Stadt und Kirchspiel Wolbeck
Die Chronik

Wolbecker Chronik für das Jahr 1974


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Info: Die Chronik des Jahres 1974 berücksichtigt die folgenden Quellen:
Westfälische Nachrichten, Ausgabe Hiltrup
Westfälische Nachrichten, Ausgabe Münster-Land
Münstersche Zeitung, Ausgabe Hiltrup/Wolbeck
Di 01.01.1974: Wolbeck besitzt 5488 Einwohner, davon sind 77 % katholisch und 20 % evangelisch. Verzeichnet sind 49,7 % Beamte und Angestellte, 31,8 % Arbeiter, 12,7 % Selbständige und 5,8 % mithelfende Familienangehörige.
Wolbeck besitzt vier Ärzte, zwei Zahnärzte und einen Tierarzt, eine Apotheke, zwei Kreditinstitute und 36 Vereine und Verbände.
Fr 04.01.1974: Die Landjugend diskutiert im Gasthaus Schmitz über das Thema "Mode - heute und morgen". Referent ist Hermann Flothkötter, Student der Theologie und Soziologie aus Münster.
Di 08.01.1974: Heute werden von den im Dezember gefirmten Kindern die Weihnachtsbäume abgeholt. Die Einnahmen in Höhe von einer Mark pro Baum sind für die behinderten Kinder in Haus Hall gedacht.
Mi 09.01.1974: Auf der Straße von Wolbeck nach Alverskirchen kommt es zu einem schweren Verkehrsunfall, als ein Pkw bei einem Überholmanöver ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt. Die Strecke ist für mehrere Stunden gesperrt.
Do 10.01.1974: Auf eisglatter Fahrbahn ereignen sich im Wolbecker Raum mehrere Verkehrsunfälle.
Mi 16.01.1974: Auf der Wolbecker Straße wird zwischen der Wersebrücke und der Kreuzung Mondstraße die Brücke der Umgehungsbahn neu gebaut. Die bisher acht Meter breite Fahrbahn wird auf vierzehn Meter erweitert, hinzu kommen noch beiderseits Mehrzweckspuren sowie auf der nördlichen Seite ein drei Meter breiter Fuß- und Radweg. Gleichzeitig wird die Fahrbahn um einen halben Meter abgesenkt.
Do 17.01.1974: Mitglieder der Billerbecker Kolpingfamilie besuchen die Krippenausstellung von Heinz Goebeler im Heimathaus in Telgte. Später steht ein plattdeutscher Abend mit Tönne Vormann im Restaurant Thier-Hülsmann in Wolbeck auf dem Programm.
Mi 23.01.1974: An der Eschstraße werden die letzten Arbeiten abgeschlossen. Die Straße ist mit einer vorläufigen Asphaltschicht versehen und an beiden Seiten drainiert. Ein weiterer Ausbau ist erst in einigen Jahren vorgesehen.
Do 24.01.1974: Das Allgemeine Bürgerschützen-Corps ABC Wolbeck führt seine Jahreshauptversammlung durch. Zum neuen ersten Vorsitzenden wird der bisherige Stellvertreter Willi Tewes gewählt, da sein Vorgänger Walter Linke auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht.
Die seit der Vereinsgründung 1957 stabilen Beitragssätze werden auch in diesem Jahr nicht erhöht. Das kommende Schützenfest bleibt noch ungeklärt, zudem muss die Vogelstange verlegt werden.
Mo 28.01.1974: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck hebt ihren Beschluss vom 26. September 1973 auf und erklärt sich zum Brandschutz des Ortes wieder bereit. Das alte TLF 8 ist repariert und ein neues TLF 16 bestellt worden.
Di 29.01.1974: Im Schulzentrum Wolbeck findet eine Dia-Schau mit dem Thema "Der Weg unserer Jugend zur Musik" statt. Geplant ist die Einrichtung von Kursen zur musikalischen Früherziehung der vier- bis sechsjährigen Kinder. Zusammen mit dem Leiter der Westfälischen Schule für Musik, Latour, sollen anstehende Fragen geklärt werden.
Sa 02.02.1974: Kreisplaner Rosenfelder stellt die innerörtliche Entlastungsstraße zwischen Ziegenbocksdenkmal und Borgstraße vor. Die Vermessungsarbeiten waren bisher von erheblichen juristischen Problemen und Verzögerungen begleitet, da viele Grundstückseigentümer den Zugang zu ihrem Grundstück verweigert hatten und in jedem Einzelfall erst die Anordnung des Regierungspräsidenten eingeholt werden musste.
Abgerissen werden soll das Haus Hamsen am Marktplatz, da hier westlich der Spar- und Darlehnskasse die Linienführung vorgesehen ist. Die Straße folgt dem jetzigen Pättken etwa 150 Meter, schwenkt dann leicht nach Osten und kreuzt die Fritz-von-Waldeck- und die Paul-Gerhardt-Straße in etwa 75 Metern Entfernung zum Kindergarten.
Die neue Straße verschwenkt danach leicht nach Nordosten, um 40 Meter östlich der evangelischen Kirche die Dirk-von-Merveldt-Straße zu kreuzen, die zur Einbahnstraße wird. Im weiteren Verlauf wird die Remise bei Schwegmann abgerissen und die Angel im Abstand von etwa 50 Metern westlich der jetzigen Münstertorbrücke überquert. Um eine rechtwinklige Kreuzung mit der Borgstraße zu erhalten, werden alle Gebäude der Besitzung Schulz abgerissen und die Borgstraße nach Norden verlegt.
Kreisplaner Rosenfelder schätzt die Gesamtkosten für das Straßenbauprojekt auf 2,5 bis 3 Millionen DM.
So 03.02.1974: Der Zibomo-Arbeitsausschuss trifft sich in der Gastwirtschaft Rump-Lasthaus zur Besprechung des kommenden Umzugs, der unter dem Motto "Nur Mut, es wird schon alles gut, alles unter einem Hut" steht.
Insgesamt 20 Wagen, 35 Fußgruppen und 10 Musikkapellen haben sich angemeldet. Nach den Erfahrungen im Vorjahr wird die Ortsdurchfahrt in diesem Jahr erstmals bis 22 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt.
Di 05.02.1974: Zwischen Wolbeck und Angelmodde haben die Arbeiten am Durchstich der Angel begonnen, der im Zuge der Straßenverlegung notwendig geworden ist.
So 10.02.1974: Die Mitglieder der evangelischen Kirche zu Albersloh fahren erstmals mit dem Bus zum Gottesdienst nach Wolbeck, der um 10 Uhr beginnt.
Mo 11.02.1974: Die Bauarbeiten am Hallenbad beginnen, nachdem am 1. Februar die Erlaubnis der Bezirksregierung eingetroffen ist. Zuerst wird eine Anfahrtstraße angelegt, danach beginnen die Ausschachtungsarbeiten.
Sa 16.02.1974: Um 20:11 Uhr beginnt die Galasitzung der Zibomo-Gesellschaft im Festzelt auf dem Marktplatz, die bis in die frühen Morgenstunden andauert.
So 17.02.1974: Nach einer extrem kurzen Nacht zieht die Zibomo-Gesellschaft zur Schlüsselübergabe zum Amtshaus, wo der Vorsitzende Karl Stening die Herausgabe desselben fordert. Vorweg gehen Franz Averhoff und Heinz Telges, die fünf Ziegen von Bernhard Lauhoff mitführen.
Amtsdirektor Mattenklodt übergibt Hippenmajor Ludwig den Schlüssel und hält eine kurze Rede, danach wenden sich Hippenmajor Ludwig, Amtsbürgermeister Lammerding und Bürgermeister Gallenkämper an die versammelten Narren. Abschließend spricht der Angelmodder Bürgermeister Krause zu den Wolbecker Narren, schließt seine Rede aber versehentlich mit "Helau" ab, was in der nachfolgenden Stille unbeantwortet bleibt.
Mo 18.02.1974: In Wolbeck findet der Ziegenbocksmontagsumzug statt, an dem mehrere tausend Zuschauer teilnehmen. Der Umzug wird von den beiden Themen Eingemeindung und Ölkrise beherrscht.
So 24.02.1974: In der Pfarrkirche St. Nikolaus stellt sich der neue katholische Pfarrer von Wolbeck, Josef Barenbrügge, vor. Dechant Ensing verliest die Ernennungsurkunde und überreicht das Zeichen des Hirtenamtes. Danach hält Pfarrer Barenbrügge die Predigt über den Wahlspruch "Miteinander sind wir die Gemeinde des Herrn".
Fr 08.03.1974: In Wolbeck spricht Schreinermeister Heinz Telges den Richtspruch für den zweiten kommunalen Kindergarten. Der anschließende Umtrunk gelingt nur tröpfchenweise, da der Schnaps in der Flasche gefroren ist.
Die Fertigstellung des Bauwerks wird mit Beginn des neuen Kindergartenjahres erwartet. Die Kosten betragen 470.000 DM sowie zusätzlichen 65.000 DM Erschließungskosten. Ein dritter Kindergarten ist bereits im Plan des Baugebietes "Goldbrink" vorgesehen, wird aber nicht mehr von der Gemeinde Wolbeck gebaut werden.
So 10.03.1974: Heinrich Füser feiert seinen 65. Geburtstag.
Mi 13.03.1974: Da das Wolbecker Schulzentrum nur über unzureichende Parkmöglichkeiten für Fahrräder verfügt, wird den Schulkindern mit einer Anfahrt von weniger als 1,5 Kilometern untersagt, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Die Amtsverwaltung hat dieses Verbot erlassen, da die Anschaffung von ausreichenden Fahrradständern im 12-Millionen-Etat des Projektes nicht vorgesehen war.
Die Verwaltung droht im nächsten Schritt die Ausgabe von Parkplaketten an berechtigte Schüler an, um Hausmeistern und Lehrkräften die Überwachung des Verbotes zu ermöglichen. Über geeignete disziplinarische Maßnahmen bei Verstößen gegen das Fahrverbot soll noch beraten werden.
Fr 15.03.1974: Ein Verkehrsunfall auf der Straße nach Alverskirchen fordert zwischen den Einfahrten Markfort und Hennenberg einen Schwerverletzten, als ein Pkw von der Straße abkommt und gegen einen Baum prallt.
So 17.03.1974: Der Erzbischof von Hue (Südvietnam) besucht im Rahmen eines Romaufenthaltes auch die katholische Pfarrgemeinde in Wolbeck. Zusammen mit Pfarrer Barenbrügge, den er im Rahmen der Missio-Tätigkeit aus Aachen kennt, hält er ein Hochamt in lateinischer Sprache.
Mo 18.03.1974: Der Gemeinderat Wolbeck tagt in der Gastwirtschaft Stutter. Die Erstellung eines Bildbandes über Wolbeck wird mit einem Zuschuss in Höhe von 10.000 DM gefördert.
Einstimmig wird die Einrichtung einer Realschule im Wolbecker Schulzentrum beschlossen.
Die Situation an der Nikolaischule hat sich entspannt. Mittlerweile stehen den 420 Kindern 19 Lehrkräfte zur Verfügung, zudem stehen den 119 Anmeldungen jetzt 127 Abgänge gegenüber.
Im Rahmen der kommunalen Neuordnung werden einige Umbenennungen von Straßen notwendig. Zunächst möchte man Verhandlungen mit der Post führen, um Auskunft über die Möglichkeit einer Bezirkseinteilung unter Beibehaltung der bisherigen Straßennamen zu erhalten.
Im Moment sind die folgenden Änderungen vorgesehen:
Albersloher Straße, Bahnhofstraße, Borgmannsweg: Am Steintor
Amselweg, Drosselweg, Finkenweg, Pirolweg: Im Bilskamp
Antoniusweg, Bonhoefferstraße, Heidestraße, Kettelerstraße: Ludwig-von-Holte-Straße
Kirchplatz, Krummer Timpen, Gruetpaorte: Herrenstraße
Am Hagen: Telgter Straße
Am Nienkamp, Wersewinkel: Münsterstraße
Angelmodder Weg: Alter Postweg
Augustin-Wibbelt-Straße: Anton-Aulke-Straße
Borgstraße: Zum Heiligenstuhl
Delpstraße: Hamsens Busch
Edith-Stein-Straße: Von-dem-Berme-Straße
Eichendorffweg: Bürenstraße
Lönsstraße: Juffernkamp
Moltkestraße: Dienickstraße (sic!)
Oderstraße: Nogatstraße
Paul-Gerhardt-Straße: Marktstraße
Schlesierstraße: Grüner Weg
Schulstraße: Nikolausstraße
Teigelkamp: Am Piepenbach
Do 21.03.1974: Die Ampelanlage an der Kreuzung Hiltruper Straße/Zumbuschstraße wird in Betrieb genommen. Der Bau war notwendig geworden, da die Installation einer derartigen Anlage an einer dreispurigen Straße vorgeschrieben ist.
Die Anlage ist zwischen 19:00 Uhr und 06:30 Uhr außer Betrieb, an den Wochenenden wird die Ampel samstags um 14 Uhr abgeschaltet.
Di 26.03.1974: Nach einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus treffen sich die älteren Leute zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal.
Di 26.03.1974: Um 20 Uhr eröffnen Manfred und Hildrun Dumm auf der Münsterstraße 16 das Disco-Abendlokal "Don Quichotte". Täglich von 19:30 Uhr bis 01:00 Uhr unterhält ein Discjockey die Gäste mit Musik.
Das Lokal richtet sich an ältere Gäste, die ihre Urlaubserinnerungen an Spanien auffrischen wollen. Die Schnitzereien, Spiegel und Dachziegel der Einrichtung wurden von dort importiert. Zahlreiche Nischen bieten bis zu 100 Gästen Platz, an der Theke stehen 20 Barhocker zur Verfügung, hinzu kommt eine 16 Quadratmeter große Tanzfläche.
Mi 27.03.1974: Am Vormittag ereignet sich an der Kreuzung Münsterstraße/Grenkuhlenweg ein Unfall, bei dem ein Mopedfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem Pkw schwerverletzt wird.
So 31.03.1974: Der neue kommunale Kindergarten unter der Leitung von Mechthild Schmitz lädt die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ein. Außerdem wird noch ein Name für den Kindergarten gesucht.
Mi 03.04.1974: In der Gastwirtschaft Schmitz findet eine gemeinsame Feier der Heimatvereine Wolbeck und Angelmodde statt, an der auch Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor der Stadt Münster teilnehmen.
Do 04.04.1974: Josef Hoebink feiert seinen 60. Geburtstag.
Fr 05.04.1974: Im Rahmen der Eröffnung des Drostenhofes als Außenstelle des Landesmuseums gibt der Leiter der Abteilung Kunsthandwerk, Skulptur und Architektur, Dr. Klaus Bußmann, den geplanten Einbau der sechs Meter hohen Fenster des Deutschen Pavillons der Pariser Weltausstellung von 1900 bekannt. Die Glasfenster stammen von Melchior Lechter und werden momentan im Magazin aufbewahrt. Ihre Ausführung im Jugendstil hält er mit der Architektur des Drostenhofes für vereinbar.
Mo 15.04.1974: Die St.-Achatii Bruderschaft veranstaltet in der Gastwirtschaft Sültemeyer ihre diesjährige Generalversammlung.
In einem Vortrag schildert Josef Ruppel die Situation in der St.-Nikolai Bruderschaft. Auf Grund des automatischen Übertritts der Frischverheirateten zu St. Achatius und dem gleichzeitigen Absinken des Heiratsalters, verbunden mit schwachen Nachwuchsjahrgängen leidet die Bruderschaft an Auszehrung und kann in absehbarer Zeit nicht mehr alle Ämter besetzen.
Nach langer Diskussion beschließen die anwesenden 120 Mitglieder von St. Achatius die Änderung der bisherigen Regelung. Demnach dürfen Mitglieder von St. Nikolai nach der Eheschließung in der Bruderschaft verbleiben, gleichzeitig aber auch in St. Achatius mitarbeiten.
Im Jahresbericht weist Josef Schwegmann auf Probleme beim letzten Schützenfest hin. Da der Zeltwirt des letzten Jahres mit dem Umsatz nicht zufrieden ist, stellt er für dieses Jahr zusätzliche Forderungen. Die Versammlung beschließt daher die Vergabe an Sültemeyer.
Auf Grund der Fußballweltmeisterschaft ergeben sich Kollisionen mit dem Schützenfest. So findet während der vorgesehenen Abholung des Schützenkönigs das Spiel gegen die DDR statt. Daher wird die Aufstellung von Fernsehern im Schützenzelt beschlossen und die Abholung auf die Zeit nach dem Schlusspfiff verlegt.
Der Termin für das Schützenfest wird in Zukunft vom Osterfest entkoppelt und grundsätzlich auf den vorletzten Sonntag im Juni gelegt.
Do 18.04.1974: Zu einem Waldbrand im Tiergarten an der Straße nach Albersloh werden die Freiwilligen Feuerwehren von Wolbeck, Albersloh und Hiltrup gerufen. Der Brand umfasst eine Fläche von 1000 Quadratmetern.
So 21.04.1974: Die St.-Nikolai Bruderschaft veranstaltet in der Gastwirtschaft Mentrup eine außerordentliche Generalversammlung. Die von der St.-Achatius-Bruderschaft beschlossene Neuregelung der Mitgliedschaft, die es verheirateten Männern erlaubt, in der St.-Nikolai-Bruderschaft zu verbleiben, wird einstimmig angenommen.
Die Regelung der 24 Jüngsten wird angesichts des Mitgliederschwundes reformiert und auf zehn reduziert. Zudem werden sie nicht mehr dazu verpflichtet, bei Schützenfesten weiße Hosen zu tragen.
Ebenfalls gestrichen werden die "ersten Tänze" des Offizierskorps bei Schützenfesten.
Mi 24.04.1974: Bei schlechtem Wetter findet der Wandertag des Turnvereins Wolbeck statt, an dem über hundert Kinder teilnehmen. Unter der Leitung von Norbert Riebandt startet man am Eingang zum Tiergarten an der Alverskirchener Straße.
So 05.05.1974: Nach zwanzig Jahren treffen sich 65 Entlassschüler der Volksschule Wolbeck bei Stutter wieder. Anderthalb Jahre lang haben Hannelie Plieth und Marlies Stening nach den 83 Ehemaligen gesucht, von denen fünf bereits verstorben sind.
Die weiteste Anreise hat dabei Theo Vogelpoth aus Neuguinea hinter sich, der momentan seinen ersten Heimaturlaub nach sechs Jahren wahrnimmt, andere Schüler kommen aus Bern und Meyrin in der Schweiz. Von der Lehrerschaft ist die 86jährige Paula Urbansky anwesend.
Mi 08.05.1974: Heute findet die Grundsteinlegung am Hallenbad statt.
Fr 10.05.1974: In einer Feierstunde wird der zweite Bauabschnitt des Schulzentrums Wolbeck seiner Bestimmung übergeben. Der Einladung wird kaum Folge geleistet, lediglich ein knappes Drittel der Gäste ist erschienen.
Mo 13.05.1974: Eine Gruppe von sechzehn Schülern des Gymnasiums Wolbeck ist zu einem vierzehntägigen Schüleraustausch an der Theale Green School in der Nähe von Reading nach England aufgebrochen. Begleitet werden die Schüler von den Lehrern Schmitter und Pommer.
Di 14.05.1974: Der Gemeinderat von Wolbeck befasst sich auf seiner Sitzung in der Gastwirtschaft Mentrup mit der Frage, was mit der alten Glocke aus der Antoniuskapelle geschehen soll. Die Glocke war von der katholischen Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt worden, um auf dem neuen Friedhof einen Platz zu finden. Die damit verbundenen Kosten in Höhe von 3000 DM sind vom Rat jedoch abgelehnt worden, weshalb nun über die Rückgabe der Glocke verhandelt werden soll.
Nach ausgiebiger Diskussion in Ausschüssen und Bürgerschaft kommt es zu den folgenden, von der ursprünglichen Planung abweichenden Umbenennungen von Straßen im Zuge der Eingemeindung:
Antoniusweg, Bonhoefferstraße, Heidestraße, Kettelerstraße: Von-Holte-Straße
Edith-Stein-Straße: Bermesstraße (sic!)
Paul-Gerhardt-Straße: Jochen-Klepper-Straße
Schlesierstraße: Pewo-Weg
Schulstraße: Nikolai-Straße
Teigelkamp: Am Tiergarten
Do 16.05.1974: Im Zuge des Ausbaus der Münsterstraße wurden von der VEW Stromkabel im Erdreich verlegt, weshalb jetzt in der Ortsmitte die Freileitungen abgerüstet werden.
Sa 25.05.1974: Josef Gerdes feiert auf der Hofstraße seinen 75. Geburtstag.
Sa 01.06.1974: In der Pfarrkirche St. Nikolaus wird die Vorabendmesse ab heute von 17 auf 18 Uhr verlegt.
Mo 03.06.1974: Auf der Werse kommt es zu einem Fischsterben, dabei ist die Strecke von der Kreisgrenze Lüdinghausen bis zur Angelmündung betroffen. Eine Untersuchung durch die Behörden fördert zahlreiche Behälter mit Unkrautvernichtungsmitteln zutage, die nach dem Gebrauch im Fluss entsorgt worden waren.
Mo 03.06.1974: Auf dem Gelände der Gaststätte Averhoff findet die Stutenschau des Kreises Münster, veranstaltet vom Westfälischen Pferdestammbuch, statt.
Bei den Kleinpferden wird ein Fohlen, von Vördur aus Koralle des Besitzers Manfred Diekel aus Wolbeck, prämiiert.
Mo 03.06.1974: Die St.-Nikolai-Bruderschaft führt in der Gaststätte Rump ihre Generalversammlung unter der Leitung von Josef Ruppel durch. Die Versammlung beschließt einstimmig, dass der Vorstand in Zukunft selbständig bei der Vergabe des Schützenfestes an die entsprechenden Gastwirte sowie bei der Verpflichtung der Musikkapellen entscheiden kann.
Ab 1975 findet die Jahreshauptversammlungen nicht mehr am Pfingstmontag, sondern am zweiten Sonntag nach Ostern um 17 Uhr statt.
Die Satzung soll durch den zuständigen Ausschuss geändert werden, um die Aufnahme evangelischer Glaubensbrüder zu ermöglichen. Zudem beschließt der Vorstand die Durchführung von Werbeaktionen, um die Bruderschaft einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen und dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken.
So 09.06.1974: Die Landjugend führt bei regnerischem Wetter eine Fahrradtour durch, die über Alverskirchen, Everswinkel und Hoetmar nach Sendenhorst führt.
Mo 10.06.1974: In der Gartenbauschule findet eine Sitzung des Gemeinderates Wolbeck statt.
Sa 15.06.1974: Die Schützengesellschaft "Vereinigte Landwirte" feiert Schützenfest und zudem ihr 50jähriges Bestehen.
Do 20.06.1974: Die St.-Achatius-Bruderschaft feiert bei warmem Wetter ihr sechstägiges Schützenfest. Neuer Schützenkönig wird Lambert Erdbrügge.
Di 25.06.1974: Auf der Sportanlage finden die Bundesjugendsommerspiele der Hauptschule Wolbeck-Angelmodde statt. Die Sieger der einzelnen Jahrgänge lauten:
- Mädchen 11 Jahre: 1. Edith Niesmann 256 P., 2. Ursula Eichholt 225 P., 3. Susanne Tholen 212 P.
- Mädchen 12 Jahre: 1. Christa Happe 210 P., 2. Wiltrud Dehne 209 P., 3. Ulrike Kirschbaum 195 P.
- Mädchen 13 Jahre: 1. Hannelore Wittich 241 P., 2. Nicole Dewsnap 210 P., 3. Astrid Roth 198 P.
- Mädchen 14 Jahre: 1. Gerhild Melzer 218 P., 2. Hildegard Turudija 204 P., 3. Gudrun Gerlach 195 P.
- Mädchen 15 Jahre: 1. Heidi Breuer 311 P., 2. Gabi Bourscheid 242 P., 3. Adelgunde Barwe 226 P.
- Mädchen 16/17 Jahre: 1. Eva-Maria Ostrop 228 P., 2. Annchen Bendel 192 P., 3. Gaby Schäfer 164 P.
- Jungen 11 Jahre: 1. Thomas Pätsch 261 P., 2. Josef Breslauer 241 P., 3. Dirk Dorweiler 206 P.
- Jungen 12 Jahre: 1. Dieter Kuhlmann 221 P., 2. Johannes Brockhoff 210 P., 3. Dieter Michalski 206 P.
- Jungen 13 Jahre: 1. Erich Scholz 234 P., 2. Uwe Saat 218 P., 3. Herbert van der Stok und Tristan Bolwin jeweils 198 P.
- Jungen 14 Jahre: 1. Ralf Spangenberg 194 P., 2. Lutz Gock 192 P., 3. Michael Schaefers 184 P.
- Jungen 15 Jahre: 1. Rainer Voigt 222 P., 2. Franz-Josef Schwegmann 212 P., 3. Walter Stückmann 177 P.
- Jungen 16 Jahre: 1. Joachim Nierschak 188 P., 2. Manfred Toboll 164 P., 3. Andreas von Aulock 153 P.
- Jungen 17 Jahre: 1. Thomas Scholz 207 P.
Sa 29.06.1974: Das Allgemeine Bürgerschützencorps ABC Wolbeck feiert sein dreitägiges Schützenfest. Erstmals findet das Königsschießen in Hamsens Busch in der Nähe der Baustelle des Hallenbades statt. Mit dem 305. Schuss wird Josef Holtmann neuer Schützenkönig.
Di 02.07.1974: Im Rahmen der Entlassfeier für die Absolventen der Hauptschule Wolbeck-Angelmodde wird das Pop-Musical "Menschensohn" von Peter Janssens von den Schülern unter der Leitung von Sigrid Scheinert aufgeführt.
Mi 03.07.1974: Für eine Woche hält sich Dr. Joseph N'Gendahimani aus Burundi als Gast von Pastor Barenbrügge in Wolbeck auf.
Sa 06.07.1974: Die Arbeiten am Hallenbad verzögern sich, da der Rohbau in den vergangenen Wochen immer wieder durch unbekannte Täter beschädigt worden ist.
So 07.07.1974: Ab dem heutigen Sonntag werden versuchsweise zwei zusätzliche Busfahrten an Sonn- und Feiertagen angeboten. Abfahrt ist um 18:20 Uhr in Wolbeck, Ankunft in Münster um 18:35 Uhr. Die Rückfahrt beginnt um 18:40 Uhr in Münster.
Fr 12.07.1974: Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde fahren 95 ältere Wolbecker der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zusammen mit Pastor Scheiberg und Pfarrrer Barenbrügge zum SOS-Kinderdorf bei Lüdenscheid.
Danach geht es bei Sonnenschein zum Kohlberg und später zum Kaffeetrinken an den Möhnesee.
Sa 13.07.1974: Am "Margarethensamstag" feiert die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck ihr Feuerwehrfest.
Sa 20.07.1974: Auf der Wigbold-Kampfbahn findet vor 300 Zuschauern das "Fußballspiel des Jahres" zwischen den Teams der beiden Bruderschaften St. Achatius und St. Nikolai zugunsten der "Aktion Sorgenkind" statt. Als Spielzeit sind viermal 15 Minuten vorgesehen, damit genügend Trinkpausen eingelegt werden können. Der musikalische Rahmen wird von den Spielmannszügen der Freiwilligen Feuerwehren Wolbeck und Albersloh gestaltet.
Der Anstoß wird von Pfarrer Barenbrügge, Vikar Gramatke und Pater Vogelpoth gemeinsam ausgeführt. Bei strömendem Regen liegt St. Nicolai zur Pause mit 2:1 in Führung, nachdem St. Achatius kurz vor dem Halbzeitpfiff einen Elfmeter an den Pfosten setzt.
Die Torfolge: 0:1 (Hubert Wulfers), 1:1 (Lambert Erdbrügge), 2:1 (Heinz Focke), 3:1 (Heinz Focke), 3:2 (Willi Möllmann), 3:3 (Burkhard Loddenkötter)
Mo 22.07.1974: Die Münsterstraße wird wegen Baumaßnahmen für eine Woche voll gesperrt.
Mi 24.07.1974: Im Fenster des Heimatvereins an der Ecke Hofstraße/Steintor wird für kurze Zeit die Entstehung des Ortes Wolbeck in Wort und Bild ausgestellt.
Fr 26.07.1974: Am Amtsgymnasium Wolbeck wird Studiendirektor August Ruwe in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte die Fächer Mathematik, Physik und Erdkunde unterrichtet und auch die Funktion des stellvertretenden Schulleiters inne gehabt.
Fr 26.07.1974: Auf dem Hinterhof der Amtsverwaltung Wolbeck werden durch Heinz Vocke 31 Fundsachen innerhalb von 22 Minuten meistbietend versteigert, die seit 1972 nicht abgeholt worden sind. Insgesamt finden sich 30 Interessenten ein, die zusammen 150 DM für Armbanduhren, Blockflöten und Strickjacken ausgeben. Dabei gehen auch eine goldene Armbanduhr für 23 DM und ein Hollandrad für 40,50 DM über den Tisch.
Fr 02.08.1974: Franz Graf von Merveldt und Gräfin Helene geb. von Blücher feiern Diamantene Hochzeit.
So 04.08.1974: Die Geschwister Ute und Petra Benger aus Wolbeck nehmen in Böblingen an den 26. Deutschen Seifenkisten-Meisterschaften teil, wo sie den 23. Platz erreichen. Zuvor hatten sich die beiden in Havixbeck durch den ersten und zweiten Platz für die DM qualifiziert.
Mi 07.08.1974: Am Nachmittag ereignet sich in Höhe der Gaststätte Schoppmann ein schwerer Verkehrsunfall, als es beim Abbiegen zu einem Frontalzusammenstoß kommt und ein Fahrzeug gegen das Gasthaus geschleudert wird.
Do 22.08.1974: Am Nachmittag wird auf dem Versuchsgelände der Firma Lancier das neue Kabelverlegefahrzeug vom "Typ KR" vorgestellt.
Sa 24.08.1974: Heute beginnt das dreitägige Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft. Bei strahlendem Sonnenschein wird Reinhard Wennemann neuer Schützenkönig. Bis zur Proklamation ergeben sich formale Schwierigkeiten, da er gleichzeitig Hauptmann des Offizierkorps ist und erst ein Nachfolger (Georg Niehues) für dieses Amt gemäß der Statuten eingesetzt werden muss.
So 25.08.1974: In einem festlichen Hochamt wird Pater Vogelpoth verabschiedet, der nach sechs Monaten Heimaturlaub nach Neuguinea in die Erzdiözese Rabaul zurückkehrt.
So 25.08.1974: Auf der Pastoratswiese findet ein fernöstliches Essen mit koreanischen Gästen statt, die sich zur Zeit im Münsterland aufhalten. Am Nachmittag besuchen sie das Schützenfest der St.-Nikolai-Bruderschaft, am Samstag fuhr man bereits zur Freilichtbühne nach Coesfeld, wo "Der Vetter aus Dingsda" aufgeführt wurde.
Die Verbindung nach Wolbeck ist durch Pastor Barenbrügge entstanden, der seinerzeit in der Schule der Ludgerusgemeinschaft auf dem Bonner Kreuzberg tätig war, wo das Programm des Zentrums für internationale Mission läuft.
Die meisten Koreaner waren zuvor im Ruhrgebiet im Steinkohlenbergbau tätig und werden jetzt in Bonn zu Ingenieuren, Kaufleuten und Handwerkern umgeschult. Betreut werden sie momentan von Hermann Bröskamp, der selbst von 1962 bis 1968 in Korea gewesen war.
Sa 31.08.1974: Im Wersebad werden mehrere Badegäste durch Schrotkugeln verletzt. Drei Jäger hatten die Badenden nach eigenen Angaben mit Wildtauben verwechselt und mehrfach auf sie geschossen.
Mi 04.09.1974: Georg Markfort feiert seinen 70. Geburtstag.
Fr 06.09.1974: Nach dreiwöchiger Fahrt kehren Rainer Schlüter aus Wolbeck und Werner Ahlbrand aus Telgte mit dem Auto aus Afghanistan zurück, wo sie den Handorfer Rudolf Skribbe abgeholt haben.
Während Rudolf Skribbe mit dem Flugzeug gestartet war, um in Kabul verschiedene Projekte der deutschen Entwicklungshilfe zu besuchen, absolvierten seine beiden Freunde bereits die Hinfahrt mit dem Auto.
So 08.09.1974: Der Heimatverein Wolbeck unternimmt eine Dampferfahrt auf dem Dortmund-Ems-Kanal nach Riesenbeck. An der dreistündigen Fahrt mit der "MS Lamberti" nehmen 76 Personen von Heimatverein und Zibomo-Gesellschaft teil, dabei sorgt Alfons Karrengarn für die musikalische Unterhaltung.
So 15.09.1974: Im Tiergarten findet das Volkswandern des TV Wolbeck statt, an dem 600 Personen teilnehmen. Der elf Kilometer lange Rundkurs führt bis zum Gestüt Snoek, wo Tee gereicht wird.
Do 26.09.1974: Bei der Verlosung der Diskothek "Don Quichotte" gewinnt Winfried Räuber eine Langspielplatte sowie Hagen Hartmann eine viertägige Reise nach Mallorca. Die Teilnehmer hatten sich an mehreren Donnerstagen in Wettbewerben wie Liegestütz und Biertrinken aus einer Babyflasche ins Finale gespielt. Am Ende muss das Los entscheiden.
So 29.09.1974: Zu einem Treffen des Einschulungsjahrgangs 1930 haben Agnes Runtenberg, Käthe Fresmann, Anneliese Weber und Egon Bröskamp eingeladen. Die 24 Teilnehmer sind aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Begrüßt werden kann auch die 82jährige Klassenlehrerin Klara Pferdekemper, die 45 Jahre lang in Wolbeck unterrichtet hatte und in Essen im Ruhestand lebt.
Mo 30.09.1974: In den Räumen des kommunalen Kindergartens an der Marktstraße beginnt heute die musikalische Früherziehung. Etwa sechzig Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren werden einmal in der Woche in fünf Kursen von Weidlich und Carl unterrichtet.
Der Unkostenbeitrag beträgt pro Kind und Monat 20 DM, der Jahresbeitrag im Förderverein unter der Leitung von Gerda Linnemann kostet 24 DM.
Momentan werden die Kinder an zwölf "Musiktischen" unterrichtet, später ist der Kauf von Orffschen Instrumenten vorgesehen. In zwei Jahren soll auch Klavier-, Gitarren- und Flötenunterricht angeboten werden.
Di 01.10.1974: In der Aula des Amtsgymnasium Wolbeck tritt die Jazzrockband "Vesna" aus Werl auf. Das Konzert ist nur schwach besucht.
Di 01.10.1974: Die Firma Theo Dammann feiert am Steintor ihr 75jähriges Bestehen.
Fr 04.10.1974: Die Zibomogesellschäft hält in der Gaststätte Sültemeyer ihre Generalversammlung ab. Sowohl Vorstand als auch Festausschuss werden in ihren Ämtern bestätigt.
Zur Wahl des neuen Hippenmajors wollen drei Kandidaten antreten, nach einer Personaldebatte ziehen zwei Personen ihre Kandidatur jedoch zurück, weshalb Heinz Kunstleben einstimmig gewählt wird. Als Motto gibt er "Ist die Welt auch voller Streit, bei Zibomo, da herrscht immer Heiterkeit" aus.
So 06.10.1974: Nach einem Gottesdienst mit dem ehemaligen Wolbecker Pfarrer Wenning trifft sich die Altengemeinschaft im Pfarrheim.
Di 08.10.1974: Bei den erstmals ausgetragenen Vereinsjugendmeisterschaften des Club 66 siegt Astrid Dzialas mit 6:1 und 6:4 gegen Birgit Winkler, während sich Frank Hollenhorst mit 7:6, 4:6 und 6:2 gegen Uwe Damerau durchsetzt.
Do 10.10.1974: Die Eheleute Adolf Bauke und Margarethe geb. Maedler feiern Diamantene Hochzeit. Adolf Bauke wurde am 3. Februar 1887 in Dedenborn geboren, Margarethe Maedler am 19. Dezember 1894 in Leipzig, wo das Paar auch getraut wurde.
Als staatlicher Revierförster wohnte man von 1930 bis 1952 im historischen Forsthaus im Tiergarten, später zog man in das neu errichtete Wohnhaus am Anfang der Seufzerallee um.
So 13.10.1974: Bei Paul Eichel in Wolbeck befinden sich 550 Schwalben, die in einer Rettungsaktion von der Bevölkerung eingefangen worden sind. Durch den überraschend frühen Wintereinbruch geschwächt, werden die Tiere in Pappkartons per Flugzeug von Düsseldorf nach Malaga transportiert.
Di 15.10.1974: Der Wolbecker Gemeinderat bespricht Einzelheiten zum geplanten Bildband Wolbeck. Die redaktionellen Details sind weitestgehend festgelegt, bei der Wahl des Formates hat man sich für eine kostengünstige Lösung entschieden. Die Texte werden auf silbergraues Papier gedruckt, 42 Fotos sowie 6 Zeichnungen von Guido Muer sind vorgesehen. Der Einband wird lediglich das Wort "Wolbeck" tragen, während für die zweite Seite noch ein Zusatz gesucht wird, nachdem Vorschläge wie "Ein Dorf im Grünen" und "Ein Dorf wird Stadt" verworfen worden sind.
Die Gemeinde wird etwa 2000 Exemplare ankaufen, Abholkarten an alle Haushalte verteilen und an Nachbarorte sowie Schulen und Vereine abgeben.

Die Umbenennung der Borgstraße in "Am Heiligenstuhl" wird von der Mehrheit der Anlieger abgelehnt. Im Rahmen der Eingemeindung muss ein neuer Name vergeben werden, um eine Verwechslung mit der bestehenden "Borkstraße" zu vermeiden. Der Gemeinderat beschließt daher die neue Bezeichnung "Am Borggarten". In diesem Zuge werden noch Gartenstraße in Münsterstraße und Nicolaistraße in "Am Steintor" geändert.

Die Müllkippe für Wolbeck wird noch für weitere vier Jahre in Albersloh genutzt werden.
Mo 21.10.1974: In den vergangenen Nächten wurden in Hiltrup, Wolbeck und Albersloh insgesamt sechs Stuten erstochen. Dabei werden die Tiere teilweise auf der Weide getötet oder wie im Falle von Vornholt durch Einbruch in den Stall.
Mi 23.10.1974: Die Lehrerin i.R. Christine Dammann feiert am Steintor ihren 80. Geburtstag. Von 1916 bis 1918 war sie als Lehrerin in Lengerich tätig, 1919 wurde sie nach Oberhausen-Osterfeld versetzt. Von 1951 bis zu ihrer Pensionierung 1961 war sie Rektorin an der Marienschule Oberhausen.
Sa 26.10.1974: Das "Junge Forum 70" veranstaltet ein Autorennen quer durch das Münsterland, das von schweren Unfällen überschattet wird. Sieger wird Paul Schmitz aus Wolbeck mit seinen Beifahrern Winfried Frölich (Rinkerode) und Rainer Brinkhoff (Hiltrup).
Sa 26.10.1974: Die Lokalschau des Kaninchenzuchtvereins W 467 Wolbeck findet an diesem Wochenende in der Halle August Schapmann in der Nähe der BP-Tankstelle am Bahnhof statt.
Mo 28.10.1974: Der Holzhändler und frühere Bürgermeister des Wigbold Wolbeck, Heinrich Haves, feiert heute seinen 80. Geburtstag.
Mo 28.10.1974: Auf der Kreuzung vor dem Ziegenbocksdenkmal brennt ein Pkw aus. Der Fahrer kann sich noch aus dem Fahrzeug retten und die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck größeren Schaden verhindern. Dennoch brennt das Fahrzeug völlig aus, als Ursache wird ein Kabelbrand angenommen.
So 03.11.1974: Der Rassegeflügelverein "Phönix" veranstaltet bei Sültemeyer eine Ausstellung. Die Preise gehen fast ausnahmslos an Heinz Ruppel, Josef Hollmann und Theo Overmann.
So 03.11.1974: Der Männergesangverein "Eintracht" feiert in der Werkstatt eines Mitgliedes sein Herbstfest, an dem achtzig Gäste teilnehmen. Den musikalischen Teil des Abends bestreitet die Combo Niermann.
Fr 08.11.1974: Der Wolbecker Tönne Vormann nimmt am Herdfeuerabend der Kolpingfamilie Appelhülsen auf dem Hof Schulze Frenking-Backmann teil.
Sa 09.11.1974: Die Zibomogesellschaft eröffnet die neue Session mit einer Feier in der Gaststätte Sültemeyer. Zeremonienmeister Heinrich Wennemann begrüßt die beiden Büttenredner der münsterschen Karnevalsgesellschaft "Böse Geister", für die musikalische Unterhaltung sorgt Bernhard Schenk.
Mi 20.11.1974: Die Freiwillige Feuerwehr Wolbeck hält ihre Jahresübung am Kindergarten an der Marktstraße ab. Dabei kommt erstmals das neue TLF 16 zum Einsatz.
Fr 22.11.1974: Die Landjugend veranstaltet auf dem Hof Holtmann in Laer einen Herdfeuerabend mit dem Kiepenkerl Schlüter aus Münster.
So 24.11.1974: Frauengemeinschaft und Landjugend veranstalten im Pfarrheim an der Herrenstraße einen Basar, dessen Erlös zum Teil für die Kinder des Heinrich-Piepmeyer-Hauses in Münster und zum Teil für die Ausbildung eines Priesters bestimmt ist.
Do 28.11.1974: Die Vertreterversammlung beschließt bei Hoffschulte in Angelmodde einstimmig die Umbenennung der "Spadaka" in "Volksbank" zum 1. Januar 1975.
Mo 02.12.1974: Der Gemeinderat Wolbeck tagt in der Gaststätte Sültemeyer. Die Gemeinde wird gegenüber dem Kneippverein auf Rückzahlung des Darlehens in Höhe von 20.000 DM verzichten, da von dem Verein in finanzieller Hinsicht nichts mehr erwartet wird und man den Weg für eine Fusion mit dem münsterschen Kneippverein nicht verstellen möchte. Mehrere Privatleute aus Wolbeck hatten bereits im Vorfeld signalisiert, ebenfalls auf bestehende Forderungen gegenüber dem Kneippverein verzichten zu wollen.
 : Der Antrag der Zibomogesellschaft auf Anschaffung von Absperreinrichtungen für den Umzug wird aus Kostengründen abgelehnt. Stattdessen übernimmt die Gemeinde rückwirkend die entstandenen Leihgebühren in Höhe von 1600 DM.
 : Während an der Telgter Straße nur eine Nachbildung des Bildstocks Heiligenstuhl steht, wird der doppelseitige Bildstock nach wie vor in Rinkerode aufbewahrt. Das Landesdenkmalamt soll den Bildstock nur erhalten, wenn er anschließend in Wolbeck wieder aufgestellt wird. Der Antrag der St.-Achatius-Bruderschaft auf Überlassung wird abgelehnt. Für den Bildstock ist eine Aufstellung im Schlossgarten vorgesehen.
 : In Zusammenarbeit mit der Deutschen Städtereklame werden innerhalb Wolbecks vier neue Wartehäuschen aufgestellt, unter anderem auf der Hiltruper Straße gegenüber der Adler-Tankstelle. Da auf Grund des fehlenden Werbeeffektes in den Bauerschaften keine Investitionen mit dem Kooperationspartner zu erwarten sind, werden die betroffenen Bauern aufgefordert, die Wartehäuschen auf eigene Kosten zu errichten, auch wenn anfallende Materialkosten gegebenenfalls von der Gemeinde übernommen werden können.
Fr 06.12.1974: Innenminister Weyer ernennt den scheidenden Amtsdirektor des Amtes Wolbeck, Herbert-Fritz Mattenklodt, ab dem 1. Januar des kommenden Jahres zum Staatsbeauftragten für die Verwaltung der Stadt Steinfurt.
Sa 07.12.1974: Die St.-Nikolai-Bruderschaft feiert in der Gastwirtschaft Sültemeyer ihr Winterfest.
So 08.12.1974: Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16 wird vor dem Gerätehaus von Pastor Scheiberg und Pfarrer Barenbrügge eingeweiht. Vor einem Monat war das neue Fahrzeug bereits bei einem Ernstfall sowie der Jahresabschlussübung eingesetzt worden.
So 15.12.1974: Im katholischen Pfarrheim findet eine Adventsfeier statt, an der rund 150 ältere Mitbürger teilnehmen, darunter der 92jährige Heinrich Freisfeld als ältester Teilnehmer. Eingeladen hat der Sozialkreis für Altenbetreuung. Anschließend feiert man in der St.-Nikolaus-Kirche einen ökumenischen Gottesdienst.
Mo 16.12.1974: Der Gemeinderat Wolbeck kommt zu seiner letzten Sitzung in der Gaststätte Stutter zusammen. Bürgermeister Heinz Gallenkämper und Altbürgermeister Hubert Dammann blicken gemeinsam auf die letzten Jahrhunderte der Wolbecker Geschichte zurück.
Di 17.12.1974: Die Amtsvertretung Wolbeck führt ihre abschließende Sitzung in der Gastwirtschaft Hoffschulte (Angelmodde) durch. Amtsbürgermeister Lammerdings hält einen längeren Vortrag über die fast 160jährige Geschichte des Amtes Wolbeck.
Mi 18.12.1974: Das neue Hallenbad wird vom Amtsdirektor und beiden Bürgermeistern eingeweiht.
Bis zum Jahresende ist der Eintritt frei. Der Preis für die Jahreskarte wird 100 DM betragen. Die Wassertemperatur beträgt 26 Grad.
Das Bad wird von montags bis mittwochs jeweils ab 18 Uhr den drei Sportvereinen im Einzugsgebiet zur Verfügung stehen. Vormittags findet jeweils von 8 bis 13 Ur das Schulschwimmen statt. Als Damenbadezeit wird mittwochs von 16 bis 18 Uhr eingerichtet.
Do 19.12.1974: In "Holtkamps Reiterstuben" (Angelmodde) bedankt sich Bürgermeister Krause (Angelmodde) bei den 27 Schülerlotsen der Hauptschule Wolbeck-Angelmodde für ihre erfolgreiche Tätigkeit.
Sa 21.12.1974: Im Rahmen der Oberstufenreform wird die Obersekunda in Kürze aufgelöst. Mit den im Laufe der Zeit angesparten 200 DM übernimmt die Klasse eine Patenschaft für ein Kind in Äthiopien, das über die Duisburger "Kindernothilfe e.V." vermittelt wird. Weil das Geld nur für sieben Monate reicht, haben für die Zeit danach bereits ein Vater und eine Großmutter der Schüler erklärt, für die weiteren Kosten einzustehen.
Die evangelische Kirchengemeinde Gremmendorf-Angelmodde betreut momentan 69 Kinder, die Organisation hat Pfarrer Metzger inne.
Sa 21.12.1974: An der Vogelrute sammeln die Wolbecker Schülerinnen Petra Kudielka, Susi Teutemacher und Claudia Ernst mit selbst gebastelten Engelchen, Strohsternen und Häkelsachen insgesamt 373,50 DM für die "Aktion Sorgenkind". Verkauft werden die Sachen aus einem Leiterwagen, mit dem sie durch das Wohngebiet an der Vogelrute ziehen.
So 22.12.1974: Anlässlich seines 50jährigen Bestehens findet in der St.-Nikolaus-Kirche ein Konzertabend des Pfarrcäcilienchores statt.
Mo 23.12.1974: Der Planungsverband Wolbeck-Angelmodde kommt in der Gaststätte Hoffschulte zu seiner letzten Sitzung zusammen und löst sich danach auf.
Der Bebauungsplan "Twenhövenweg" kann nicht mehr beschlossen werden und wird an die Stadt Münster verwiesen. Die Trassenführung der L 793 wird ebenso noch beschlossen wie der Bebauungsplan "Campingplatz Schlautmann". Für den Bebauungsplan "Am Angelkamp" in Angelmodde wird ein Dringlichkeitsbeschluss erlassen.
Mo 30.12.1974: Auf der Straße von Wolbeck nach Alverskirchen wird heute bereits symbolisch in Anwesenheit von Oberstadtdirektor Dr. Fechtrup das Ortseingangsschild durch Mitarbeiter des münsterschen Tiefbauamtes ausgewechselt. Aus "Wolbeck Kreis Münster" wird "Münster Stadtteil Wolbeck". Von Wolbecker Seite nimmt niemand an der Aktion teil, die geladenen Gäste entschuldigen sich schriftlich für ihre Abwesenheit.
Mo 30.12.1974: In seiner letzten Amtshandlung verleiht Landrat Dr. Pottebaum das Bundesverdienstkreuz am Bande an den Wolbecker Altbürgermeister Hubert Dammann.
Di 31.12.1974: Um Mitternacht endet die kommunale Selbstverwaltung der Stadt Wolbeck.
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