Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1826


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Info: Die Chronik des Jahres 1826 basiert auf den Quellen "Münsterisches Intelligenzblatt" und "Amtsblatt der Königlichen Regierung", die jeweils vollständig erhalten sind. Hinzu kommt die "Chronik der Bürgermeisterei Wolbeck" von H.A. Kremer.
Do 09.03.1826: Bei Temperaturen um 20 Grad Celsius setzt die Obstblüte ein, die auch von späteren Schneeschauern und Nachtfrösten nicht mehr beeinträchtigt wird.
Mo 20.03.1826: Im Königlichen Walddistrikt Tiergarten werden 127 Stück Eichen- und Buchennutzholz sowie am Folgetag 242 Klafter Brennholz und 8028 Haufen Wellenholz meistbietend verkauft.
Mo 10.04.1826: Das frühsommerliche Wetter geht mit Gewittern zu Ende, für den Rest des Monats herrscht nasskaltes Wetter mit ständigen Schnee- und Hagelschauern.
Mi 03.05.1826: Das Wetter wechselt auf stürmischem Nordostwind mit Nachtfrost und bleibt so bei völliger Trockenheit bis zum 20. Mai. Erst danach werden die Bäume erstmals grün.
Mo 12.06.1826: Ab 9 Uhr werden vier Äcker, die auf dem Esch nebeneinander gelegen sind, jeder Acker zu 10 Scheffel Einsaat, im Auftrag des Notars Schepers an Ort und Stelle meistbietend verkauft.
Fr 30.06.1826: Gegen 19 Uhr ertrinkt Heinrich Bisping, Sohn von Oberförster Hubert Bisping, im Alter von 27 Jahren in der Angel hinter der Hollwegschen Mühle beim Pferdeschwemmen (Anmerkung: Eine vierte Quelle nennt als Todesursache einen Schlaganfall).
Mi 05.07.1826: Ab 11 Uhr wird die Wolbecker Domainen-Ziegelei in folgendem Umfang verkauft:
- Wohnhaus, Ziegelofen mit Pfannen, Steinscheune
- Garten- und Hofraum, 2 Morgen 146 Quadratruthen
- Hagenheide, Ackerkamp, 27 Morgen 174 Quadratruthen
- Grundfläche in der geteilten Berdelheide, unmittelbar an der Ziegelei gelegen, 59 Morgen 5 Quadratruthen
- Fürstenteich in der Berdelheide, 2 Morgen 55 Quadratruthen
Der Verkauf oder die Vergabe zur ablösbaren Erbpacht erfolgt an Ort und Stelle unter Leitung des Domainen-Rentmeisters A. Geisberg.
So 16.07.1826: Bei Carl Hollweg findet im Rahmen des Margarethenfestes eine Feier mit Musik statt. Für das Mittagessen wird eine Vorbestellung erbeten.
Do 03.08.1826: Die anhaltende Hitzewelle erreicht mit 38 Grad Celsius ihren Höhepunkt. Ab 21 Uhr setzen schwere Gewitter mit Hagel ein, deren heftiges Wetterleuchten den Horizont wie ein Flammenmeer wirken lassen. Es kommt jedoch zu keinerlei Blitzeinschlägen.
Do 31.08.1826: Die Ergebnisse der Getreideernte sind angesichts der langen Dürreperiode unzureichend. Während bei Weizen und Roggen das Korn sehr klein und unvollständig ausfällt, ergibt sich bei Hafer und Gerste teilweise nicht einmal mehr die Einsaat.
So 03.09.1826: Graf von Merveldt erteilt dem Kaufmann Anton Hötte (Münster) einen Jagdpass gültig bis zum 01.09.1827 für das Rittergut Wolbeck.
Mi 06.09.1826: Nach fünfwöchiger Trockenheit fällt heute erstmals wieder nennenswerter Regen, der zumindest die Buchweizenernte rettet.
Do 28.09.1826: Wegen geplanter Aufgabe der Geschäftstätigkeit durch Carl Hollweg sollen heute an Ort und Stelle mehrere Äcker meistbietend verkauft werden. Am Folgetag stehen zum Verkauf: Zwei fast neue Ackerwagen, Pflüge, Eggen, und sonstige zur Wirtschaft gehörende Gerätschaften; Drei Pferde (4, 5 und 6 Jahre alt); Zwei Fohlen fremder Rasse (1 und 2 Jahre alt).
Fr 17.11.1826: Im Rahmen einer gerichtlichen Zwangsversteigerung sollen im Haus des Wirtschafters Hollweg in Wolbeck ab 9 Uhr durch den Telgter Aktuar Rüsch zwei Branntweinkessel, vier Tonnen groß, zusammen mit Helmen und Röhren verkauft werden. Diese Ankündigung wird jedoch am 11. November wieder aufgehoben. Am Folgetag erklärt Carl Hollweg, alle Forderungen über den Notar Schepers (Münster) zu befriedigen. Am 18. November wird die Zwangsversteigerung für den 24. November wieder angesetzt. Zusätzlich stehen zum Verkauf: Eine goldene Repetieruhr, ein Paar Ohrringe mit Edelsteinen, drei Kühe, Korbwagen, Bettzeug, Kupfergeschirr und sonstiger Hausrat.
Mi 22.11.1826: Der erste Schnee fällt, bleibt aber nicht liegen.
So 31.12.1826: Bei Tagestemperaturen um 10 Grad Celsius ist das Vieh weiterhin auf der Weide.
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