Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1792


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Info: Die Chronik basiert weitestgehend auf den Ausgaben der Zeitung "Münsterisches Intelligenzblatt", die dienstags und freitags mit einem Umfang von circa sechs Seiten in einem Format annähernd DIN A5 erscheint.
Anmerkung: Alle Eigennamen werden in der damals gültigen Schreibweise wiedergegeben, so ist beispielsweise aus "Hoenckercke" noch nicht "Hohenkirch" geworden.
Do 05.01.1792: Auf Antrag Wolbecks richtet Kurfürst Maximilian Franz von Österreich einen Jahrmarkt am Montag nach Margaretha ein, um Wolbeck als Handelszentrum zu stärken. Der bisherige Jahrmarkt am Tag vor Petri Stuhlfeier (22. Februar) entfällt damit. Alle Besucher des Jahrmarktes sind in den ersten drei Jahren vom Wegegeld befreit.
So 05.02.1792: Beim Zeller Overman im Kirchspiel werden in der Nacht bei einem Einbruch 20 Roggenstuten, einige Bunde Flachs, ein Beil und ein Messer gestohlen.
Mo 06.02.1792: Im Winkelbusch in der Nähe des Kötters Brandt werden 27 Eichen verkauft.
Sa 11.02.1792: Beim Zeller Hoenckercke im Kirchspiel Wolbeck werden in der Nacht 15 Bunde Flachs und beim Zeller Huttenrodt fünf Scheffel Roggenmehl gestohlen. Vier Nächte später werden bei beiden Bauern die Bienen gestohlen.
Di 28.02.1792: Das Wigbold Wolbeck setzt einen eigenen Boten ein und vereidigt ihn. Er ist beim Wirtschafter Schopman am Servatiitor in Münster untergebracht, kommt dienstags, donnerstags und samstags gegen 10 Uhr in Wolbeck an und macht sich um 14 Uhr wieder auf den Rückweg.
Di 17.04.1792: In einer Angelegenheit des Fleischhauers Bernard Henrich Wiehlers zu Sendenhorst wird eine Witwe Bühren aus Wolbeck erwähnt.
So 13.05.1792: Ab 16 Uhr fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt.
Fr 08.06.1792: Auf der Ziegelei des Reichsgrafen von Merveldt, die an der Südseite des Tiergartens liegt, stehen Ziegelsteine in verschiedenen Größen und Farben zum Preis von 5 Reichstalern pro 1000 Stück zur Verfügung.
Mi 20.06.1792: Beim Amtsrentmeister Geisberg in Münster wird die Kesselführerei für das Amt Wolbeck meistbietend verpachtet. (Anmerkung: Hinter der "Kesselführerei" verbirgt sich der Handel mit Kessel, Töpfen und Kupferwaren.)
So 24.06.1792: Beim Kötter Morbeck im Kirchspiel Wolbeck werden mittags von der Bleiche 20 Ellen Leinwand gestohlen.
Mo 16.07.1792: Auf dem Platz vor dem Steintor wird am heutigen Montag erstmals der Jahrmarkt "St. Margreit" abgehalten. Das Wigbold Wolbeck zahlt den Ausstellern mit dem besten Pferd, den meisten Kühen und den meisten Schweinen oder Schafen eine Prämie von bis zu zwei Reichstalern.
Sa 10.11.1792: Beim Amtsrentmeister Geisberg in Münster wird das Amt des Pferde-, Stier- und Schweineverschneidens auf vier Jahre verpachtet.
 xx.11.1792: Franz Rielmann genannt Spielbrink aus dem Kirchspiel Wolbeck stirbt. Er war als Bedienter des Domkapitularen von der Horst in Münster tätig gewesen.
Mo 19.11.1792: Der 23jährige Musketier Henrich Wenking aus Wolbeck wird wegen Desertion zur Fahndung ausgeschrieben.
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