Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1815


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Info: Die Chronik des Jahres 1815 basiert auf den vollständig erhaltenen Ausgaben des Münsterischen Intelligenzblattes, das ab diesem Jahre zweimal in der Woche und zwar jeweils dienstags und freitags erscheint. Hinzu kommt die "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" von H.A. Kremer.
Fr 03.02.1815: Im Tiergarten bei Wolbeck werden eine größere Menge Eichenholz sowie Klafterholz und Buschen verkauft.
Di 21.03.1815: Im vierten Viertel des Tiergartens werden erneut einige gefällte Eichen und Buchen sowie Klafterholz und Buschen verkauft.
Sa 15.04.1815: Die Wolbecker Jünglinge, welche freiwillig in die Jägerabteilungen der westfälischen Landwehrregimenter eintreten wollen, werden dem vierten Regiment unter Hauptmann Philipp von der Decken zugeteilt.
Mo 17.04.1815: Das Mobiliar der Eheleute Zimmermann Herman Beumer und Anna Maria Möllenbeck soll vor dem Actuar Zumbusch in der Wohnung der Eheleute, Nr. 176 in Wolbeck, öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden.
Der Verkauf scheitert durch die Flucht des Ehemannes vor dem fraglichen Termin. Das Landgericht Telgte ordnet daher die Zwangsversteigerung des Hauses an der Kirchstraße an. Das Haus mit kleinem Garten und einem Schätzwert von 340 bis 350 Reichstalern wird am 30. Juni durch Assessor Borggreve öffentlich verkauft.
Mo 29.05.1815: Die folgenden Trainsoldaten aus Wolbeck sind desertiert: Ant. Stockman, B. Schöne, B. H. Niesman gen. Laman.
Mo 12.06.1815: Herman Krieg aus Wolbeck ist vom Infanterieregiment desertiert.
So 18.06.1815: In der Schlacht bei Waterloo fallen auf preußischer Seite aus Wolbeck: Johann Hermann Mönning, Joseph Piepenbrock und Johann Bernhard Wigger. (Anmerkung: Im selben Atemzug nennt die Quelle den Hermann Drügemöller aus Wolbeck als Teilnehmer am Spanienfeldzug der Jahre 1809/10, der später mit zwei Schussverletzungen zurückkehrt)
So 09.07.1815: In Wolbeck und Angelmodde wird die 2. Escadron des 1. Ostpreußischen Landwehrkavallerie-Regiments einquartiert.
So 16.07.1815: Für die erblindeten Krieger werden von der Bürgermeisterei Wolbeck 5 Reichstaler gespendet.
Fr 21.07.1815: Für den Wiederaufbau des Hospitals zu Eylau werden vom Kirchspiel Wolbeck 6 Reichstaler gespendet.
 xx.09.1815: Die preußische Regierung zahlt die letzten Entschädigungen für die seit dem Jahre 1806 requirierten Pferde aus. Es erhalten:
- Reithaus ein Rotschimmel an preußische Truppen für 70 Taler
- Fronhoff ein Fuchs an holländische Truppen für 68 Taler
- Overmann ein schwarzes Pferd für 50 Taler, ein braunes Pferd für 60 Taler und ein schwarzes Pferd für 40 Taler an russische Truppen
- Niehues ein schwarzes Pferd an russische Truppen für 65 Taler
- Böcker ein schwarzes Pferd an russische Truppen für 30 Taler
- Middendorf ein schwarzes Pferd an russische Truppen für 35 Taler
- J.B. Störkmann ein schwarzes Pferd an russische Truppen für 35 Taler
- Weerkotte ein schwarzes Pferd an russische Truppen für 65 Taler
- Breul ein schwarzes Pferd an preußische Truppen für 25 Taler
- Schleuter ein braunes Pferd an preußische Truppen für 30 Taler
- Sommer ein gelbes Pferd an preußische Truppen für 40 Taler
Mo 18.09.1815: Für die Jagdzeit 1815/16 wird die Jagdgerechtigkeit des Hauses Möllenbeck dem Posthalter Tüshaus zu Münster überlassen. Die Jagdschilder gehen an Heinrich Zumfelde aus Münster und Josef Vieth aus St. Mauritz.
Sa 07.10.1815: Der Schreiber Franz Wilhelm Zumbusch ist aus Wolbeck geflohen, nachdem gegen ihn eine Untersuchung wegen gefälschter Passierscheine für Deserteure eingeleitet worden ist. Bekleidet ist er mit einem blauen Rock, einer gestreiften Hose, großen Stiefeln und einer Lederkappe.
Di 14.11.1815: In der Nacht auf den 15. November werden dem Schäfer Christian Haves im Kirchspiel Wolbeck durch Öffnen eines Fensters mehrere Schafe aus dem Stall gestohlen.
Mi 27.12.1815: Im Tiergarten bei Wolbeck werden 80 Eichen und Buchen auf dem Stamm sowie 50 gefällte Stämme meistbietend verkauft.
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