Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1823


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Info: Die Chronik des Jahres 1823 basiert auf den Quellen "Münsterisches Intelligenzblatt" und "Amtsblatt der Königlichen Regierung", die jeweils vollständig erhalten sind. Hinzu kommt die "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" von H.A. Kremer.
Mi 22.01.1823: Der Zimmermeister Füchtenbusch wird für 1725 Taler mit der Errichtung einer Knaben- und Mädchenschule beauftragt. Der Tischler Lasthaus liefert die Einrichtung der Knabenschule, der Tischler Barve die Einrichtung der Mädchenschule.
Mo 27.01.1823: Nach Dauerfrost seit Mitte Dezember mit Tiefsttemperaturen um -24 Grad Celsius setzt Tauwetter ein.
Mo 03.03.1823: In der Nacht auf den 4. März erhebt sich ein schwerer Sturm aus Südwest, der 24 Stunden anhält und große Bäume entwurzelt.
Mo 10.03.1823: Im Königlichen Tiergarten zu Wolbeck werden an zwei Tagen 228 Eichen und Buchen sowie 389 Klafter Brennholz und 162 Haufen Wellenholz verkauft.
Do 10.04.1823: Ab 11 Uhr wird das südwestlich des Kirchhofes zu Wolbeck gelegene alte Rathaus der Stadt Wolbeck zum Abbruch öffentlich an den Krämer Bernhard Koch für 204 Taler verkauft. Der Platz wird für die Errichtung der neuen Schule benötigt.
Mi 07.05.1823: Im Kellingholz am Tiergarten bei Wolbeck werden 73 Eichenstämme, 108 Klafter Brennholz und 76 Haufen gemischtes Wellenholz verkauft. Am selben Tag werden im Tiergarten von Oberförster Fröndhoff 14 schwere Eichen verkauft, die beim letzten mal entweder unverkauft oder unbezahlt geblieben waren.
Di 13.05.1823: In der Nacht auf den 13. Mai stirbt Oberförster Johann Friderich Hollweg im Alter von 69 Jahren an einer Leberentzündung.
Fr 30.05.1823: Die folgenden Königlichen Holzungen sollen an Ort und Stelle gegen Höchstgebot verkauft werden:
- Der Fredebusch am Tiergarten zu Wolbeck, 4 Morgen 90 Quadratruten groß, mit alten Eichen und anderen Holzarten bestanden
- Die Bührhorst im Kirchspiel Wolbeck gelegen, bestehend aus 9 Morgen Holzgrund mit Eichen- und Erlenbestand sowie 2 Morgen Wiesengrund.
Fr 13.06.1823: Beim Kötter Christoph Albert Tinnenkötter im Kirchspiel Wolbeck wird in der Nacht eingebrochen und neben einer erheblichen Geldsumme etliche notarielle Dokumente gestohlen.
Mo 16.06.1823: In der Nacht auf den 17. Juni tritt Frost auf, welcher an Buchweizen, Hanf, Flachs und Kartoffeln großen Schaden verursacht.
Fr 20.06.1823: Um 11 Uhr soll das am Kirchhof zu Wolbeck gelegene Haus Nr. 147 meistbietend zum Abbruch verkauft werden. Das Haus hatte ursprünglich der Witwe Brüggemann gehört und befindet sich jetzt im Besitz der Stadt Wolbeck.
So 13.07.1823: Bei Hollweg findet im Rahmen des Margarethenfestes eine Feier mit Musik statt. Für das Mittagessen wird um Vorbestellungen gebeten.
Mo 14.07.1823: Beim Handelsmann Sander Meyer in Wolbeck werden mehrere im Wege der Zwangsversteigerung gepfändete Gegenstände wie Betten, Leinwand und Hausgeräte meistbietend gegen Barzahlung verkauft.
Fr 25.07.1823: Die Roggenernte beginnt und fällt ergiebig aus.
Mi 05.11.1823: Das in der Stadt Wolbeck gelegene Haus mit der Nummer 126 soll auf Antrag des Gläubigers Hermann Spaan am 27. Januar 1824 zwangsversteigert werden. Der Wert ist auf 290 Reichstaler geschätzt worden.
So 14.12.1823: Friedrich Lütke Twenhöven wird in seinem Hause von seinem Bruder Johann Bernhard im Beisein zweier Mägde mit einem Gewehr erschossen. Zwischen den beiden Männern hatte seit längerer Zeit Streit geherrscht.
Di 16.12.1823: Das Haus des Handelsmannes Sander Meyer, in der Stadt Wolbeck auf der Hofstraße 101 gelegen, wird mit einem Schätzwert von 500 Reichstalern an der Gerichtsstelle Münster zwangsversteigert.
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