalversammlung ab. Sie umfasst momentan 350 Mitglieder. Vom Mitgliedsbeitrag in Höhe von fünf Mark wird auch in diesem Jahr wieder eine Mark für die Renovierung der Pfarrkirche St. Nikolaus verwendet. Das neue Offizierskorps setzt sich wie folgt zusammen: Oberst Heinrich Hinkelmann; 1. Scheffer Hubert Dammann; 2. Scheffer Wilhelm Beilmann; Hauptmann Heinrich Telges; Leutnant Theo Haverkamp; Fähnriche der ersten Fahne Theo Reisener, Karl Dammann, Heinz Reifeld; Fähnriche der zweiten Fahne Franz Stückmann, Heinrich Schwegmann, Willi Ringbeck; Förderer Franz Averhoff, Bernhard Strohbücker. |
| Fr 29.04.1960: Das Allgemeine Bürger-Schützenkorps Wolbeck 1957 hat eine Fahne erhalten. |
| Sa 30.04.1960: Der Männergesangverein "Eintracht" veranstaltet in der Gaststätte Sültemeyer ein Eieressen für alle Mitglieder. |
| Di 03.05.1960: Im Frohnhof führt der DRK-Landesverband einen fünftägigen
Kurs zur Ausbildung zum Strahlenschutzhelfer durch. Die 23 Teilnehmer erhalten eine Einführung
in Atomphysik und eine Grundlagenschulung im Umgang mit Dosimetern und Strahlenschutzanzügen. Die Schulung ist weniger auf die Gefahr einer Atombombe ausgerichtet, als vielmehr auf einen Großunfall im industriellen Bereich. |
| Sa 07.05.1960: In Wolbeck wird der Verlust der bisherigen Wigboldbezeichnung diskutiert. Mittlerweile führen nur noch zwei Gemeinde diesen Namenszusatz. Nach § 10 der Landgemeindeordnung von NRW kann eine Gemeinde nach Anhörung ihren Namen ändern und den Namen einer neu gebildeten Gemeinde bestimmen, wobei sonstige überkommene Bezeichnung weitergeführt werden dürfen. |
| So 08.05.1960: Das Allgemeine Bürgerschützen Corps Wolbeck verteidigt in der Gaststätte Kuhlmann den im vergangenen Jahr errungenen Pokal. Teilnehmer der siegreichen Mannschaft sind: M. von Lindeiner-Wildau, K. Bratke, M. Keil, S. Rosemann, K. Fragel, G. Brix, K. Geschinski, W. Lehmann, A. Timm und J. Bußmann. Bester Einzelschütze wird von Lindeiner-Wildau mit 45 Ringen. |
| So 15.05.1960: Der VfL Wolbeck setzt sich nach 0:2-Pausenrückstand noch mit 4:3. gegen die Reserve von Münster 08 durch. Alle Wolbecker Tore erzielt Schlautmann. |
| Di 24.05.1960: Die Eheleute Anton Thier und Elisabeth geb. Arning feiern Goldene Hochzeit. |
| Sa 28.05.1960: Die Schützengesellschaft Vereinigte Landwirte Werse-Laer feiert ihr Schützenfest im Garten der Gastwirtschaft Böckmann. Neuer Schützenkönig wird Dr. Alois Budde. Der zweite Tag des Schützenfestes wird als Familienfest begangen. |
| Mo 30.05.1960: Der Gemeinderat muss sich erneut mit den Problemen auf dem Müllplatz befassen, auf dem wiederholt große Tierkadaver abgeladen wurden. Der Platz ist in Zukunft nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet und wird in dieser Zeit überwacht. Zudem wird das Gelände in Zukunft eingezäunt. |
| : Der Tausch der Gräfte im Schlosshof, die der Gemeinde gehört, gegen einen kleinen Streifen in unmittelbarer Nähe der Schule, scheitert am Desinteresse des Schlosseigentümers, eine Verwendung
als Feuerlöschteich an den örtlichen Gegebenheiten und den Kosten. |
| : Nach dem augenblicklichen Stand belaufen sich die Kosten für die Entwässerung des Siedlungsgebietes an der Hiltruper Straße auf 643.000 DM. Unklar ist immer noch die Lage der Pumpstation, die momentan auf einem Grundstück bei Sandfort vorgesehen ist. Allerdings hat der Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft ein kleines Grundstück in der Nähe der Transformatorenhäuschens angeboten. |
| : Die Hiltruper Straße erhält eine Asphaltdecke zum Preis von 29.400 DM. Darüber hinaus soll die Straße von der Antoniusstraße bis zum Zumbrockweg einen Bürgersteig erhalten. Gleichzeitig wird auch der Ausbau der Marktstraße beschlossen. |
| : Das Allgemeine Bürgerschützen-Corps ABC erhält eine Beihilfe von 200 DM zur Beschaffung der neuen Fahne, die insgesamt 1300 DM kosten wird. |
| : Die Deutsche Jugend des Ostens (DJO) erhält den Gruppenraum gegenüber der alten Schule zur alleinigen Benutzung. |
| : Die geplante Bepflanzung der Eschsstraße mit Bäumen wird zurückgestellt, da zum einen die Grundstücksverhältnisse noch ungeklärt sind und andererseits die Gräben noch verrohrt werden müssen. |
| : Der Gemeinderat lehnt eine mögliche Umbenennung der Gemeinde in "Wigbold Wolbeck" durch einen entsprechenden Antrag an die Landesregierung ab. |
| : Die sogenannte "Zementstraße" wird nicht durch Wolbeck gebaut.
Nach den neuen Plänen soll die neue Straße von Beckum kommend in Albersloh über den heutigen Prozessionsweg führen,
und bei Jeiler vorbei durch die Hohe Ward entlang der Anlagen des münsterschen Wasserwerkes gelegt werden,
um am Steiner See auf die B 54 zu treffen, deren vierspuriger Ausbau von Rinkerode bis zur Innenstadt ohnehin
vorgesehen ist. Für Wolbeck ist der Bau einer Nordumgehung geplant, die in Höhe Langkamp von der Telgter Straße abzweigt und westlich von Wolbeck über den Esch läuft, bevor sie bei Lütke-Twenhöven auf die Hiltruper Straße trifft. Dort folgt sie dem bisherigen Verlauf der Straße bis zum Hiltruper Osttor, wo sie nach Norden abzweigt und in Richtung Mecklenbeck bis zur Weseler Straße verläuft. |
| Fr 03.06.1960: Die Westfälische Landeseisenbahn WLE reagiert auf die überfüllten Züge und wird zum nächsten Fahrplanwechsel im Oktober weitere Verbindungen anbieten. Vor allem die Züge im Feierabendverkehr sind derart überlastet, dass selbst im Gepäckraum kein Platz mehr zu finden ist. Zudem hatten die Gemeinden Wolbeck, Albersloh und Sendenhorst um zusätzliche Züge nach 21 Uhr gebeten. |
| Mo 13.06.1960: Helmut Schlüter und Irmgard geb. Voss geben ihre Vermählung bekannt. |
| Di 14.06.1960: Theodor Unterberg feiert seine 25jährige Tätigkeit als Elektrofahrer bei den Glasuritwerken in Hiltrup. |
| Mi 15.06.1960: Klaus Drewing übernimmt den Damensalon Puhe an der Münsterstraße 14. |
| Mi 22.06.1960: Die Generalversammlung der Spar- und Darlehnskasse im Gasthof Thier-Hülsmann findet unter der Leitung vom Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Forsthove sen. statt. Nach 19 Zugängen und 11 Abgängen verfügt die Bank nun über 267 Mitglieder. Der Umsatz stieg um 7,6 Prozent auf rund 21 Millionen DM. |
| Mi 22.06.1960: Im Ortsbild gibt es einige Veränderungen zu melden: Am Münstertor ist beim Runtenbergschen Haus ein zweites Stockwerk aufgesetzt worden. Die Kreissparkasse hat am Steintor
einen Ausleger mit Normalzeituhr anbringen lassen. An der Gaststätte Elberfeld-Klostermann hängt ein
frei schwingender Ausleger mit der Inschrift "Zum alten Wigbold". In Kürze werden in der Neustraße das Kortmannsche und das Rodbergsche Haus abgerissen. In letzterem war zeitweise das "Postamt 3. Klasse mit Telegraphenbetrieb" untergebracht. |
| So 26.06.1960: Die Stutenschau in Wolbeck an der Deckstation Averhoff ist bei strömendem Regen nur schwach beschickt. Auffallend ist zudem der Rückgang an Kaltblutpferden. |
| Mi 29.06.1960: Der Landkreis Münster plant eine Schnellstraße von Mecklenbeck über Hiltrup nach Wolbeck. Die Trasse führt von Lütke-Twenhöven über Rosengarten zu Hüttenrotts Kapellchen. |
| So 03.07.1960: Beim Schützenfest der St.-Achatii-Bruderschaft wird Willi Beilmann neuer Schützenkönig. Er nimmt seine Ehefrau Wilhelmine zur Schützenkönigin. Das neue Offizierskorps setzt sich wie folgt zusammen: 1. Scheffer Willi Bomholt; 2. Scheffer Heinrich Schulte; Oberst T. Becklas; Hauptmann B. Brockhoff; Leutnant Ludger Gerdes; Fähnriche H. Hülskötter, A. Mentrup, A. Dokus, B. Wulfers, W. Falkenberg und W. Vogler; Förderer A. Woltering und Leo Ptack. |
| Do 07.07.1960: Das Ehepaar Bernhard Ringbeck und Katharina geb. Hamsen feiert Goldene Hochzeit. |
| Sa 09.07.1960(?): Die diesjährige Jahresfahrt des Pfarrcäcilienchores führt ins Bückeburger Land. Am ersten Ziel Greffen singt man im Gottesdienst die Messe von Casali. Anschließend trifft man sich zu einem gemeinsamen Frühstück mit Pfarrer Bödder, der viele Jahre Vikar in Wolbeck gewesen war. Im weiteren Verlaufe der Fahrt gelangt man über Porta Westfalica und Georgsmarienhütte nach Osnabrück, wo man den Dom und die Stadt besichtigt. |
| Sa 09.07.1960: Beim zweitägigen Schützenfest des Allgemeinen Bürgerschützen-Corps ABC wird Karl Prenzlow bei anhaltendem Regen neuer Schützenkönig. Zuvor hatte Pastor Drews auf dem Marktplatz die Weihe der neuen Fahne vorgenommen. |
| Do 14.07.1960: In Alverskirchen findet auf der Weide des Festwirtes Strohbücker die Tierschau des Landwirtschaftlichen Ortsvereins des Amtes Wolbeck statt. |
| So 17.07.1960: Heute beginnt bei durchwachsenem Wetter in Wolbeck die zweitägige Margarethenkirmes auf dem Marktplatz. Die Schausteller stehen auf dem Marktplatz und dem oberen Teil der Hiltruper Straße. |
| Mo 18.07.1960: Am Margarethenmontag feiert die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck ihr Feuerwehrfest bei Kuhlmann-Lasthaus. Das gemeinsame Frühstück wird in der Gaststätte Klostermann eingenommen. |
| Di 26.07.1960: Die Amtsvertretung beschließt, die Diensträume der Verwaltung um die Wohnung des Amtsdirektors zu erweitern. Dazu wird im Garten des Verwaltungsgebäudes ein Dienstwohnhaus errichtet. |
| Mo 01.08.1960(?): Bäckermeister Natrup hat in seinem Café an der Hofstraße zusätzlich eine Eisdiele eingerichtet. |
| Do 04.08.1960: Der Gemeinderat übergibt auf seiner Sitzung in der Gaststätte Lasthaus die Unterhaltung des Judenfriedhofs für die kommenden Jahre an einen einheimischen Gärtner. |
| : Abgelehnt wird der Antrag, der Straße auf dem Gelände Lutterbeck den Namen "Bei der Linden" zu geben, in Erinnerung an H. Lutterbeck, dem letzten Inhaber des gleichnamigen Hotels in Münster. Stattdessen einigt man sich auf die Bezeichnung "Am Nienkamp". Damit bleibt der Gemeinderat seinem Grundsatz treu, nach Möglichkeit neue Straßennamen aus alten Flurbezeichnungen zu übernehmen, damit diese Namen auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten. |
| : Der Antrag der evangelischen Siedlungsgemeinschaft auf Errichtung von Eigenheimen am Wallfahrtskottenweg wird genehmigt. |
| : An der Ecke Hiltruper Straße/Buxtrupweg soll eine Straßenlaterne zu 550 DM aufgestellt werden. |
| : Die Bahnhofstraße wird mit Rotdornbäumen bepflanzt. |
| : Die Fenster der Nikolaischule erhalten für 400&nsp;DM einen neuen Außenanstrich. |
| : Die Müllabfuhr wird in nächster Zeit auch die neue Siedlung am Tiergarten bedienen. |
| Mi 03.08.1960: Am Ziegenbocksdenkmal sind die Arbeiten an der Sandsteinverkleidung des Sockels beendet. |
| Sa 06.08.1960: Auf den Wiesen am Fronhof sind große Zelte des DRK-Kreisverbandes aufgebaut. Dort sind für drei Wochen 48 Kinder aus drei münsterischen Schulen für die Stadtranderholung untergebracht. |
| Mo 22.08.1960: An der Neustraße beginnt der Abriss des großen Eckhauses von Metzger Karrengarn. An gleicher Stelle wird danach ein Neubau mit vier Wohnungen und zwei Ladenlokalen entstehen. |
| Fr 26.08.1960: Polizeioberrat Emil Sprinz, geboren 1914 in Wolbeck, wird neuer Leiter der Polizeischule "Carl Severing" in Münster. |
| So 28.08.1960: Beim Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft wird Heinz Ringbeck neuer Schützenkönig. Der Ablauf am Sonntag leidet unter dem heftigen Dauerregen, weshalb einige Abschnitte in der Gaststätte Thier-Hülsmann abgewickelt werden müssen bzw. vollständig entfallen wie beispielsweise die Abholung des alten Königs. Bei diesem Schützenfest kommt erstmals die neue Fahne zum Einsatz, die wenige Tage vorher geweiht worden war. Die alte Fahne war zuvor bereits auseinander gefallen. |
| Mo 29.08.1960: Die Angel ist im Ortsbereich von einem dicken Schaumteppich bedeckt, die Ursache wird nicht untersucht. |
| Do 01.09.1960: Nach beinahe einer Woche Dauerregen sind Angel und Werse weit über die Ufer getreten. |
| So 04.09.1960: Am ersten Spieltag der neuen Saison in der ersten Kreisklasse verliert der VfL Wolbeck mit 1:2 gegen den SC Telgte. |
| Mo 05.09.1960(?): Die Gemeindevertretung befasst sich mit dem Lehrerproblem in Wolbeck. Im Moment fehlen drei Lehrpersonen. Kurzfristig wird Anna-Maria Koschek von Appelhülsen nach Wolbeck versetzt. |
| Do 08.09.1960: Beim Postamt Wolbeck wird der Postschaffner Florenz Reisener rückwirkend zum 01.06.1960 zum Postoberschaffner ernannt. |
| So 11.09.1960: Der Heimatverein Wolbeck fährt zur Aufführung des "Götz von Berlichingen" zur Freilichtbühne nach Heessen. |
| So 11.09.1960: Der VfL Wolbeck verliert bei Germania Münster trotz einer 3:1-Führung zur Pause noch mit 3:5. |
| Do 15.09.1960: Aus Anlass der 650-Jahr-Feier von Wolbeck erinnern die "Westfälischen Nachrichten" an berühmte Wolbecker, die bei Straßenbenennungen bisher nicht berücksichtigt wurden: - Johan von dem Berme, Kauffahrer der Hanse - Bernhard Godfried Büren, Dichter und erster Richter der freien Herrlichkeit Papenburg - Franz Josef Dieninck, Goldschmiede- und Gildemeister - Dr. Ludwig Chastinet, Maler |
| So 18.09.1960: Der VfL Wolbeck feiert durch ein 5:3 gegen den FC Gievenbeck seinen ersten Sieg. |
| Di 20.09.1960: Paul Uekötter in der Neustraße erntet eine Kartoffel mit einem Gewicht von einem Kilogramm. |
| Mi 21.09.1960: Nach einem völlig verregneten Sommer zieht der Landkreis Münster eine bittere Erntebilanz beim Getreide. Nachdem der Juni mit elf Regentagen und 25 mm Niederschlag viel zu trocken war, folgte der Juli mit 21 Regentagen und 93 mm Niederschlag. Der August bestand dann aus 28 Regentagen bei rasch fallenden Temperaturen. Sofern das Getreide überhaupt geerntet werden konnte, weist das gedroschene Korn einen Feuchtigkeitsgehalt von 30&nsp;bis 35 Prozent auf, teilweise wurden auch 40 Prozent verzeichnet. |
| So 25.09.1960: Der VfL Wolbeck verliert bei der Reserve vom Münster 08 mit 2:4 Toren. |
| Mo 26.09.1960: Der Stamm "Don Bosco Wolbeck" der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg feiert sein zehnjähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum hatte man die Stämme der umliegenden Orte eingeladen und im Mersch ein gemeinsames Lager aufgeschlagen. |
| Sa 01.10.1960: Schreinermeister Heinrich Telges feiert im Kirchspiel 39 (Berdel) das hundertjährige Bestehen des Bau- und Möbelschreinereibetriebes. Sein Großvater, geboren 1834 in Westkirchen, ließ sich 1860 in Wolbeck nieder und heiratete auf Vogelsangs Kotten ein. Inzwischen hat auch der Sohn seine Meisterprüfung im Schreinerhandwerk mit gutem Erfolg bestanden. |
| Sa 01.10.1960: In Wolbeck leben 3445 Einwohner, davon 538 Flüchtlinge und 32 Ausländer. |
| So 02.10.1960: Der Heimatverein Wolbeck unternimmt einen Tagesausflug ins Nethegau. Die Kosten belaufen sich auf 10 DM pro Person, Abfahrt ist um 7 Uhr auf dem Parkplatz bei Klostermann. |
| So 02.10.1960: Der VfL Wolbeck schafft gegen GW Amelsbüren nach einem 0:3-Rückstand zur Pause noch ein 3:3-Unentschieden. |
| Mo 10.10.1960: Auf der Strecke von Sendenhorst nach Münster wird an Werktagen ein weiterer Bus eingesetzt. Die Abfahrtzeiten sind: Wolbeck 6.43 Uhr, Angelmodde 6.47 Uhr, Gremmendorf 6.53 Uhr, Hauptbahnhof 7.05 Uhr. Dieser Bus darf nur von Zeitkarteninhabern benutzt werden. |
| Mo 10.10.1960: Nachdem im Sommer bereits die Einfahrt in den Bahnhof Albersloh saniert worden ist, beginnt die Westfälische Landeseisenbahn mit dem Neubau des Abschnittes zwischen Wolbeck und Albersloh. Der gesamte Oberbau mit Schotter, Schwellen und Schienen wird ausgetauscht. |
| Di 11.10.1960: Der Gemeinderat Wolbeck tagt in der Gaststätte Klostermann. Die Piepenbachbrücke ist nicht befahrbar und muss kurzfristig erneuert werden. Da die Kosten von 10.000 DM für eine Betonbrücke nicht finanzierbar sind, soll eine Holzbrücke für 6.000 DM von der Firma Telges errichtet werden. Noch in diesem Herbst soll mit dem Schulerweiterungsbau für vier Klassenräume begonnen werden. Die Kosten belaufen sich auf 200.000 DM, von denen das Land 135.000 DM übernimmt, die Gemeinde 50.000 DM als Darlehen von der Kreissparkasse aufbringt, während der Rest aus Eigenmitteln und Zuschüssen des Kreises bereitgestellt wird. Der ursprünglich geplante Bau der Turnhalle muss wegen fehlender Landesmittel zurückgestellt werden. Auf Vorschlag der Amtsverwaltung soll die Gebühr für das Ausheben eines Grabes von 15 auf 30 DM erhöht werden, was von den Gemeindevertretern abgelehnt wird. Der Gemeindeverwaltung ist es gelungen, für die Beaufsichtigung des gemeindeeigenen Müllplatzes eine geeignete Person einzustellen. Die Pfadfinderschaft St. Georg erhält für den geplanten Aufbau eines Fanfarenkorps eine Beihilfe von 150 DM zur Beschaffung der Instrumente. In geheimer Abstimmung wird über die Verpachtung eines zwei Morgen großen Geländes auf dem gemeindeeigenen Gelände an der Telgter Straße entschieden. In der Öffentlichkeit wird die Vergabepraxis der Gemeinde wiederholt gerügt, da anstehende Verpachtungen weder vorher bekannt gegeben, noch hinterher die Entscheidung veröffentlicht wird. |
| 16.10.1960(?): Die Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Wolbeck halten ihr Herbstübung ab. Dabei wird angenommen, dass der Kotten Sandfort in Brand geraten und durch den vorherrschenden Wind auch das Getreidelager Schumacher an der Zumbuschstraße gefährdet ist. Nah erfolgreich abgeschlossener Übung marschiert man unter Vorantritt des Musikzuges der Telgter Feuerwehr unter der Leitung von Siegfried Schütz zur Gastwirtschaft Thier-Hülsmann. |
| Do 20.10.1960: Der Gemeinderat genehmigt zahlreiche Bauanträge für die Gebiete Am Tiergarten, an der Hiltruper Straße, an der Münsterstraße, an der Ecke Berlerkamp/Meinhövelstraße und Am Sandbach. |
| Di 08.11.1960: Nach fast zweijähriger Bauzeit ist das Ziegenbocksdenkmal am Marktplatz endgültig fertiggestellt. Zum Abschluss der Arbeiten wurde der Sockel von August Schapmann mit Ruhrsandstein verkleidet. |
| Mi 09.11.1960: Malermeister Wilhelm Dieckmann stirbt nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren. |
| Fr 11.11.1960: Es findet eine Begehung des Wersegebietes durch die zuständigen Dienststellen statt, um nachfolgend Entwürfe für den Ausbau des Flusses zwischen Rinkerode und Angelmodde zu entwickeln, und zwar für ein Sommerhochwasser plus 50 Prozent. Es ist beabsichtigt, die Werse vollständig zu begradigen. |
| Fr 11.11.1960: Die Zibomo-Gesellschaft eröffnet die neue Session in der Gaststätte Sültemeyer. |
| Di 15.11.1960: An der Pfarrkirche St. Nikolaus gehen die Instandsetzungsarbeiten weiter.
Bisher wurden die beiden Außenportale an den beiden Eingängen auf der Nord- und Südseite beseitigt sowie
die Kirche neu verputzt und das Sockelwerk mit Bruchsteinen aufgefüllt. Im nächsten Schritt wird man mit der Erneuerung des romanischen Turmportals beginnen und möglicherweise den Turm selbst mit Kupfer eindecken. Auf der Südseite des Kirchplatzes wurde bereits in Teilen Mutterboden angefahren, der in absehbarer Zeit bepflanzt werden wird. |
| 22.11.1960(?): Die Amtsvertretung beschließt die Anschaffung einer zweiten Straßenwalze,
die in Albersloh stationiert wird, zudem werden Angelmodde und Wolbeck ein mechanisches Teergerät beschaffen. Alverskirchen erhält ein Feuerlöschfahrzeug LF 8 und Wolbeck ein Tanklöschfahrzeug LF 16. Die Entschädigung für die Brandwachen wird von 2 auf 2,50 DM je Stunde erhöht. Im vergangenen Winter sind die Feuerlöschteiche im Amtsbezirk durch den Landschaftsverband geräumt worden. Als Träger des Feuerlöschwesens beteiligt man sich an den Kosten mit 2.700 DM. |
| Fr 25.11.1960: In einem Zeitungsinterview wendet sich Dr. Hermann Peters gegen die schleichende Umwidmung der Zibomo-Feierlichkeiten in reine Karnevalsfeste. Aus seiner Sicht ist die Originalität der Wolbecker Fastnachtsbräuche bereits verloren gegangen. Er möchte die Garde stilecht in Holzschuhen, blauen Kitteln und der traditionellen Schirmmütze antreten lassen, um ihnen wieder ihre ursprüngliche Bodenständigkeit zurückzugeben. |
| Sa 26.11.1960: Maria Bischoff geb. Bischoff stirbt im Alter von 80 Jahren. |
| Sa 26.11.1960: Im Baugebiet "Am Tiergarten" sind mittlerweile 19 Häuser entstanden, 15 weitere sollen in den kommenden Jahren gebaut werden. Hinzu kommt das Achtfamilienhaus des Landkreises. An das Baugebiet schließt sich ein bisher landwirtschaftlich genutztes Gelände an, von dem ebenfalls bereits 14 Bauplätze verkauft worden sind. |
| Sa 26.11.1960: Die Westfälischen Nachrichten zeichnen in ihrer Ausgabe
ein Portrait des Unternehmens Hans Dinslage,
das am 01. Januar 1960 am Tiergarten seinen Betrieb mit der Herstellung flexibler Elektrowärmgeräte aufgenommen hat. Dort werden neben Heizkissen auch Bettwärmer, Wärmedecken, Zudecken, Fußsäcke als auch heizbare Altarläufer hergestellt. Neben den Abnehmern in Deutschland geht der Export in alle europäischen Länder. Der Fabrikant Hans Dinslage ist gebürtiger Münsteraner. Er gründet 1921 im Vogtland sein Unternehmen, das zu DDR-Zeiten dann geschlossen, später aber der Tochter des Besitzers übergeben wird. Die Fabrikationsfläche in Münster umfasst 500 qm, beschäftigt sind 30 Arbeitskräfte. |
| So 27.11.1960: Der Gemeinderat beschließt auf seiner Sitzung in der Gaststätte Bockholt den Ausbau des Krummen Timpens und der Herrenstraße
sowie den Ausbau des Berdelwegs. In den neuen Baugebieten "Am Tiergarten" und "Am Sandbach" steht der Ausbau
der Anliegerzufahrten an, jedoch soll vorher die Finanzierung gesichert werden. Für den Mühlenweg nach Handorf liegt für 15 Morgen ein Aufschließungsantrag als Bauland vor, an dem sich die Domkirche ebenfalls mit weiteren 40 Morgen anschließen würde. Das Feuerwehrgerätehaus am Hofpfortentor wird nun gebaut. Der Rücklage werden auch in diesem Haushaltsjahr wieder 10.000 DM zugeführt sowie 20.000 DM aus der Feuerschutzsteuer erwartet. Die Feuerwehr selbst erbringt Eigenleistungen in Höhe von 8.000 bis 10.000 DM. Zwei Bauanträge für Wochenendhäuser am Weg nach Hohenkirch werden mit der Befristung auf fünf Jahre und der zusätzlichen Auflage genehmigt, keine Erweiterungen vorzunehmen. Ebenfalls genehmigt wird der Antrag von Karl Hinkelmann, auf seinem Grundstück an der Drostenhofstraße, anschließend an das Spritzenhaus, Garagen zu errichten. Obwohl die Gemeinde die Höchstsätze an Steuern erhebt, reichen die Einnahmen bei weitem nicht aus, um die notwendigen Aufgaben zu erfüllen. Aus diesem Grund nimmt die Gemeinde ein Darlehen in Höhe von 100.000 DM in Anspruch. |
| Sa 03.12.1960: Der Sparclub "Holl di dran" hat in der Gaststätte Mentrup seine erste Auszahlung. Während eine Kapelle zum Tanz aufspielt, zahlt Heinrich Ruhe von der Kreissparkasse Münster insgesamt 3031,26 DM aus. |
| So 04.12.1960: Angesichts der sintflutartigen Regenfälle der letzten Tage wird für den Landkreis Münster Katastrophenalarm ausgelöst. Innerhalb von 32 Stunden fallen 68 Liter pro Quadratmeter. Das Panzergrenadierbataillon 193 wird für 48 Stunden zu Evakuierungsaufgaben an der Werse eingesetzt, um die Einwohner zu retten, deren Häuser am Montagabend bereits bis über die Giebel überflutet sind. |
| Sa 10.12.1960: Die Zibomo-Gesellschaft führt in der Gaststätte Sültemeyer Farbfilme und Dias vom letzten Ziegenbocksmontagsumzug vor, dazu gibt es Freibier für alle Mitglieder. |
| Do 15.12.1960: Der erste Schnee des neuen Winters fällt. |
| Mo 19.12.1960: Bei einem Zwischenfall in der Schule wird ein Lehrer auf dem Schulhof von einem Vater krankenhausreif geschlagen. |
| Sa 24.12.1960: In der Christvesper, die in der Schlosskapelle abgehalten wird,
kann die evangelische Gemeinde das Modell der neuen Kirche ansehen, dessen Pläne von Baurat Vogel stammen.
Gleichzeitig mit dem Kirchneubau, dessen Turm die Form eines Zeltes erhält, wird auch ein Jugendheim errichtet.
Das Pfarrhaus soll erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden, nachdem die Finanzierung gesichert ist. Bei der Kirche handelt es sich nach Albersloh und Handorf um den dritten evangelischen Kirchneubau nach 1945 im Landkreis Münster. Die Einweihung ist für einen der vier Adventssonntage 1961 geplant. |
| Mo 26.12.1960: Am Morgen spielt der evangelische Posaunenchor Telgte unter der Leitung von Herrn Deisenroth im neuen Wohnviertel am Tiergarten einige Weihnachtslieder. |
| Mo 26.12.1960: Der Männergesangverein "Eintracht" führt das plattdeutsche Stück "Swattbunte Fiärken" von Jens Exler unter der Regie von Hermann Terbille auf. |